Das geding ist eine ernstliche verpflichtungwas das ge- ding ist? und dessen gat- tungen. und gehelung zwischen verschidenen personen, zu etwas, darzu man sonst nicht verbunden war. Die gedinge sind mancherlei, und zwar teils haubt-gedinge, teils neben-gedinge, oder an- gehängte (accessoriä), welche entweder mit einer be- schwerde verknüpfet sind, oder one selbige, wie z. e. die schenkung. Man hat darnebst vorbereitungs- gedinge, und solche, wodurch die haubtsache ge- stellet wird, (constitutivas), Wahls progr. de eo, quod proprie in receptione casuum fortuitorum pactitia probandum sit s. 9, unbeschränkte und ein- geschränkte, bedingte und unbedingte, persönliche, dingliche, eigene und für andre personen eingegan- gene gedinge etc. Eduard Franz Goclenius in disp. de pactis coniugum specialibus iure probatis et reprobatis, Rinteln 1711. Außerdem sind sie in Absicht der verbindlichkeit bald einseitige, bald zweiseitige, Adrian Beierde reciproco conuen- tionali, Jena 1688.
§ 3484
T 2
Drittes buch von den gedingen und contracten.
Erſtes haubtſtuͤck von den gedingen.
§ 3483
Das geding iſt eine ernſtliche verpflichtungwas das ge- ding iſt? und deſſen gat- tungen. und gehelung zwiſchen verſchidenen perſonen, zu etwas, darzu man ſonſt nicht verbunden war. Die gedinge ſind mancherlei, und zwar teils haubt-gedinge, teils neben-gedinge, oder an- gehaͤngte (acceſſoriaͤ), welche entweder mit einer be- ſchwerde verknuͤpfet ſind, oder one ſelbige, wie z. e. die ſchenkung. Man hat darnebſt vorbereitungs- gedinge, und ſolche, wodurch die haubtſache ge- ſtellet wird, (conſtitutivas), Wahls progr. de eo, quod proprie in receptione caſuum fortuitorum pactitia probandum ſit ſ. 9, unbeſchraͤnkte und ein- geſchraͤnkte, bedingte und unbedingte, perſoͤnliche, dingliche, eigene und fuͤr andre perſonen eingegan- gene gedinge ꝛc. Eduard Franz Goclenius in diſp. de pactis coniugum ſpecialibus iure probatis et reprobatis, Rinteln 1711. Außerdem ſind ſie in Abſicht der verbindlichkeit bald einſeitige, bald zweiſeitige, Adrian Beierde reciproco conuen- tionali, Jena 1688.
§ 3484
T 2
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Drittes buch
von den
gedingen und contracten.
Erſtes haubtſtuͤck
von den gedingen.
§ 3483
Das geding iſt eine ernſtliche verpflichtung
und gehelung zwiſchen verſchidenen perſonen,
zu etwas, darzu man ſonſt nicht verbunden
war. Die gedinge ſind mancherlei, und zwar
teils haubt-gedinge, teils neben-gedinge, oder an-
gehaͤngte (acceſſoriaͤ), welche entweder mit einer be-
ſchwerde verknuͤpfet ſind, oder one ſelbige, wie z. e.
die ſchenkung. Man hat darnebſt vorbereitungs-
gedinge, und ſolche, wodurch die haubtſache ge-
ſtellet wird, (conſtitutivas), Wahls progr. de eo,
quod proprie in receptione caſuum fortuitorum
pactitia probandum ſit ſ. 9, unbeſchraͤnkte und ein-
geſchraͤnkte, bedingte und unbedingte, perſoͤnliche,
dingliche, eigene und fuͤr andre perſonen eingegan-
gene gedinge ꝛc. Eduard Franz Goclenius in
diſp. de pactis coniugum ſpecialibus iure probatis
et reprobatis, Rinteln 1711. Außerdem ſind ſie
in Abſicht der verbindlichkeit bald einſeitige, bald
zweiſeitige, Adrian Beier de reciproco conuen-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/339>, abgerufen am 22.11.2024.
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