Der Teutsche glaubte: willkür breche land- recht, geding breche land-recht. Dann gesäze und geding hilt der Teutsche eins so heilig, als das andre, z. e. das land-recht saget: du kanst testiren; du hast aber in der eheberedung mit deinem ehe- weibe ein geding gemachet, folglich kanst du durch testament solches geding nicht aufheben, ob es schon bei den Römern anging. Jmgleichen war das geding: die handlungs-gesellschaft auf die erben zu bringen erlaubet, von WernherP. I obs. 167, ob es gleich wider den L. 35 und 59 pro socio laufet.
§ 3492
wenn die vor- bereitungen eines gedin- ges verbind- lich sind?
So gar die vorbereitungen eines gedinges müs- sen, wenn beiderseitige einwilligung vorhanden, und dadurch alles klar ausgedrucket ist, gehalten werden, z. e. ich will dir mein haus gegen deines für 1000 rthlr. zugabe vertauschen. Hir ist nur eine vorbereitung, darin aber alles klar ist, mithin kan daraus geklaget werden, von Leyser am a. o. med. 6, 7, von Lynkerdec. 1390, Wahls progr. de permut. pact. displic. ad form. legis commiss. vallat. § V.
§ 3493
wie das ge- ding beschaf- fen seyn muß?
Es muß aber das geding dem andern einen vor- teil schaffen, sonst ist es unnüz.
§ 3494
und was für umstände sel- biges erfo- dert?
Es verstehet sich auch, daß die sache in gegen- wärtigen umständen bleibe, von Cocceii und Kopp de clausula rebus sic stantibus.
§ 3495
die gedinge sind bei uns bonä fidei.
Alle gedinge sind bei uns bonä fidei, Pufendorf in obseruation. iur. vniuersi T. I obs. 40 § 2.
§ 3496
I haubtſt. von den gedingen.
§. 3491
die wirkung des gedinges.
Der Teutſche glaubte: willkuͤr breche land- recht, geding breche land-recht. Dann geſaͤze und geding hilt der Teutſche eins ſo heilig, als das andre, z. e. das land-recht ſaget: du kanſt teſtiren; du haſt aber in der eheberedung mit deinem ehe- weibe ein geding gemachet, folglich kanſt du durch teſtament ſolches geding nicht aufheben, ob es ſchon bei den Roͤmern anging. Jmgleichen war das geding: die handlungs-geſellſchaft auf die erben zu bringen erlaubet, von WernherP. I obſ. 167, ob es gleich wider den L. 35 und 59 pro ſocio laufet.
§ 3492
wenn die vor- bereitungen eines gedin- ges verbind- lich ſind?
So gar die vorbereitungen eines gedinges muͤſ- ſen, wenn beiderſeitige einwilligung vorhanden, und dadurch alles klar ausgedrucket iſt, gehalten werden, z. e. ich will dir mein haus gegen deines fuͤr 1000 rthlr. zugabe vertauſchen. Hir iſt nur eine vorbereitung, darin aber alles klar iſt, mithin kan daraus geklaget werden, von Leyſer am a. o. med. 6, 7, von Lynkerdec. 1390, Wahls progr. de permut. pact. diſplic. ad form. legis commiſſ. vallat. § V.
§ 3493
wie das ge- ding beſchaf- fen ſeyn muß?
Es muß aber das geding dem andern einen vor- teil ſchaffen, ſonſt iſt es unnuͤz.
§ 3494
und was fuͤr umſtaͤnde ſel- biges erfo- dert?
Es verſtehet ſich auch, daß die ſache in gegen- waͤrtigen umſtaͤnden bleibe, von Cocceii und Kopp de clauſula rebus ſic ſtantibus.
§ 3495
die gedinge ſind bei uns bonaͤ fidei.
Alle gedinge ſind bei uns bonaͤ fidei, Pufendorf in obſeruation. iur. vniuerſi T. I obſ. 40 § 2.
§ 3496
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I haubtſt. von den gedingen.
§. 3491
Der Teutſche glaubte: willkuͤr breche land-
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und geding hilt der Teutſche eins ſo heilig, als das
andre, z. e. das land-recht ſaget: du kanſt teſtiren;
du haſt aber in der eheberedung mit deinem ehe-
weibe ein geding gemachet, folglich kanſt du durch
teſtament ſolches geding nicht aufheben, ob es ſchon
bei den Roͤmern anging. Jmgleichen war das
geding: die handlungs-geſellſchaft auf die erben zu
bringen erlaubet, von Wernher P. I obſ. 167, ob
es gleich wider den L. 35 und 59 pro ſocio laufet.
§ 3492
So gar die vorbereitungen eines gedinges muͤſ-
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und dadurch alles klar ausgedrucket iſt, gehalten
werden, z. e. ich will dir mein haus gegen deines
fuͤr 1000 rthlr. zugabe vertauſchen. Hir iſt nur
eine vorbereitung, darin aber alles klar iſt, mithin
kan daraus geklaget werden, von Leyſer am a. o.
med. 6, 7, von Lynker dec. 1390, Wahls progr.
de permut. pact. diſplic. ad form. legis commiſſ.
vallat. § V.
§ 3493
Es muß aber das geding dem andern einen vor-
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§ 3494
Es verſtehet ſich auch, daß die ſache in gegen-
waͤrtigen umſtaͤnden bleibe, von Cocceii und Kopp
de clauſula rebus ſic ſtantibus.
§ 3495
Alle gedinge ſind bei uns bonaͤ fidei, Pufendorf
in obſeruation. iur. vniuerſi T. I obſ. 40 § 2.
§ 3496
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/342>, abgerufen am 22.11.2024.
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