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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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XXXVII haubtstück
§ 3760
der eigene
wechsel ist kei-
ner acceptati-
[o]n benötiget.

Der eigene wechsel hat keiner acceptation, re-
präsentation, noch protestation nötig; ist er aber
trassiret, oder indossiret, muß er zur acceptation
präsentiret werden, widrigenfalls der protest erfol-
get, Siegel am a. o. I cap. I § XV.

§ 3761
weitere ein-
teilung der ei-
genen w. dr.

Die eigenen wechsel-brife werden von vilen,
wie die trassirten, in regulaire, oder meß-wechsel,
und irregulaire, oder nicht-meß-wechsel eingeteilet.
die ersten werden genennet: welche auf den meß-
plaz ausgestellet, oder allda zalbar lauten; die
nicht-meß-wechsel hingegen heissen, welche bald
ausser dem meß-plaze geschlossen, oder ausser der
messe zalbar sind. Allein sotane einleitung bedeu-
tet nicht vil. Von mererem nuzen ist die einteilung
der eigenen wechsel-brife in diejenigen, welche der,
an welchen sie gestellet sind, noch in händen hat,
und diejenigen, welche indossiret sind, Siegel am a.
o. I cap. I § XIII.

§ 3762
was der tras-
sirte wechsel
ist?

Ein trassirter wechsel ist eine handelung, da ei-
nem nach wechsel-rechte eine gewisse summe geltes
in der absicht gegeben wird, daß selbige an einem
andern orte wieder ausgezalet werde. Der tras-
sirte, oder negotiirte wechsel ist einerlei.

§ 3763
wie vil perso-
nen hirzu er-
fodert wer-
den?

Es werden zu einem trassirten wechsel meren-
teils 4 personen erfodert: 1) remittens, oder camb-
sarius (der ausgeber des geltes, und der den wech-
sel übermachen lässet), 2) der trassans, oder aus-
geber des wechsels (cambsor, collybista etc.), 3) der
präsentans, oder inhaber des wechsels (ordre-ha-
bre), 4) der acceptans, oder trassat, Ernst Fri-
derich Knorre
exerc. iur. camb. de vera natura ac

indole
XXXVII haubtſtuͤck
§ 3760
der eigene
wechſel iſt kei-
ner acceptati-
[o]n benoͤtiget.

Der eigene wechſel hat keiner acceptation, re-
praͤſentation, noch proteſtation noͤtig; iſt er aber
traſſiret, oder indoſſiret, muß er zur acceptation
praͤſentiret werden, widrigenfalls der proteſt erfol-
get, Siegel am a. o. I cap. I § XV.

§ 3761
weitere ein-
teilung der ei-
genen w. dr.

Die eigenen wechſel-brife werden von vilen,
wie die traſſirten, in regulaire, oder meß-wechſel,
und irregulaire, oder nicht-meß-wechſel eingeteilet.
die erſten werden genennet: welche auf den meß-
plaz ausgeſtellet, oder allda zalbar lauten; die
nicht-meß-wechſel hingegen heiſſen, welche bald
auſſer dem meß-plaze geſchloſſen, oder auſſer der
meſſe zalbar ſind. Allein ſotane einleitung bedeu-
tet nicht vil. Von mererem nuzen iſt die einteilung
der eigenen wechſel-brife in diejenigen, welche der,
an welchen ſie geſtellet ſind, noch in haͤnden hat,
und diejenigen, welche indoſſiret ſind, Siegel am a.
o. I cap. I § XIII.

§ 3762
was der traſ-
ſirte wechſel
iſt?

Ein traſſirter wechſel iſt eine handelung, da ei-
nem nach wechſel-rechte eine gewiſſe ſumme geltes
in der abſicht gegeben wird, daß ſelbige an einem
andern orte wieder ausgezalet werde. Der traſ-
ſirte, oder negotiirte wechſel iſt einerlei.

§ 3763
wie vil perſo-
nen hirzu er-
fodert wer-
den?

Es werden zu einem traſſirten wechſel meren-
teils 4 perſonen erfodert: 1) remittens, oder camb-
ſarius (der ausgeber des geltes, und der den wech-
ſel uͤbermachen laͤſſet), 2) der traſſans, oder aus-
geber des wechſels (cambſor, collybiſta ꝛc.), 3) der
praͤſentans, oder inhaber des wechſels (ordre-ha-
bre), 4) der acceptans, oder traſſat, Ernſt Fri-
derich Knorre
exerc. iur. camb. de vera natura ac

indole
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[390/0438] XXXVII haubtſtuͤck § 3760 Der eigene wechſel hat keiner acceptation, re- praͤſentation, noch proteſtation noͤtig; iſt er aber traſſiret, oder indoſſiret, muß er zur acceptation praͤſentiret werden, widrigenfalls der proteſt erfol- get, Siegel am a. o. I cap. I § XV. § 3761 Die eigenen wechſel-brife werden von vilen, wie die traſſirten, in regulaire, oder meß-wechſel, und irregulaire, oder nicht-meß-wechſel eingeteilet. die erſten werden genennet: welche auf den meß- plaz ausgeſtellet, oder allda zalbar lauten; die nicht-meß-wechſel hingegen heiſſen, welche bald auſſer dem meß-plaze geſchloſſen, oder auſſer der meſſe zalbar ſind. Allein ſotane einleitung bedeu- tet nicht vil. Von mererem nuzen iſt die einteilung der eigenen wechſel-brife in diejenigen, welche der, an welchen ſie geſtellet ſind, noch in haͤnden hat, und diejenigen, welche indoſſiret ſind, Siegel am a. o. I cap. I § XIII. § 3762 Ein traſſirter wechſel iſt eine handelung, da ei- nem nach wechſel-rechte eine gewiſſe ſumme geltes in der abſicht gegeben wird, daß ſelbige an einem andern orte wieder ausgezalet werde. Der traſ- ſirte, oder negotiirte wechſel iſt einerlei. § 3763 Es werden zu einem traſſirten wechſel meren- teils 4 perſonen erfodert: 1) remittens, oder camb- ſarius (der ausgeber des geltes, und der den wech- ſel uͤbermachen laͤſſet), 2) der traſſans, oder aus- geber des wechſels (cambſor, collybiſta ꝛc.), 3) der praͤſentans, oder inhaber des wechſels (ordre-ha- bre), 4) der acceptans, oder traſſat, Ernſt Fri- derich Knorre exerc. iur. camb. de vera natura ac indole

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/438>, abgerufen am 24.11.2024.