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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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XXXIIII haubtstück
sehenen unfällen verdorben, oder ausser zalungs-
stand gesezet worden sey, Reichs-reformation gu-
ter policei 1548 tit. XXII § 2, policei-ordnung 1577
tit. 23 § 4, kaiserliches commissions-decret 1668
T. IIII s. 59 fg. s. 65 der Reichs-abschide, wo die be-
obachtung vorgemeldeter Reichs-gesäze versprochen
worden ist. Sihe auch den Reichs-schluß 1670
T. IIII s. 78. 2) darf kein eiserner brif vom kaiser
erteilet werden, er habe dann zuförderst bericht von
der oberkeit eingeholet, worunter der verdorbene
wonet, policei-ordn. 1577 § 4 tit. 23, Reichs-ab-
schid 1654 § 175, Neurodes am a. o. s. 759 fg.

§ 3724
wenn zur ab-
tretung der
güter geschrit-
ten werden
kan?

Kan der schuldener nach verlauf diser zeit den-
noch nicht bezalen, alsdann mag noch zur cession
der güter geschritten werden.

§ 3725
was für schul-
den davon
ausgenom-
men sind?

Man dehnet zwar die wirkung der anstands-
brife vilfältig aus; allein es sind doch nur die in
den rechten ausgenommene schulden hirbei zu be-
obachten, Böhiner am a. o. cap. III. Jndeß
schreibet Mevius in der discussione leuamin. ino-
piae debitorum
cap. IIII s. 279 n. 38, wasmaßen
die rücksicht dahin zu nemen sey, damit der gläu-
biger nicht zu stark leide; weder den erben des im-
petranten, noch den bürgen desselben, mag der an-
stands-brif etwas helfen, Mevius s. 534 und 550.
So bald der schuldener in bessere umstände gerät,
fället die kraft des anstands-brifes, one absicht
auf die zeit, gänzlich weg, Mevius s. 574.

§ 3726
ob vorstand
vom schulde-
ner desfalls
zu stellen ist?

Daß aber derjenige, welcher die einrede
des eisernen brifes vorschüzet, dem gläubiger vor-

stand

XXXIIII haubtſtuͤck
ſehenen unfaͤllen verdorben, oder auſſer zalungs-
ſtand geſezet worden ſey, Reichs-reformation gu-
ter policei 1548 tit. XXII § 2, policei-ordnung 1577
tit. 23 § 4, kaiſerliches commiſſions-decret 1668
T. IIII ſ. 59 fg. ſ. 65 der Reichs-abſchide, wo die be-
obachtung vorgemeldeter Reichs-geſaͤze verſprochen
worden iſt. Sihe auch den Reichs-ſchluß 1670
T. IIII ſ. 78. 2) darf kein eiſerner brif vom kaiſer
erteilet werden, er habe dann zufoͤrderſt bericht von
der oberkeit eingeholet, worunter der verdorbene
wonet, policei-ordn. 1577 § 4 tit. 23, Reichs-ab-
ſchid 1654 § 175, Neurodes am a. o. ſ. 759 fg.

§ 3724
wenn zur ab-
tretung der
guͤter geſchrit-
ten werden
kan?

Kan der ſchuldener nach verlauf diſer zeit den-
noch nicht bezalen, alsdann mag noch zur ceſſion
der guͤter geſchritten werden.

§ 3725
was fuͤr ſchul-
den davon
ausgenom-
men ſind?

Man dehnet zwar die wirkung der anſtands-
brife vilfaͤltig aus; allein es ſind doch nur die in
den rechten ausgenommene ſchulden hirbei zu be-
obachten, Boͤhiner am a. o. cap. III. Jndeß
ſchreibet Mevius in der diſcuſſione leuamin. ino-
piae debitorum
cap. IIII ſ. 279 n. 38, wasmaßen
die ruͤckſicht dahin zu nemen ſey, damit der glaͤu-
biger nicht zu ſtark leide; weder den erben des im-
petranten, noch den buͤrgen deſſelben, mag der an-
ſtands-brif etwas helfen, Mevius ſ. 534 und 550.
So bald der ſchuldener in beſſere umſtaͤnde geraͤt,
faͤllet die kraft des anſtands-brifes, one abſicht
auf die zeit, gaͤnzlich weg, Mevius ſ. 574.

§ 3726
ob vorſtand
vom ſchulde-
ner desfalls
zu ſtellen iſt?

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[378/0426] XXXIIII haubtſtuͤck ſehenen unfaͤllen verdorben, oder auſſer zalungs- ſtand geſezet worden ſey, Reichs-reformation gu- ter policei 1548 tit. XXII § 2, policei-ordnung 1577 tit. 23 § 4, kaiſerliches commiſſions-decret 1668 T. IIII ſ. 59 fg. ſ. 65 der Reichs-abſchide, wo die be- obachtung vorgemeldeter Reichs-geſaͤze verſprochen worden iſt. Sihe auch den Reichs-ſchluß 1670 T. IIII ſ. 78. 2) darf kein eiſerner brif vom kaiſer erteilet werden, er habe dann zufoͤrderſt bericht von der oberkeit eingeholet, worunter der verdorbene wonet, policei-ordn. 1577 § 4 tit. 23, Reichs-ab- ſchid 1654 § 175, Neurodes am a. o. ſ. 759 fg. § 3724 Kan der ſchuldener nach verlauf diſer zeit den- noch nicht bezalen, alsdann mag noch zur ceſſion der guͤter geſchritten werden. § 3725 Man dehnet zwar die wirkung der anſtands- brife vilfaͤltig aus; allein es ſind doch nur die in den rechten ausgenommene ſchulden hirbei zu be- obachten, Boͤhiner am a. o. cap. III. Jndeß ſchreibet Mevius in der diſcuſſione leuamin. ino- piae debitorum cap. IIII ſ. 279 n. 38, wasmaßen die ruͤckſicht dahin zu nemen ſey, damit der glaͤu- biger nicht zu ſtark leide; weder den erben des im- petranten, noch den buͤrgen deſſelben, mag der an- ſtands-brif etwas helfen, Mevius ſ. 534 und 550. So bald der ſchuldener in beſſere umſtaͤnde geraͤt, faͤllet die kraft des anſtands-brifes, one abſicht auf die zeit, gaͤnzlich weg, Mevius ſ. 574. § 3726 Daß aber derjenige, welcher die einrede des eiſernen brifes vorſchuͤzet, dem glaͤubiger vor- ſtand

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/426>, abgerufen am 24.11.2024.