Es können sowohl bewegliche, als auch unbe-welche sachen verpfändet werden kön- nen? wegliche sachen verpfändet werden, gestalt dann der kaiser Maximilian den von Bibra, Schenken zu Schweinsberg und den von Doringenberg ge- gen eine grose summe geltes kleinodien versezet hat.
§ 4034
Die unbeweglichen sachen und welche dafürdie unbeweg- lichen sachen müssen ge- richtlich ver- pfändet wer- den. geachtet werden, müssen nach masgebung der Teut- schen rechte gerichtlich verpfändet werden, Schil- terexerc. 33 § 7, Heineccius am a. o. lib. II § 443 § 464, Steins einleitung zur Lübischen rechts-ge- lehrsamkeit, § 234, s. 294, Potgieser am a. o. § 2, auch mit bewilligung derer, welche ein recht darauf haben; daher stamm-güter one der erben gehelung nicht verpfändet werden durften, Königs selecta iuris publ. nou. im IIIIten teile s. 71, 72, § 3, repert. iur. priu. II, s. 1043 fg. Derohalben in dem Eulenburgischen stadt-rechte vom jare 1634 art. I beim Kreissig in den beiträgen zur historie der Kur- und fürstlichen Sächsischen lande s. 95 im IIIten teile, verordnet ist, daß, wenn ein ehe- mann sein haus, oder güter verkaufet, vertauschet, oder verpachtet, auch verpfändet, solches geschehen solle mit einsehung und ja-wort des rates, auch so- wohl mit bewilligung seines eheweibes und irer vor- munden, weiln sie anfangs die mitbelenung daran erlanget, auch irer eingewandten ehe-geltes ein in- teresse darin hat, sonst ist der handel unkräftig. Die F. H. Casselische verordnung, wie es mit den schenkungs-brifen, wie auch schuld- oder pfand- verschreibungen, bürgschaft, und dergleichen gehal- ten werden soll, 1683, 1732 fol. § 7 verordnet: daß die schuld-bürg- und pfand-verschreibungen, eben sowohl als die kauf- und tausch-brife von der ober-
keit,
verpfaͤndungen, pfand-herrſchaften ꝛc.
§ 4033
Es koͤnnen ſowohl bewegliche, als auch unbe-welche ſachen verpfaͤndet werden koͤn- nen? wegliche ſachen verpfaͤndet werden, geſtalt dann der kaiſer Maximilian den von Bibra, Schenken zu Schweinsberg und den von Doringenberg ge- gen eine groſe ſumme geltes kleinodien verſezet hat.
§ 4034
Die unbeweglichen ſachen und welche dafuͤrdie unbeweg- lichen ſachen muͤſſen ge- richtlich ver- pfaͤndet wer- den. geachtet werden, muͤſſen nach masgebung der Teut- ſchen rechte gerichtlich verpfaͤndet werden, Schil- terexerc. 33 § 7, Heineccius am a. o. lib. II § 443 § 464, Steins einleitung zur Luͤbiſchen rechts-ge- lehrſamkeit, § 234, ſ. 294, Potgieſer am a. o. § 2, auch mit bewilligung derer, welche ein recht darauf haben; daher ſtamm-guͤter one der erben gehelung nicht verpfaͤndet werden durften, Koͤnigs ſelecta iuris publ. nou. im IIIIten teile ſ. 71, 72, § 3, repert. iur. priu. II, ſ. 1043 fg. Derohalben in dem Eulenburgiſchen ſtadt-rechte vom jare 1634 art. I beim Kreiſſig in den beitraͤgen zur hiſtorie der Kur- und fuͤrſtlichen Saͤchſiſchen lande ſ. 95 im IIIten teile, verordnet iſt, daß, wenn ein ehe- mann ſein haus, oder guͤter verkaufet, vertauſchet, oder verpachtet, auch verpfaͤndet, ſolches geſchehen ſolle mit einſehung und ja-wort des rates, auch ſo- wohl mit bewilligung ſeines eheweibes und irer vor- munden, weiln ſie anfangs die mitbelenung daran erlanget, auch irer eingewandten ehe-geltes ein in- tereſſe darin hat, ſonſt iſt der handel unkraͤftig. Die F. H. Caſſeliſche verordnung, wie es mit den ſchenkungs-brifen, wie auch ſchuld- oder pfand- verſchreibungen, buͤrgſchaft, und dergleichen gehal- ten werden ſoll, 1683, 1732 fol. § 7 verordnet: daß die ſchuld-buͤrg- und pfand-verſchreibungen, eben ſowohl als die kauf- und tauſch-brife von der ober-
keit,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0541"n="493"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">verpfaͤndungen, pfand-herrſchaften ꝛc.</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§ 4033</head><lb/><p>Es koͤnnen ſowohl bewegliche, als auch unbe-<noteplace="right">welche ſachen<lb/>
verpfaͤndet<lb/>
werden koͤn-<lb/>
nen?</note><lb/>
wegliche ſachen verpfaͤndet werden, geſtalt dann<lb/>
der kaiſer Maximilian den von Bibra, Schenken<lb/>
zu Schweinsberg und den von Doringenberg ge-<lb/>
gen eine groſe ſumme geltes kleinodien verſezet hat.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 4034</head><lb/><p>Die unbeweglichen ſachen und welche dafuͤr<noteplace="right">die unbeweg-<lb/>
lichen ſachen<lb/>
muͤſſen ge-<lb/>
richtlich ver-<lb/>
pfaͤndet wer-<lb/>
den.</note><lb/>
geachtet werden, muͤſſen nach masgebung der Teut-<lb/>ſchen rechte gerichtlich verpfaͤndet werden, <hirendition="#fr">Schil-<lb/>
ter</hi><hirendition="#aq">exerc.</hi> 33 § 7, <hirendition="#fr">Heineccius</hi> am a. o. <hirendition="#aq">lib. II</hi> § 443<lb/>
§ 464, <hirendition="#fr">Steins</hi> einleitung zur Luͤbiſchen rechts-ge-<lb/>
lehrſamkeit, § 234, ſ. 294, <hirendition="#fr">Potgieſer</hi> am a. o.<lb/>
§ 2, auch mit bewilligung derer, welche ein recht<lb/>
darauf haben; daher ſtamm-guͤter one der erben<lb/>
gehelung nicht verpfaͤndet werden durften, <hirendition="#fr">Koͤnigs</hi><lb/><hirendition="#aq">ſelecta iuris publ. nou.</hi> im <hirendition="#aq">IIII</hi>ten teile ſ. 71, 72,<lb/>
§ 3, <hirendition="#aq">repert. iur. priu. II,</hi>ſ. 1043 fg. Derohalben<lb/>
in dem Eulenburgiſchen ſtadt-rechte vom jare 1634<lb/>
art. <hirendition="#aq">I</hi> beim <hirendition="#fr">Kreiſſig</hi> in den beitraͤgen zur hiſtorie<lb/>
der Kur- und fuͤrſtlichen Saͤchſiſchen lande ſ. 95<lb/>
im <hirendition="#aq">III</hi>ten teile, verordnet iſt, daß, wenn ein ehe-<lb/>
mann ſein haus, oder guͤter verkaufet, vertauſchet,<lb/>
oder verpachtet, auch verpfaͤndet, ſolches geſchehen<lb/>ſolle mit einſehung und ja-wort des rates, auch ſo-<lb/>
wohl mit bewilligung ſeines eheweibes und irer vor-<lb/>
munden, weiln ſie anfangs die mitbelenung daran<lb/>
erlanget, auch irer eingewandten ehe-geltes ein in-<lb/>
tereſſe darin hat, ſonſt iſt der handel unkraͤftig.<lb/>
Die F. H. Caſſeliſche verordnung, wie es mit den<lb/>ſchenkungs-brifen, wie auch ſchuld- oder pfand-<lb/>
verſchreibungen, buͤrgſchaft, und dergleichen gehal-<lb/>
ten werden ſoll, 1683, 1732 fol. § 7 verordnet: daß<lb/>
die ſchuld-buͤrg- und pfand-verſchreibungen, eben<lb/>ſowohl als die kauf- und tauſch-brife von der ober-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">keit,</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[493/0541]
verpfaͤndungen, pfand-herrſchaften ꝛc.
§ 4033
Es koͤnnen ſowohl bewegliche, als auch unbe-
wegliche ſachen verpfaͤndet werden, geſtalt dann
der kaiſer Maximilian den von Bibra, Schenken
zu Schweinsberg und den von Doringenberg ge-
gen eine groſe ſumme geltes kleinodien verſezet hat.
welche ſachen
verpfaͤndet
werden koͤn-
nen?
§ 4034
Die unbeweglichen ſachen und welche dafuͤr
geachtet werden, muͤſſen nach masgebung der Teut-
ſchen rechte gerichtlich verpfaͤndet werden, Schil-
ter exerc. 33 § 7, Heineccius am a. o. lib. II § 443
§ 464, Steins einleitung zur Luͤbiſchen rechts-ge-
lehrſamkeit, § 234, ſ. 294, Potgieſer am a. o.
§ 2, auch mit bewilligung derer, welche ein recht
darauf haben; daher ſtamm-guͤter one der erben
gehelung nicht verpfaͤndet werden durften, Koͤnigs
ſelecta iuris publ. nou. im IIIIten teile ſ. 71, 72,
§ 3, repert. iur. priu. II, ſ. 1043 fg. Derohalben
in dem Eulenburgiſchen ſtadt-rechte vom jare 1634
art. I beim Kreiſſig in den beitraͤgen zur hiſtorie
der Kur- und fuͤrſtlichen Saͤchſiſchen lande ſ. 95
im IIIten teile, verordnet iſt, daß, wenn ein ehe-
mann ſein haus, oder guͤter verkaufet, vertauſchet,
oder verpachtet, auch verpfaͤndet, ſolches geſchehen
ſolle mit einſehung und ja-wort des rates, auch ſo-
wohl mit bewilligung ſeines eheweibes und irer vor-
munden, weiln ſie anfangs die mitbelenung daran
erlanget, auch irer eingewandten ehe-geltes ein in-
tereſſe darin hat, ſonſt iſt der handel unkraͤftig.
Die F. H. Caſſeliſche verordnung, wie es mit den
ſchenkungs-brifen, wie auch ſchuld- oder pfand-
verſchreibungen, buͤrgſchaft, und dergleichen gehal-
ten werden ſoll, 1683, 1732 fol. § 7 verordnet: daß
die ſchuld-buͤrg- und pfand-verſchreibungen, eben
ſowohl als die kauf- und tauſch-brife von der ober-
keit,
die unbeweg-
lichen ſachen
muͤſſen ge-
richtlich ver-
pfaͤndet wer-
den.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 493. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/541>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.