leihen, Pistorius cent. VIIII par. 33, man muß mit andern sachen behutsamer umgehen, als mit seinen eigenen, HertI par. 35.
§ 3972
wie der an der entlehnten sache zugefüg- te schaden zu erstatten ist?
Der entlehner darf an der geborgten sache we- der durch verschulden, noch mit fürsaz einigen scha- den tun, noch durch andre leute, deren er sich bedi- net, z. e. durch bedinten, boten etc. zufügen lassen, widrigenfalls er den herrn und verleiher schadlos halten muß. Diser schaden kan, inhalts des Solmsischen land-rechtes im IIten teile, tit. 3 num. 12 an gelt angeschlagen werden. Kur-Mainzi- sche untergerichts-ordnung fol. 30, Frankfurtische stadt-reformation im IIten teile tit. 13 § 8.
§ 3973
wozu sich der entlehner ver- bindlich ma- chen kan?
Der entlehner kan sich durch ein geding zu al- len schäden und unglücks-fällen anheischig machen, Hohenloisches land-recht im IIIten teile tit. 13 § 3 s. 102. Jmmittels hise es bei der geborgten sache: man muß anderer leute sache besser wahren, als die seinige, Pistorius cent. II par. 69 s. 213 fg., Nürnbergische stadt-reformation II tit. 14 gesäz I, WölkerII s. 33 fgg., wiewohl auch das sprüch- wort lautete: man bekömmt seine sache nicht wie- der, wie man sie ausgelehnet hat. Wie es bei dem entlehnten schifs-geräte desfalls zu halten sey, be- saget Henning Wedderkop in introductione in ius nauticum, Flensb. 1757, 4, lib. III tit. VIIII § 120 s. 136, Böhmererercit. ad p. XXXXVIIII cap. II § XIII, s. 316, T. III.
§ 3974
Besage der Nürnbergischen stadt-reformation II tit. 14, gesäz 2, beim Wölker s. 36, soll derje- nige, welcher von einem andern eine sache gebor- get hat, iedoch beiden zum nuzen gereichet, für die latam culpam allein haften.
Acht
XXXXVII haubſt. von dem leihen ꝛc.
leihen, Piſtorius cent. VIIII par. 33, man muß mit andern ſachen behutſamer umgehen, als mit ſeinen eigenen, HertI par. 35.
§ 3972
wie der an der entlehnten ſache zugefuͤg- te ſchaden zu erſtatten iſt?
Der entlehner darf an der geborgten ſache we- der durch verſchulden, noch mit fuͤrſaz einigen ſcha- den tun, noch durch andre leute, deren er ſich bedi- net, z. e. durch bedinten, boten ꝛc. zufuͤgen laſſen, widrigenfalls er den herrn und verleiher ſchadlos halten muß. Diſer ſchaden kan, inhalts des Solmſiſchen land-rechtes im IIten teile, tit. 3 num. 12 an gelt angeſchlagen werden. Kur-Mainzi- ſche untergerichts-ordnung fol. 30, Frankfurtiſche ſtadt-reformation im IIten teile tit. 13 § 8.
§ 3973
wozu ſich der entlehner ver- bindlich ma- chen kan?
Der entlehner kan ſich durch ein geding zu al- len ſchaͤden und ungluͤcks-faͤllen anheiſchig machen, Hohenloiſches land-recht im IIIten teile tit. 13 § 3 ſ. 102. Jmmittels hiſe es bei der geborgten ſache: man muß anderer leute ſache beſſer wahren, als die ſeinige, Piſtorius cent. II par. 69 ſ. 213 fg., Nuͤrnbergiſche ſtadt-reformation II tit. 14 geſaͤz I, WoͤlkerII ſ. 33 fgg., wiewohl auch das ſpruͤch- wort lautete: man bekoͤmmt ſeine ſache nicht wie- der, wie man ſie ausgelehnet hat. Wie es bei dem entlehnten ſchifs-geraͤte desfalls zu halten ſey, be- ſaget Henning Wedderkop in introductione in ius nauticum, Flensb. 1757, 4, lib. III tit. VIIII § 120 ſ. 136, Boͤhmererercit. ad π. XXXXVIIII cap. II § XIII, ſ. 316, T. III.
§ 3974
Beſage der Nuͤrnbergiſchen ſtadt-reformation II tit. 14, geſaͤz 2, beim Woͤlker ſ. 36, ſoll derje- nige, welcher von einem andern eine ſache gebor- get hat, iedoch beiden zum nuzen gereichet, fuͤr die latam culpam allein haften.
Acht
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XXXXVII haubſt. von dem leihen ꝛc.
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ſeinen eigenen, Hert I par. 35.
§ 3972
Der entlehner darf an der geborgten ſache we-
der durch verſchulden, noch mit fuͤrſaz einigen ſcha-
den tun, noch durch andre leute, deren er ſich bedi-
net, z. e. durch bedinten, boten ꝛc. zufuͤgen laſſen,
widrigenfalls er den herrn und verleiher ſchadlos
halten muß. Diſer ſchaden kan, inhalts des
Solmſiſchen land-rechtes im IIten teile, tit. 3 num.
12 an gelt angeſchlagen werden. Kur-Mainzi-
ſche untergerichts-ordnung fol. 30, Frankfurtiſche
ſtadt-reformation im IIten teile tit. 13 § 8.
§ 3973
Der entlehner kan ſich durch ein geding zu al-
len ſchaͤden und ungluͤcks-faͤllen anheiſchig machen,
Hohenloiſches land-recht im IIIten teile tit. 13 § 3
ſ. 102. Jmmittels hiſe es bei der geborgten ſache:
man muß anderer leute ſache beſſer wahren, als
die ſeinige, Piſtorius cent. II par. 69 ſ. 213 fg.,
Nuͤrnbergiſche ſtadt-reformation II tit. 14 geſaͤz I,
Woͤlker II ſ. 33 fgg., wiewohl auch das ſpruͤch-
wort lautete: man bekoͤmmt ſeine ſache nicht wie-
der, wie man ſie ausgelehnet hat. Wie es bei dem
entlehnten ſchifs-geraͤte desfalls zu halten ſey, be-
ſaget Henning Wedderkop in introductione in
ius nauticum, Flensb. 1757, 4, lib. III tit. VIIII
§ 120 ſ. 136, Boͤhmer erercit. ad π. XXXXVIIII
cap. II § XIII, ſ. 316, T. III.
§ 3974
Beſage der Nuͤrnbergiſchen ſtadt-reformation
II tit. 14, geſaͤz 2, beim Woͤlker ſ. 36, ſoll derje-
nige, welcher von einem andern eine ſache gebor-
get hat, iedoch beiden zum nuzen gereichet, fuͤr die
latam culpam allein haften.
Acht
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/518>, abgerufen am 22.11.2024.
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