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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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XXVIII haubtstück von den
zeit zu der bezalung durch die gesäze, auch gedinge
und contracte gesezet worden, oder sie soll nach ge-
wonheit eines, oder des andern handels-plazes,
zu einer gewissen zeit, z. e. von einer messe zur an-
dern beschehen, oder es ist dises nicht bestimmet
und gebräuchlich. Jm ersten falle kan das inter-
esse von der zeit des verzuges gefodert werden, Me-
vius
P. III decis. II num. 8, Brunnemann cent. I
decis.
31, von Leyser specim. CCVI med. VII vol.
3 s. 631, Lauterbach im colleg. theor. pract. p do
actione emti
§ 52-54, Orth II tit. II § VI s. 171,
meine anfangs-gründe des processes tit. 95, und
im IIten teile derselben s. 38, Christ. Gotthelf
Gutschmids
disp. de iuribus mercatorum in exi-
gendis vsuris ex mora in soluendo mercium pretio
facta,
Leipzig 1751 § XXI fgg. s. 24 fgg.

§ 3677

Wenn aber keine gewisse zeit zu der zalung ge-
sezet worden ist, so ist entweder die rechnung zu-
geschicket worden oder nicht. Jn jenem falle ist
die zugeschickte rechnung eine manung, folglich,
wenn die zalung nicht erfolget, fähet der verzug
alsdann nach eingetroffener andern messe von zeit
des handels und abermal zugeschickter rechnung an,
Schöpf decis. Tubing. 342 num. 6 und cons. 54
num. 48 vol. VIII.

§ 3678
was die kauf-
und handels-
bücher für ei-
nen beweiß
haben?

Der kauf- und handels-leute bücher, wirken
nach dem Teutschen gerichts-brauche einen halben
beweiß (§ 220), Orth II tit. II § 6 s. 172 fg., wel-
cher iedoch auf verschidene weise beschränket werden
[i]n den F. H.
Casselischen,
kan. Disem nach ist in der F. H. Casselischen
verordnung wegen verschidener rechtsfragen vom
31ten jänner 1749 § VII versehen, daß sotaner hal-
ber beweis nur 3 jare dauern soll, nach dessen ver-

flüssung,

XXVIII haubtſtuͤck von den
zeit zu der bezalung durch die geſaͤze, auch gedinge
und contracte geſezet worden, oder ſie ſoll nach ge-
wonheit eines, oder des andern handels-plazes,
zu einer gewiſſen zeit, z. e. von einer meſſe zur an-
dern beſchehen, oder es iſt diſes nicht beſtimmet
und gebraͤuchlich. Jm erſten falle kan das inter-
eſſe von der zeit des verzuges gefodert werden, Me-
vius
P. III deciſ. II num. 8, Brunnemann cent. I
deciſ.
31, von Leyſer ſpecim. CCVI med. VII vol.
3 ſ. 631, Lauterbach im colleg. theor. pract. π do
actione emti
§ 52-54, Orth II tit. II § VI ſ. 171,
meine anfangs-gruͤnde des proceſſes tit. 95, und
im IIten teile derſelben ſ. 38, Chriſt. Gotthelf
Gutſchmids
diſp. de iuribus mercatorum in exi-
gendis vſuris ex mora in ſoluendo mercium pretio
facta,
Leipzig 1751 § XXI fgg. ſ. 24 fgg.

§ 3677

Wenn aber keine gewiſſe zeit zu der zalung ge-
ſezet worden iſt, ſo iſt entweder die rechnung zu-
geſchicket worden oder nicht. Jn jenem falle iſt
die zugeſchickte rechnung eine manung, folglich,
wenn die zalung nicht erfolget, faͤhet der verzug
alsdann nach eingetroffener andern meſſe von zeit
des handels und abermal zugeſchickter rechnung an,
Schoͤpf deciſ. Tubing. 342 num. 6 und conſ. 54
num. 48 vol. VIII.

§ 3678
was die kauf-
und handels-
buͤcher fuͤr ei-
nen beweiß
haben?

Der kauf- und handels-leute buͤcher, wirken
nach dem Teutſchen gerichts-brauche einen halben
beweiß (§ 220), Orth II tit. II § 6 ſ. 172 fg., wel-
cher iedoch auf verſchidene weiſe beſchraͤnket werden
[i]n den F. H.
Caſſeliſchen,
kan. Diſem nach iſt in der F. H. Caſſeliſchen
verordnung wegen verſchidener rechtsfragen vom
31ten jaͤnner 1749 § VII verſehen, daß ſotaner hal-
ber beweis nur 3 jare dauern ſoll, nach deſſen ver-

fluͤſſung,
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[358/0406] XXVIII haubtſtuͤck von den zeit zu der bezalung durch die geſaͤze, auch gedinge und contracte geſezet worden, oder ſie ſoll nach ge- wonheit eines, oder des andern handels-plazes, zu einer gewiſſen zeit, z. e. von einer meſſe zur an- dern beſchehen, oder es iſt diſes nicht beſtimmet und gebraͤuchlich. Jm erſten falle kan das inter- eſſe von der zeit des verzuges gefodert werden, Me- vius P. III deciſ. II num. 8, Brunnemann cent. I deciſ. 31, von Leyſer ſpecim. CCVI med. VII vol. 3 ſ. 631, Lauterbach im colleg. theor. pract. π do actione emti § 52-54, Orth II tit. II § VI ſ. 171, meine anfangs-gruͤnde des proceſſes tit. 95, und im IIten teile derſelben ſ. 38, Chriſt. Gotthelf Gutſchmids diſp. de iuribus mercatorum in exi- gendis vſuris ex mora in ſoluendo mercium pretio facta, Leipzig 1751 § XXI fgg. ſ. 24 fgg. § 3677 Wenn aber keine gewiſſe zeit zu der zalung ge- ſezet worden iſt, ſo iſt entweder die rechnung zu- geſchicket worden oder nicht. Jn jenem falle iſt die zugeſchickte rechnung eine manung, folglich, wenn die zalung nicht erfolget, faͤhet der verzug alsdann nach eingetroffener andern meſſe von zeit des handels und abermal zugeſchickter rechnung an, Schoͤpf deciſ. Tubing. 342 num. 6 und conſ. 54 num. 48 vol. VIII. § 3678 Der kauf- und handels-leute buͤcher, wirken nach dem Teutſchen gerichts-brauche einen halben beweiß (§ 220), Orth II tit. II § 6 ſ. 172 fg., wel- cher iedoch auf verſchidene weiſe beſchraͤnket werden kan. Diſem nach iſt in der F. H. Caſſeliſchen verordnung wegen verſchidener rechtsfragen vom 31ten jaͤnner 1749 § VII verſehen, daß ſotaner hal- ber beweis nur 3 jare dauern ſoll, nach deſſen ver- fluͤſſung, in den F. H. Caſſeliſchen,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/406>, abgerufen am 23.11.2024.