bonus vorhanden. Diser ist ein scheinhandel des willens, um einen nicht verbotenen endzweck da- durch zu erhalten, Everhart Ottode dolo bono s. 496 fgg. dissertation. iuris.
Zwölftes haubtstük von den libkosungen (blanditiis).
§ 3540
Hergegen sind die so genannten überredungen,was die lib- kosungen sind? oder das freundlichthun, oder ein glattes wort zu reden, wodurch der andre mir zu folgen ge- reizet wird, davon unterschiden. Es sind aber die libkosungen eine bestrebung, dadurch man den an- dern auf unsre seite zu lenken sich bemühet. Stryk de iure blanditiarum, cap. I num. 43 s. 171 operum t. II.
§ 3541
Sie eräugen sich in ansehung der personen,wie sich sol- che eräugen? Stryk am a. o. cap. II. oder wegen der contracten, cap. III, oder in rücksicht auf die lezten willen, cap. IIII, oder bei den gerichten, cap. V, oder den ver- brechen, cap. VI.
§ 3542
Weil hir keine gefärden, sind solche in den rech-sind nicht verboten, ten unverboten. Daher sie nicht strafbar, darnebst einen handel nicht nichtig machen.
§ 3543
Unterdessen war die argelist, schmeichelei denob gleich die schmeichelei den Teutschen verhaßt war. Teutschen verhaßt (§ 88.)
Drei-
U 3
XII haubtſt. von den libkoſungen.
bonus vorhanden. Diſer iſt ein ſcheinhandel des willens, um einen nicht verbotenen endzweck da- durch zu erhalten, Everhart Ottode dolo bono ſ. 496 fgg. diſſertation. iuris.
Zwoͤlftes haubtſtuͤk von den libkoſungen (blanditiis).
§ 3540
Hergegen ſind die ſo genannten uͤberredungen,was die lib- koſungen ſind? oder das freundlichthun, oder ein glattes wort zu reden, wodurch der andre mir zu folgen ge- reizet wird, davon unterſchiden. Es ſind aber die libkoſungen eine beſtrebung, dadurch man den an- dern auf unſre ſeite zu lenken ſich bemuͤhet. Stryk de iure blanditiarum, cap. I num. 43 ſ. 171 operum t. II.
§ 3541
Sie eraͤugen ſich in anſehung der perſonen,wie ſich ſol- che eraͤugen? Stryk am a. o. cap. II. oder wegen der contracten, cap. III, oder in ruͤckſicht auf die lezten willen, cap. IIII, oder bei den gerichten, cap. V, oder den ver- brechen, cap. VI.
§ 3542
Weil hir keine gefaͤrden, ſind ſolche in den rech-ſind nicht verboten, ten unverboten. Daher ſie nicht ſtrafbar, darnebſt einen handel nicht nichtig machen.
§ 3543
Unterdeſſen war die argeliſt, ſchmeichelei denob gleich die ſchmeichelei den Teutſchen verhaßt war. Teutſchen verhaßt (§ 88.)
Drei-
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XII haubtſt. von den libkoſungen.
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willens, um einen nicht verbotenen endzweck da-
durch zu erhalten, Everhart Otto de dolo bono
ſ. 496 fgg. diſſertation. iuris.
Zwoͤlftes haubtſtuͤk
von den libkoſungen (blanditiis).
§ 3540
Hergegen ſind die ſo genannten uͤberredungen,
oder das freundlichthun, oder ein glattes wort
zu reden, wodurch der andre mir zu folgen ge-
reizet wird, davon unterſchiden. Es ſind aber die
libkoſungen eine beſtrebung, dadurch man den an-
dern auf unſre ſeite zu lenken ſich bemuͤhet. Stryk
de iure blanditiarum, cap. I num. 43 ſ. 171 operum
t. II.
was die lib-
koſungen
ſind?
§ 3541
Sie eraͤugen ſich in anſehung der perſonen,
Stryk am a. o. cap. II. oder wegen der contracten,
cap. III, oder in ruͤckſicht auf die lezten willen, cap.
IIII, oder bei den gerichten, cap. V, oder den ver-
brechen, cap. VI.
wie ſich ſol-
che eraͤugen?
§ 3542
Weil hir keine gefaͤrden, ſind ſolche in den rech-
ten unverboten. Daher ſie nicht ſtrafbar, darnebſt
einen handel nicht nichtig machen.
ſind nicht
verboten,
§ 3543
Unterdeſſen war die argeliſt, ſchmeichelei den
Teutſchen verhaßt (§ 88.)
ob gleich die
ſchmeichelei
den Teutſchen
verhaßt war.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/357>, abgerufen am 22.11.2024.
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