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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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verpfändungen, pfand-herrschaften etc.
§ 3990

Darauf hat herr professor Riccius zu Göttin-
gen de dominio pignoris Germanici, die ganze re-
gel suchen über den haufen zu schmeisen, welche
Potgieser de indole & natura pignoris so mühsam
festzustellen sich bestrebet hatte. Wider des herrn
Riccius meinung hat der Lübeckische syndicus,
herr dr. Dreyer am a. o. s. 136 fg. * verschidenes
erinnert.

§ 3991

Daß das pfand zum öftern das eigentumdas pfand
bringet öf-
ters das ei-
gentum zu-
wege.

(dominium) auf den gläubiger bringe, ist unläug-
bar, Osnabrückischer friden, art. V, § 27. Was
am öftern beschihet, gibet nach der induction eine
regel. Daher es auch heisset: pfand-herr, pfand-
herrschaft. Es ist aber dem ungeachtet hirbei auf
das geding fürnämlich zu sehen, Schilter am a. o.,
Dreyer de vsu genuino iuris Anglo. Sax. s. 136 *,
Joachim von Friccius de differentiis iuris Ro-
mani & Germ. circa pignus in manus traditum,
germ.
handhabend pfand. Man sehe auch die
deductionen in sachen des freiherrn von Schliz, wi-
der den abt zu Fulda, im betreff des gerichtes
Rombach und dessen wiederlösung, den Ayrer in
den differentiis iuris Germ. & Rom. circa pignora,
den von Meiern von der rechtmäsigkeit des sech-
sten zinß-talers § 15, den Thomasius de vsu pra-
ctico accuratae distinctionis inter emtionem vendi-
tionem cum pacto de retro vendendo & contra-
ctum pignoratitium,
des Frid. Ulrich Pestels
disp. de iure pignoris imminente creditorum con-
cursu traditi, ad iuris statutarii Bremensis sententiam
LI,
Rinteln 1750.

Von
verpfaͤndungen, pfand-herrſchaften ꝛc.
§ 3990

Darauf hat herr profeſſor Riccius zu Goͤttin-
gen de dominio pignoris Germanici, die ganze re-
gel ſuchen uͤber den haufen zu ſchmeiſen, welche
Potgieſer de indole & natura pignoris ſo muͤhſam
feſtzuſtellen ſich beſtrebet hatte. Wider des herrn
Riccius meinung hat der Luͤbeckiſche ſyndicus,
herr dr. Dreyer am a. o. ſ. 136 fg. * verſchidenes
erinnert.

§ 3991

Daß das pfand zum oͤftern das eigentumdas pfand
bringet oͤf-
ters das ei-
gentum zu-
wege.

(dominium) auf den glaͤubiger bringe, iſt unlaͤug-
bar, Osnabruͤckiſcher friden, art. V, § 27. Was
am oͤftern beſchihet, gibet nach der induction eine
regel. Daher es auch heiſſet: pfand-herr, pfand-
herrſchaft. Es iſt aber dem ungeachtet hirbei auf
das geding fuͤrnaͤmlich zu ſehen, Schilter am a. o.,
Dreyer de vſu genuino iuris Anglo. Sax. ſ. 136 *,
Joachim von Friccius de differentiis iuris Ro-
mani & Germ. circa pignus in manus traditum,
germ.
handhabend pfand. Man ſehe auch die
deductionen in ſachen des freiherrn von Schliz, wi-
der den abt zu Fulda, im betreff des gerichtes
Rombach und deſſen wiederloͤſung, den Ayrer in
den differentiis iuris Germ. & Rom. circa pignora,
den von Meiern von der rechtmaͤſigkeit des ſech-
ſten zinß-talers § 15, den Thomaſius de vſu pra-
ctico accuratae diſtinctionis inter emtionem vendi-
tionem cum pacto de retro vendendo & contra-
ctum pignoratitium,
des Frid. Ulrich Peſtels
diſp. de iure pignoris imminente creditorum con-
curſu traditi, ad iuris ſtatutarii Bremenſis ſententiam
LI,
Rinteln 1750.

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[477/0525] verpfaͤndungen, pfand-herrſchaften ꝛc. § 3990 Darauf hat herr profeſſor Riccius zu Goͤttin- gen de dominio pignoris Germanici, die ganze re- gel ſuchen uͤber den haufen zu ſchmeiſen, welche Potgieſer de indole & natura pignoris ſo muͤhſam feſtzuſtellen ſich beſtrebet hatte. Wider des herrn Riccius meinung hat der Luͤbeckiſche ſyndicus, herr dr. Dreyer am a. o. ſ. 136 fg. * verſchidenes erinnert. § 3991 Daß das pfand zum oͤftern das eigentum (dominium) auf den glaͤubiger bringe, iſt unlaͤug- bar, Osnabruͤckiſcher friden, art. V, § 27. Was am oͤftern beſchihet, gibet nach der induction eine regel. Daher es auch heiſſet: pfand-herr, pfand- herrſchaft. Es iſt aber dem ungeachtet hirbei auf das geding fuͤrnaͤmlich zu ſehen, Schilter am a. o., Dreyer de vſu genuino iuris Anglo. Sax. ſ. 136 *, Joachim von Friccius de differentiis iuris Ro- mani & Germ. circa pignus in manus traditum, germ. handhabend pfand. Man ſehe auch die deductionen in ſachen des freiherrn von Schliz, wi- der den abt zu Fulda, im betreff des gerichtes Rombach und deſſen wiederloͤſung, den Ayrer in den differentiis iuris Germ. & Rom. circa pignora, den von Meiern von der rechtmaͤſigkeit des ſech- ſten zinß-talers § 15, den Thomaſius de vſu pra- ctico accuratae diſtinctionis inter emtionem vendi- tionem cum pacto de retro vendendo & contra- ctum pignoratitium, des Frid. Ulrich Peſtels diſp. de iure pignoris imminente creditorum con- curſu traditi, ad iuris ſtatutarii Bremenſis ſententiam LI, Rinteln 1750. das pfand bringet oͤf- ters das ei- gentum zu- wege. Von

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/525>, abgerufen am 22.11.2024.