schuldeners freiwillige bekenntniß angegeben wor- den, daß er so vil wirklich empfangen habe, wel- ches aber nicht von handels-schulden zu verstehen ist. Orth im IIten teile tit. XII § 5 s. 157 fg. Wie sich aber diselben bei verzichten der weiber daselbst verhalten sollen, ist s. 320 fg. s. 334 fg. bemerket.
§ 3965
Bei abfassung des notariats-instrumentes über ein testament, werden zu Frankfurt am Maine kei- ne besondere instruments-zeugen erfodert, Orth IIII tit. I § 12 s. 279. Sihe auch den Schoepf T. 8 consil. Tubing. 77 num. 6.
Siben und virzigstes haubtstück von dem leihen und entlehnen einer sache.
§ 3966
Durch das leihen, commodare, commodatum,was durch das leihen verstanden wird? wird allhir verstanden, wenn einer dem an- dern auf ersuchen eine sache umsonst zu einem ge- wissen gebrauche zukommen lässet, nachher aber de- ren zurückgabe gewärtig ist. Die sachen, welche verlehnet, auch entlehnet werden, können so wohl bewegliche, als auch unbewegliche, lebendige und leblose seyn, Orth im IIten teile s. 452 tit. 3 tit. 13 § 1 s. 219, Nürnbergische stadt-reformation II tit. 14, gesäz I, iedoch wird das borgen und leihen nach den Teutschen rechten und heutigen gewonhei- ten meistens von beweglichen sachen genommen, Wölker am a. o. II s. 34.
§ 3967
Die Teutschen haben keinesweges dafür ge-das eigen- tum gehet halten, daß bei dem verleihen das eigentum auf den
entleh-
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notarien, und deren inſtrumenten.
ſchuldeners freiwillige bekenntniß angegeben wor- den, daß er ſo vil wirklich empfangen habe, wel- ches aber nicht von handels-ſchulden zu verſtehen iſt. Orth im IIten teile tit. XII § 5 ſ. 157 fg. Wie ſich aber diſelben bei verzichten der weiber daſelbſt verhalten ſollen, iſt ſ. 320 fg. ſ. 334 fg. bemerket.
§ 3965
Bei abfaſſung des notariats-inſtrumentes uͤber ein teſtament, werden zu Frankfurt am Maine kei- ne beſondere inſtruments-zeugen erfodert, Orth IIII tit. I § 12 ſ. 279. Sihe auch den Schoepf T. 8 conſil. Tubing. 77 num. 6.
Siben und virzigſtes haubtſtuͤck von dem leihen und entlehnen einer ſache.
§ 3966
Durch das leihen, commodare, commodatum,was durch das leihen verſtanden wird? wird allhir verſtanden, wenn einer dem an- dern auf erſuchen eine ſache umſonſt zu einem ge- wiſſen gebrauche zukommen laͤſſet, nachher aber de- ren zuruͤckgabe gewaͤrtig iſt. Die ſachen, welche verlehnet, auch entlehnet werden, koͤnnen ſo wohl bewegliche, als auch unbewegliche, lebendige und lebloſe ſeyn, Orth im IIten teile ſ. 452 tit. 3 tit. 13 § 1 ſ. 219, Nuͤrnbergiſche ſtadt-reformation II tit. 14, geſaͤz I, iedoch wird das borgen und leihen nach den Teutſchen rechten und heutigen gewonhei- ten meiſtens von beweglichen ſachen genommen, Woͤlker am a. o. II ſ. 34.
§ 3967
Die Teutſchen haben keinesweges dafuͤr ge-das eigen- tum gehet halten, daß bei dem verleihen das eigentum auf den
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notarien, und deren inſtrumenten.
ſchuldeners freiwillige bekenntniß angegeben wor-
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ches aber nicht von handels-ſchulden zu verſtehen
iſt. Orth im IIten teile tit. XII § 5 ſ. 157 fg. Wie
ſich aber diſelben bei verzichten der weiber daſelbſt
verhalten ſollen, iſt ſ. 320 fg. ſ. 334 fg. bemerket.
§ 3965
Bei abfaſſung des notariats-inſtrumentes uͤber
ein teſtament, werden zu Frankfurt am Maine kei-
ne beſondere inſtruments-zeugen erfodert, Orth
IIII tit. I § 12 ſ. 279. Sihe auch den Schoepf
T. 8 conſil. Tubing. 77 num. 6.
Siben und virzigſtes haubtſtuͤck
von dem leihen und entlehnen
einer ſache.
§ 3966
Durch das leihen, commodare, commodatum,
wird allhir verſtanden, wenn einer dem an-
dern auf erſuchen eine ſache umſonſt zu einem ge-
wiſſen gebrauche zukommen laͤſſet, nachher aber de-
ren zuruͤckgabe gewaͤrtig iſt. Die ſachen, welche
verlehnet, auch entlehnet werden, koͤnnen ſo wohl
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tit. 14, geſaͤz I, iedoch wird das borgen und leihen
nach den Teutſchen rechten und heutigen gewonhei-
ten meiſtens von beweglichen ſachen genommen,
Woͤlker am a. o. II ſ. 34.
was durch
das leihen
verſtanden
wird?
§ 3967
Die Teutſchen haben keinesweges dafuͤr ge-
halten, daß bei dem verleihen das eigentum auf den
entleh-
das eigen-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 467. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/515>, abgerufen am 22.11.2024.
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