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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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von den verbriften handelungen etc.
wie vil, wem, von wem und warum (ex qua caussa)
einer schuldig sey; dergleichen urkunden nennet
man instrumenta guarendigiata. Daher an eini-
gen orten in der Wetterau die festmachung, und
das festmache-buch bekannt ist, solchemnach hand-
feste eine urkunde bedeutet.

§ 3842

Wenn eine urschrift in eine andre sprache über-wie es bei
übersezung
der urkunden
zu halten ist?

sezet werden soll, muß die gegeneinander-haltung
mit dem originale von einer öffentlichen oder hirzu
besonders beeidigten person beschehen, von Cocceii
II consil. 292 num. 10 s. 376.

§ 3843

Die veranlassung zu den briflichen urkundenwas den an-
laß zu den
briflichen ur-
kunden gege-
ben hat?

haben teils die geistlichen, teils die ermangelung der
gemeinen Teutschen geschribenen rechte, teils die un-
terschidlichen gewonheiten, bald die vorsorge für die
zukunft, bald die verabscheuung der weitschichtigen
rechts-streite etc. gegeben, von Ludewig in der
erläuterung der göldenen bulle im Iten teile s. 14,
und in der vorrede zum Iten bande seiner reliquiar.
MSCt.
s. 9, 11, Hert de fide diplomatum, Eck-
hart
am a. o. s. 37, Gottfrid Hecht de coeno-
biis Germ. rer. gestar. tabulariis,
welche sich bei sei-
ner streitschrift de Henrici Guelfi insignibus genti-
litiis
befindet. Jn sachen Hessen-Darmstadt wider
die stadt Wezlar ist ein gnaden-brif des Römi-
schen Königes Jobstes von Mären in streit gekom-
men. Des schrift-wechsels des herrn Mosers
und des von Meiern über die Hildesheimische
urkunde des Königes Heinrichs des VIIten nicht
zugedenken.

Neun
D d 4

von den verbriften handelungen ꝛc.
wie vil, wem, von wem und warum (ex qua cauſſa)
einer ſchuldig ſey; dergleichen urkunden nennet
man inſtrumenta guarendigiata. Daher an eini-
gen orten in der Wetterau die feſtmachung, und
das feſtmache-buch bekannt iſt, ſolchemnach hand-
feſte eine urkunde bedeutet.

§ 3842

Wenn eine urſchrift in eine andre ſprache uͤber-wie es bei
uͤberſezung
der urkunden
zu halten iſt?

ſezet werden ſoll, muß die gegeneinander-haltung
mit dem originale von einer oͤffentlichen oder hirzu
beſonders beeidigten perſon beſchehen, von Cocceii
II conſil. 292 num. 10 ſ. 376.

§ 3843

Die veranlaſſung zu den briflichen urkundenwas den an-
laß zu den
briflichen ur-
kunden gege-
ben hat?

haben teils die geiſtlichen, teils die ermangelung der
gemeinen Teutſchen geſchribenen rechte, teils die un-
terſchidlichen gewonheiten, bald die vorſorge fuͤr die
zukunft, bald die verabſcheuung der weitſchichtigen
rechts-ſtreite ꝛc. gegeben, von Ludewig in der
erlaͤuterung der goͤldenen bulle im Iten teile ſ. 14,
und in der vorrede zum Iten bande ſeiner reliquiar.
MSCt.
ſ. 9, 11, Hert de fide diplomatum, Eck-
hart
am a. o. ſ. 37, Gottfrid Hecht de coeno-
biis Germ. rer. geſtar. tabulariis,
welche ſich bei ſei-
ner ſtreitſchrift de Henrici Guelfi inſignibus genti-
litiis
befindet. Jn ſachen Heſſen-Darmſtadt wider
die ſtadt Wezlar iſt ein gnaden-brif des Roͤmi-
ſchen Koͤniges Jobſtes von Maͤren in ſtreit gekom-
men. Des ſchrift-wechſels des herrn Moſers
und des von Meiern uͤber die Hildesheimiſche
urkunde des Koͤniges Heinrichs des VIIten nicht
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[423/0471] von den verbriften handelungen ꝛc. wie vil, wem, von wem und warum (ex qua cauſſa) einer ſchuldig ſey; dergleichen urkunden nennet man inſtrumenta guarendigiata. Daher an eini- gen orten in der Wetterau die feſtmachung, und das feſtmache-buch bekannt iſt, ſolchemnach hand- feſte eine urkunde bedeutet. § 3842 Wenn eine urſchrift in eine andre ſprache uͤber- ſezet werden ſoll, muß die gegeneinander-haltung mit dem originale von einer oͤffentlichen oder hirzu beſonders beeidigten perſon beſchehen, von Cocceii II conſil. 292 num. 10 ſ. 376. wie es bei uͤberſezung der urkunden zu halten iſt? § 3843 Die veranlaſſung zu den briflichen urkunden haben teils die geiſtlichen, teils die ermangelung der gemeinen Teutſchen geſchribenen rechte, teils die un- terſchidlichen gewonheiten, bald die vorſorge fuͤr die zukunft, bald die verabſcheuung der weitſchichtigen rechts-ſtreite ꝛc. gegeben, von Ludewig in der erlaͤuterung der goͤldenen bulle im Iten teile ſ. 14, und in der vorrede zum Iten bande ſeiner reliquiar. MSCt. ſ. 9, 11, Hert de fide diplomatum, Eck- hart am a. o. ſ. 37, Gottfrid Hecht de coeno- biis Germ. rer. geſtar. tabulariis, welche ſich bei ſei- ner ſtreitſchrift de Henrici Guelfi inſignibus genti- litiis befindet. Jn ſachen Heſſen-Darmſtadt wider die ſtadt Wezlar iſt ein gnaden-brif des Roͤmi- ſchen Koͤniges Jobſtes von Maͤren in ſtreit gekom- men. Des ſchrift-wechſels des herrn Moſers und des von Meiern uͤber die Hildesheimiſche urkunde des Koͤniges Heinrichs des VIIten nicht zugedenken. was den an- laß zu den briflichen ur- kunden gege- ben hat? Neun D d 4

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/471>, abgerufen am 18.07.2024.