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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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L haubtst. von den pfandschaften,
auch treu, hold, verbunden, untertänig und gehor-
sam seyn wollten. Worgegen die pfand-herren
der burg einen revers zustellen und versprechen,
daß sie die burgmannen und beisassen bei allen iren
freiheiten, rechten und guten gewonheiten bleiben
lassen und behalten wollten, als das von alten her-
kommen sey, und sie bisher hergebracht hätten.
Desgleichen, daß sie der burg, um dise zu behüten
und wachten, thurm-hüter und pförtner damit zu
belonen, auch anders, wie von alters herkommen
sey, auszurichten, järlich reichen lassen wollten 40 fl.
und zwar von der gewönlichen steuer, welche die
bürger zu Gelnhausen der pfand-herrschaft järlich
zu zalen schuldig wären. Ferner, daß sie auch
die beisassen der burg vertaidigen versprechen und
verantworten wollten, gleich andern den irigen.

§ 3997
wie die psand-
herrschaften
erkennet wor-
den sind?

Wannenher die burgmannen zu Gelnhausen
ie und allwege die pfand-herrschaftliche oberkeit
über sich erkennet, und unter andern in zwenen zwi-
schen inen und der stadt Gelnhausen gemachten fei-
erlichen vergleichen der pfand-herrschaft-oberkeit-
verschreibung hobeit und gerechtigkeit in jaren 1478
und 1684 ausdrücklich vorbehalten. Sie haben
daher auch die stadt Gelnhausen, und dise hat hin-
widerum sie zum öftern bei der pfand-herrschaft
verklaget, die pfand-herrschaft hat darauf iedesmal
zwischen inen die sache untersuchet, und entweder
einen gütlichen vergleich zuwege gebracht, oder
rechtlichen spruch von sich gegeben.

§ 3998
die Gelnhäu-
sischen burg-
mannen sind
zu der Reichs-

Disem zufolge haben auch die Gelnhäusischen
burgmannen von zeit der verpfändung an biß hiher
bei keiner unmittelbaren Reichs-ritterschaft gestan-

den,

L haubtſt. von den pfandſchaften,
auch treu, hold, verbunden, untertaͤnig und gehor-
ſam ſeyn wollten. Worgegen die pfand-herren
der burg einen revers zuſtellen und verſprechen,
daß ſie die burgmannen und beiſaſſen bei allen iren
freiheiten, rechten und guten gewonheiten bleiben
laſſen und behalten wollten, als das von alten her-
kommen ſey, und ſie bisher hergebracht haͤtten.
Desgleichen, daß ſie der burg, um diſe zu behuͤten
und wachten, thurm-huͤter und pfoͤrtner damit zu
belonen, auch anders, wie von alters herkommen
ſey, auszurichten, jaͤrlich reichen laſſen wollten 40 fl.
und zwar von der gewoͤnlichen ſteuer, welche die
buͤrger zu Gelnhauſen der pfand-herrſchaft jaͤrlich
zu zalen ſchuldig waͤren. Ferner, daß ſie auch
die beiſaſſen der burg vertaidigen verſprechen und
verantworten wollten, gleich andern den irigen.

§ 3997
wie die pſand-
herrſchaften
erkennet wor-
den ſind?

Wannenher die burgmannen zu Gelnhauſen
ie und allwege die pfand-herrſchaftliche oberkeit
uͤber ſich erkennet, und unter andern in zwenen zwi-
ſchen inen und der ſtadt Gelnhauſen gemachten fei-
erlichen vergleichen der pfand-herrſchaft-oberkeit-
verſchreibung hobeit und gerechtigkeit in jaren 1478
und 1684 ausdruͤcklich vorbehalten. Sie haben
daher auch die ſtadt Gelnhauſen, und diſe hat hin-
widerum ſie zum oͤftern bei der pfand-herrſchaft
verklaget, die pfand-herrſchaft hat darauf iedesmal
zwiſchen inen die ſache unterſuchet, und entweder
einen guͤtlichen vergleich zuwege gebracht, oder
rechtlichen ſpruch von ſich gegeben.

§ 3998
die Gelnhaͤu-
ſiſchen burg-
mannen ſind
zu der Reichs-

Diſem zufolge haben auch die Gelnhaͤuſiſchen
burgmannen von zeit der verpfaͤndung an biß hiher
bei keiner unmittelbaren Reichs-ritterſchaft geſtan-

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[480/0528] L haubtſt. von den pfandſchaften, auch treu, hold, verbunden, untertaͤnig und gehor- ſam ſeyn wollten. Worgegen die pfand-herren der burg einen revers zuſtellen und verſprechen, daß ſie die burgmannen und beiſaſſen bei allen iren freiheiten, rechten und guten gewonheiten bleiben laſſen und behalten wollten, als das von alten her- kommen ſey, und ſie bisher hergebracht haͤtten. Desgleichen, daß ſie der burg, um diſe zu behuͤten und wachten, thurm-huͤter und pfoͤrtner damit zu belonen, auch anders, wie von alters herkommen ſey, auszurichten, jaͤrlich reichen laſſen wollten 40 fl. und zwar von der gewoͤnlichen ſteuer, welche die buͤrger zu Gelnhauſen der pfand-herrſchaft jaͤrlich zu zalen ſchuldig waͤren. Ferner, daß ſie auch die beiſaſſen der burg vertaidigen verſprechen und verantworten wollten, gleich andern den irigen. § 3997 Wannenher die burgmannen zu Gelnhauſen ie und allwege die pfand-herrſchaftliche oberkeit uͤber ſich erkennet, und unter andern in zwenen zwi- ſchen inen und der ſtadt Gelnhauſen gemachten fei- erlichen vergleichen der pfand-herrſchaft-oberkeit- verſchreibung hobeit und gerechtigkeit in jaren 1478 und 1684 ausdruͤcklich vorbehalten. Sie haben daher auch die ſtadt Gelnhauſen, und diſe hat hin- widerum ſie zum oͤftern bei der pfand-herrſchaft verklaget, die pfand-herrſchaft hat darauf iedesmal zwiſchen inen die ſache unterſuchet, und entweder einen guͤtlichen vergleich zuwege gebracht, oder rechtlichen ſpruch von ſich gegeben. § 3998 Diſem zufolge haben auch die Gelnhaͤuſiſchen burgmannen von zeit der verpfaͤndung an biß hiher bei keiner unmittelbaren Reichs-ritterſchaft geſtan- den,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/528>, abgerufen am 22.11.2024.