Der wechsel kan auch verlängert werden,der wechsel kan verlän- gert werden? wenn solches der gläubiger zufriden ist, welches ie- doch auf die gefahr des gläubigers gehet, wofern der trassante solches nicht selbst verstattet hat, Zipfel am a. o. s. 207.
§ 3818
Wenn der wechsel-brif verloren gegangen ist,wie es mit dem ver- lornen wech- sel gehalten wird? so kan der wechsel-schuldener entweder der schuld überwisen werden, oder ist derselben geständig. Jn disem falle wird selbiger nach unterschidenen wech- sel-ordnungen die zalung zu leisten angehalten; hingegen ist der gläubiger vorstand zu machen pflich- tig, den schuldener wider männiglich diser schuld halber zu vertreten, Frankfurtische wechsel-ord- nung § 45, Leipziger, Magdeburgische, Märkische, Danziger wechsel-ordnungen, freiherr von Cra- meropusc. IIII s. 373.
§ 3819
Die verjärung der wechsel nimmet iren anfangdie wechsel- brife können von der verfall-zeit, und wenn eine verlängerung erfolget ist, wird der anfang vom ablaufe der zeit, worauf die erstreckung beschehen ist, gerechnet. Jn ansehung des termini ad quem sind unterschidliche zile in den wechsel-ordnungen zu finden, Siegels einleitung zum wechsel-rechte I cap. IIII § 2 fgg. II, cap. VI § IIII fg.
§ 3820
Laut der Leipziger wechsel-ordnung § 32 sollverjäret wer- den. auf einen trassirten wechsel-brif wider den trassa- ten nach der verfall-zeit binnen 4 wochen klage er- hoben werden, widrigenfalls selbiger für bezalet geachtet wird. Eigene wechsel-brife sind nach ver- flüsung eines jares und tages von der verfall-zeit
an
von den wechſel-verſchreibungen.
§ 3817
Der wechſel kan auch verlaͤngert werden,der wechſel kan verlaͤn- gert werden? wenn ſolches der glaͤubiger zufriden iſt, welches ie- doch auf die gefahr des glaͤubigers gehet, wofern der traſſante ſolches nicht ſelbſt verſtattet hat, Zipfel am a. o. ſ. 207.
§ 3818
Wenn der wechſel-brif verloren gegangen iſt,wie es mit dem ver- lornen wech- ſel gehalten wird? ſo kan der wechſel-ſchuldener entweder der ſchuld uͤberwiſen werden, oder iſt derſelben geſtaͤndig. Jn diſem falle wird ſelbiger nach unterſchidenen wech- ſel-ordnungen die zalung zu leiſten angehalten; hingegen iſt der glaͤubiger vorſtand zu machen pflich- tig, den ſchuldener wider maͤnniglich diſer ſchuld halber zu vertreten, Frankfurtiſche wechſel-ord- nung § 45, Leipziger, Magdeburgiſche, Maͤrkiſche, Danziger wechſel-ordnungen, freiherr von Cra- meropuſc. IIII ſ. 373.
§ 3819
Die verjaͤrung der wechſel nimmet iren anfangdie wechſel- brife koͤnnen von der verfall-zeit, und wenn eine verlaͤngerung erfolget iſt, wird der anfang vom ablaufe der zeit, worauf die erſtreckung beſchehen iſt, gerechnet. Jn anſehung des termini ad quem ſind unterſchidliche zile in den wechſel-ordnungen zu finden, Siegels einleitung zum wechſel-rechte I cap. IIII § 2 fgg. II, cap. VI § IIII fg.
§ 3820
Laut der Leipziger wechſel-ordnung § 32 ſollverjaͤret wer- den. auf einen traſſirten wechſel-brif wider den traſſa- ten nach der verfall-zeit binnen 4 wochen klage er- hoben werden, widrigenfalls ſelbiger fuͤr bezalet geachtet wird. Eigene wechſel-brife ſind nach ver- fluͤſung eines jares und tages von der verfall-zeit
an
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0461"n="413"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den wechſel-verſchreibungen.</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§ 3817</head><lb/><p>Der wechſel kan auch verlaͤngert werden,<noteplace="right">der wechſel<lb/>
kan verlaͤn-<lb/>
gert werden?</note><lb/>
wenn ſolches der glaͤubiger zufriden iſt, welches ie-<lb/>
doch auf die gefahr des glaͤubigers gehet, wofern<lb/>
der traſſante ſolches nicht ſelbſt verſtattet hat,<lb/><hirendition="#fr">Zipfel</hi> am a. o. ſ. 207.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3818</head><lb/><p>Wenn der wechſel-brif verloren gegangen iſt,<noteplace="right">wie es mit<lb/>
dem ver-<lb/>
lornen wech-<lb/>ſel gehalten<lb/>
wird?</note><lb/>ſo kan der wechſel-ſchuldener entweder der ſchuld<lb/>
uͤberwiſen werden, oder iſt derſelben geſtaͤndig. Jn<lb/>
diſem falle wird ſelbiger nach unterſchidenen wech-<lb/>ſel-ordnungen die zalung zu leiſten angehalten;<lb/>
hingegen iſt der glaͤubiger vorſtand zu machen pflich-<lb/>
tig, den ſchuldener wider maͤnniglich diſer ſchuld<lb/>
halber zu vertreten, Frankfurtiſche wechſel-ord-<lb/>
nung § 45, Leipziger, Magdeburgiſche, Maͤrkiſche,<lb/>
Danziger wechſel-ordnungen, freiherr <hirendition="#fr">von Cra-<lb/>
mer</hi><hirendition="#aq">opuſc. IIII</hi>ſ. 373.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3819</head><lb/><p>Die verjaͤrung der wechſel nimmet iren anfang<noteplace="right">die wechſel-<lb/>
brife koͤnnen</note><lb/>
von der verfall-zeit, und wenn eine verlaͤngerung<lb/>
erfolget iſt, wird der anfang vom ablaufe der zeit,<lb/>
worauf die erſtreckung beſchehen iſt, gerechnet. Jn<lb/>
anſehung des termini ad quem ſind unterſchidliche<lb/>
zile in den wechſel-ordnungen zu finden, <hirendition="#fr">Siegels</hi><lb/>
einleitung zum wechſel-rechte <hirendition="#aq">I</hi> cap. <hirendition="#aq">IIII</hi> § 2 fgg. <hirendition="#aq">II,</hi><lb/>
cap. <hirendition="#aq">VI § IIII</hi> fg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3820</head><lb/><p>Laut der Leipziger wechſel-ordnung § 32 ſoll<noteplace="right">verjaͤret wer-<lb/>
den.</note><lb/>
auf einen traſſirten wechſel-brif wider den traſſa-<lb/>
ten nach der verfall-zeit binnen 4 wochen klage er-<lb/>
hoben werden, widrigenfalls ſelbiger fuͤr bezalet<lb/>
geachtet wird. Eigene wechſel-brife ſind nach ver-<lb/>
fluͤſung eines jares und tages von der verfall-zeit<lb/><fwplace="bottom"type="catch">an</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[413/0461]
von den wechſel-verſchreibungen.
§ 3817
Der wechſel kan auch verlaͤngert werden,
wenn ſolches der glaͤubiger zufriden iſt, welches ie-
doch auf die gefahr des glaͤubigers gehet, wofern
der traſſante ſolches nicht ſelbſt verſtattet hat,
Zipfel am a. o. ſ. 207.
der wechſel
kan verlaͤn-
gert werden?
§ 3818
Wenn der wechſel-brif verloren gegangen iſt,
ſo kan der wechſel-ſchuldener entweder der ſchuld
uͤberwiſen werden, oder iſt derſelben geſtaͤndig. Jn
diſem falle wird ſelbiger nach unterſchidenen wech-
ſel-ordnungen die zalung zu leiſten angehalten;
hingegen iſt der glaͤubiger vorſtand zu machen pflich-
tig, den ſchuldener wider maͤnniglich diſer ſchuld
halber zu vertreten, Frankfurtiſche wechſel-ord-
nung § 45, Leipziger, Magdeburgiſche, Maͤrkiſche,
Danziger wechſel-ordnungen, freiherr von Cra-
mer opuſc. IIII ſ. 373.
wie es mit
dem ver-
lornen wech-
ſel gehalten
wird?
§ 3819
Die verjaͤrung der wechſel nimmet iren anfang
von der verfall-zeit, und wenn eine verlaͤngerung
erfolget iſt, wird der anfang vom ablaufe der zeit,
worauf die erſtreckung beſchehen iſt, gerechnet. Jn
anſehung des termini ad quem ſind unterſchidliche
zile in den wechſel-ordnungen zu finden, Siegels
einleitung zum wechſel-rechte I cap. IIII § 2 fgg. II,
cap. VI § IIII fg.
die wechſel-
brife koͤnnen
§ 3820
Laut der Leipziger wechſel-ordnung § 32 ſoll
auf einen traſſirten wechſel-brif wider den traſſa-
ten nach der verfall-zeit binnen 4 wochen klage er-
hoben werden, widrigenfalls ſelbiger fuͤr bezalet
geachtet wird. Eigene wechſel-brife ſind nach ver-
fluͤſung eines jares und tages von der verfall-zeit
an
verjaͤret wer-
den.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/461>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.