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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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XXXXVIII haubtstück von dem
stand. Jm engern sinne bedeutet es ein depositum,
Dreyer am a. o. s. 911-913.

§ 3978
auf wie vi-
lerlei weise
die hinterle-
gung beschi-
het?

Das gut wird entweder in gerichten hinterle-
get, oder bei andern personen, und solches beschihet
bald mit strittigen, bald mit andern sachen, wor-
über kein streit ist. Jm ersten falle wird solches ein
sequestrum genennet, im andern falle ist es eine ge-
richtliche hinterlegung, kaiserliche und Reichs-kam-
mer-gerichts-ordnung P. I tit. 30 § 8

§ 3979
der richter
darf die hin-
terlegten sa-
chen nicht
nuzen,

Jnhalts des Hohenloischen land-rechtes III tit.
14 § 6, soll, wenn einem amte, stadt-rate, ge-
richte, oder schuldheisen etwas in die verwarung
gegeben wird, es sey nun solches gleich streitig, oder
nicht, getreulich verwaret und immittels, bis selbi-
ges gefodert wird, nicht genuzet werden, iedoch mit
disem unterschide, daß, wenn eine streitige sache
gerichtlich zu dem ende hinterleget worden, daß sie
nach ausgetragener sache, dem obsigenden teile ein-
gehändiget werden mögte, auf solchen fall soll die
hinterlegte haab nicht so fort dem hinterleger auf
sein verlangen verabfolget, sondern der sachen aus-
gang erwartet, und hernach erst dem überwinder
selbige eingehändiget werden.

§ 3980
auch sollen die
nidergelegten
gelter nicht
angeariffen
werden.

Die gerichtlich nidergelegten gelter müssen in
sicherer verwarung gehalten und von denen, wel-
chen die aufsicht darüber anvertrauet worden ist,
nicht angegriffen, in eigenen nuzen verwendet, noch
veruntrauet werden, widrigenfalls solches einem
dibstale gleich bestrafet werden soll, peinliche hals-
gerichts-ordnung art. 170, von Leyser spec. 537
med.
9, F. S. Altenburgisches mandat wider die
malversationes der justiz- und rechnungs-beamten,

auch

XXXXVIII haubtſtuͤck von dem
ſtand. Jm engern ſinne bedeutet es ein depoſitum,
Dreyer am a. o. ſ. 911-913.

§ 3978
auf wie vi-
lerlei weiſe
die hinterle-
gung beſchi-
het?

Das gut wird entweder in gerichten hinterle-
get, oder bei andern perſonen, und ſolches beſchihet
bald mit ſtrittigen, bald mit andern ſachen, wor-
uͤber kein ſtreit iſt. Jm erſten falle wird ſolches ein
ſequeſtrum genennet, im andern falle iſt es eine ge-
richtliche hinterlegung, kaiſerliche und Reichs-kam-
mer-gerichts-ordnung P. I tit. 30 § 8

§ 3979
der richter
darf die hin-
terlegten ſa-
chen nicht
nuzen,

Jnhalts des Hohenloiſchen land-rechtes III tit.
14 § 6, ſoll, wenn einem amte, ſtadt-rate, ge-
richte, oder ſchuldheiſen etwas in die verwarung
gegeben wird, es ſey nun ſolches gleich ſtreitig, oder
nicht, getreulich verwaret und immittels, bis ſelbi-
ges gefodert wird, nicht genuzet werden, iedoch mit
diſem unterſchide, daß, wenn eine ſtreitige ſache
gerichtlich zu dem ende hinterleget worden, daß ſie
nach ausgetragener ſache, dem obſigenden teile ein-
gehaͤndiget werden moͤgte, auf ſolchen fall ſoll die
hinterlegte haab nicht ſo fort dem hinterleger auf
ſein verlangen verabfolget, ſondern der ſachen aus-
gang erwartet, und hernach erſt dem uͤberwinder
ſelbige eingehaͤndiget werden.

§ 3980
auch ſollen die
nidergelegten
gelter nicht
angeariffen
werden.

Die gerichtlich nidergelegten gelter muͤſſen in
ſicherer verwarung gehalten und von denen, wel-
chen die aufſicht daruͤber anvertrauet worden iſt,
nicht angegriffen, in eigenen nuzen verwendet, noch
veruntrauet werden, widrigenfalls ſolches einem
dibſtale gleich beſtrafet werden ſoll, peinliche hals-
gerichts-ordnung art. 170, von Leyſer ſpec. 537
med.
9, F. S. Altenburgiſches mandat wider die
malverſationes der juſtiz- und rechnungs-beamten,

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[472/0520] XXXXVIII haubtſtuͤck von dem ſtand. Jm engern ſinne bedeutet es ein depoſitum, Dreyer am a. o. ſ. 911-913. § 3978 Das gut wird entweder in gerichten hinterle- get, oder bei andern perſonen, und ſolches beſchihet bald mit ſtrittigen, bald mit andern ſachen, wor- uͤber kein ſtreit iſt. Jm erſten falle wird ſolches ein ſequeſtrum genennet, im andern falle iſt es eine ge- richtliche hinterlegung, kaiſerliche und Reichs-kam- mer-gerichts-ordnung P. I tit. 30 § 8 § 3979 Jnhalts des Hohenloiſchen land-rechtes III tit. 14 § 6, ſoll, wenn einem amte, ſtadt-rate, ge- richte, oder ſchuldheiſen etwas in die verwarung gegeben wird, es ſey nun ſolches gleich ſtreitig, oder nicht, getreulich verwaret und immittels, bis ſelbi- ges gefodert wird, nicht genuzet werden, iedoch mit diſem unterſchide, daß, wenn eine ſtreitige ſache gerichtlich zu dem ende hinterleget worden, daß ſie nach ausgetragener ſache, dem obſigenden teile ein- gehaͤndiget werden moͤgte, auf ſolchen fall ſoll die hinterlegte haab nicht ſo fort dem hinterleger auf ſein verlangen verabfolget, ſondern der ſachen aus- gang erwartet, und hernach erſt dem uͤberwinder ſelbige eingehaͤndiget werden. § 3980 Die gerichtlich nidergelegten gelter muͤſſen in ſicherer verwarung gehalten und von denen, wel- chen die aufſicht daruͤber anvertrauet worden iſt, nicht angegriffen, in eigenen nuzen verwendet, noch veruntrauet werden, widrigenfalls ſolches einem dibſtale gleich beſtrafet werden ſoll, peinliche hals- gerichts-ordnung art. 170, von Leyſer ſpec. 537 med. 9, F. S. Altenburgiſches mandat wider die malverſationes der juſtiz- und rechnungs-beamten, auch

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/520>, abgerufen am 25.11.2024.