mular 1593, Frankf. fol., wiewohl sotanes wort auch verschidene andre bedeutungen hat, Orth am a. o. im IIten teile tit. III § 6 s. 297, im IIten teile tit. 17 s. 361 fg. s. 398 s. 409 tit. 27 s. 605 fg. Die richtung und der entscheid zwischen dem bischoffe zu Wirzburg, und der stadt gleiches namens von 1344 ist bekannt. Man sagete auch: süne, sünebrif. Die rachtung und der spruch auch entscheid von Kur-Mainz zwischen der gemeinen pfaff heit und der Reichsstädt Worms von 1509, stehet beim Lünig im R. A. Die rachtung und der vertrags-brif zwi- schen dem stifte zu Worms und dasiger Reichsstadt lautet von 1526; imgleichen die rachtung, entschei- de und verträge zwischen dem bistume Worms und der Reichsstadt Worms 1711 4t, s. 1-200.
§ 3560
Der Teutsche war ein feind von dem gerichtli-der Teutsche hassete die gerichtlichen streite. chen streite; derowegen sagete er im sprüchworte: es ist besser ein magerer vergleich, als ein fettes urtel; oder, wer will hadern um ein schwein, der neme eine wurst und laß es seyn, Hertlib. I par. XI s. 272 vol. III T. III.
§ 3561
Aus dem vergleiche entspringet eine action zuwas aus dem vergleiche entspringet[?] haltung desselben, nicht aber zu dessen aufhebung. Denn ein vergleich muste heilig gehalten werden. Die Teutschen sahen dabei nicht auf eine starke verkürzung, sondern es hise: verglichen ist vergli- chen, vereiniget ist vereiniget. Richtung ist rich- tung, Gundling am a. o. s. 256, von Westphal am a. o. T. I s. 3103 T. IIII s. 3000, Joh. Peter von Ludewigde iure retract. transact. cap. II § 3 § 10 fg. s. 975 fg. opusc. miscell. T. I,Gundling de transact. stabilitate et instabilitate s. 61, illustre speculum demonstrationis, in quo videre licet: ius-
iuran-
vertraͤgen, rachtungen, auch der ſuͤne.
mular 1593, Frankf. fol., wiewohl ſotanes wort auch verſchidene andre bedeutungen hat, Orth am a. o. im IIten teile tit. III § 6 ſ. 297, im IIten teile tit. 17 ſ. 361 fg. ſ. 398 ſ. 409 tit. 27 ſ. 605 fg. Die richtung und der entſcheid zwiſchen dem biſchoffe zu Wirzburg, und der ſtadt gleiches namens von 1344 iſt bekannt. Man ſagete auch: ſuͤne, ſuͤnebrif. Die rachtung und der ſpruch auch entſcheid von Kur-Mainz zwiſchen der gemeinen pfaff heit und der Reichsſtaͤdt Worms von 1509, ſtehet beim Luͤnig im R. A. Die rachtung und der vertrags-brif zwi- ſchen dem ſtifte zu Worms und daſiger Reichsſtadt lautet von 1526; imgleichen die rachtung, entſchei- de und vertraͤge zwiſchen dem biſtume Worms und der Reichsſtadt Worms 1711 4t, ſ. 1-200.
§ 3560
Der Teutſche war ein feind von dem gerichtli-der Teutſche haſſete die gerichtlichen ſtreite. chen ſtreite; derowegen ſagete er im ſpruͤchworte: es iſt beſſer ein magerer vergleich, als ein fettes urtel; oder, wer will hadern um ein ſchwein, der neme eine wurſt und laß es ſeyn, Hertlib. I par. XI ſ. 272 vol. III T. III.
§ 3561
Aus dem vergleiche entſpringet eine action zuwas aus dem vergleiche entſpringet[?] haltung deſſelben, nicht aber zu deſſen aufhebung. Denn ein vergleich muſte heilig gehalten werden. Die Teutſchen ſahen dabei nicht auf eine ſtarke verkuͤrzung, ſondern es hiſe: verglichen iſt vergli- chen, vereiniget iſt vereiniget. Richtung iſt rich- tung, Gundling am a. o. ſ. 256, von Weſtphal am a. o. T. I ſ. 3103 T. IIII ſ. 3000, Joh. Peter von Ludewigde iure retract. transact. cap. II § 3 § 10 fg. ſ. 975 fg. opuſc. miſcell. T. I,Gundling de transact. ſtabilitate et inſtabilitate ſ. 61, illuſtre ſpeculum demonſtrationis, in quo videre licet: ius-
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vertraͤgen, rachtungen, auch der ſuͤne.
mular 1593, Frankf. fol., wiewohl ſotanes wort
auch verſchidene andre bedeutungen hat, Orth am
a. o. im IIten teile tit. III § 6 ſ. 297, im IIten teile
tit. 17 ſ. 361 fg. ſ. 398 ſ. 409 tit. 27 ſ. 605 fg. Die
richtung und der entſcheid zwiſchen dem biſchoffe zu
Wirzburg, und der ſtadt gleiches namens von 1344
iſt bekannt. Man ſagete auch: ſuͤne, ſuͤnebrif.
Die rachtung und der ſpruch auch entſcheid von
Kur-Mainz zwiſchen der gemeinen pfaff heit und der
Reichsſtaͤdt Worms von 1509, ſtehet beim Luͤnig
im R. A. Die rachtung und der vertrags-brif zwi-
ſchen dem ſtifte zu Worms und daſiger Reichsſtadt
lautet von 1526; imgleichen die rachtung, entſchei-
de und vertraͤge zwiſchen dem biſtume Worms und
der Reichsſtadt Worms 1711 4t, ſ. 1-200.
§ 3560
Der Teutſche war ein feind von dem gerichtli-
chen ſtreite; derowegen ſagete er im ſpruͤchworte:
es iſt beſſer ein magerer vergleich, als ein fettes
urtel; oder, wer will hadern um ein ſchwein, der
neme eine wurſt und laß es ſeyn, Hert lib. I par. XI
ſ. 272 vol. III T. III.
der Teutſche
haſſete die
gerichtlichen
ſtreite.
§ 3561
Aus dem vergleiche entſpringet eine action zu
haltung deſſelben, nicht aber zu deſſen aufhebung.
Denn ein vergleich muſte heilig gehalten werden.
Die Teutſchen ſahen dabei nicht auf eine ſtarke
verkuͤrzung, ſondern es hiſe: verglichen iſt vergli-
chen, vereiniget iſt vereiniget. Richtung iſt rich-
tung, Gundling am a. o. ſ. 256, von Weſtphal
am a. o. T. I ſ. 3103 T. IIII ſ. 3000, Joh. Peter
von Ludewig de iure retract. transact. cap. II § 3
§ 10 fg. ſ. 975 fg. opuſc. miſcell. T. I, Gundling
de transact. ſtabilitate et inſtabilitate ſ. 61, illuſtre
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/363>, abgerufen am 25.11.2024.
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