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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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CXVII haubtstück von der
Von den fürstlichen bedinten und deren kindern soll
im Gotaischen nichts genommen werden, Rudolphi
am a. o. IIII s. 141 s. 170. Jm übrigen soll ein ge-
wisses ins waisen-haus von den erb-fällen gegeben
werden, III s. 103-105. Wie fern solcher von den
landes-verwisenen gefodert werden könne? sihe den
Orth II tit. III §. 6 s. 279 fg. Außerdem müssen
an einigen orten die wegzihenden von den an frem-
den orten belegenen gütern vernachsteuern, Orth II
tit. 3 § 6 s. 287 fg.

§ 3470
wenn die
nachsteuer
nicht gefodert
werden kan?

Wenn aber der landes-herr seine untertanen
ausbitet, kan selbiger kein abzugs-gelt begeren,
Gylmann (Gylhausen) T. II symphor. I tit. 3,
wenn aber die untertanen solches für sich tun, und
solches hergebracht ist, müssen sie dasselbe erlegen,
wofern sie davon nicht befreiet sind.

§ 3471
wie die be-
freiung da-
von erlanget
wird?

Die befreiung wird entweder durch die Reichs-
und landes-gesäze, oder freiheits-brife, gedinge
und verjärung, und zwar teils für einzelne familien
und personen, teils für die sämtlichen bürger, auch
untertanen, erlanget. Disemnach sind die Reichs-
hofräte, kammer-gerichts-beisizer, der stände ge-
sandten und agenten in den kaiserlichen erb-landen
befreiet. Außerdem haben die adelichen, professo-
ren, fürflliche und herrschaftliche bedinte, auch geist-
liche in vilen landen die befreiung zu genüßen, von
Ludolf
obs. for. 169, Beck vom abschosse und nach-
steuer s. 57, Orth II tit III § VI s. 278 fg.

§ 3472
und zwar
durch gedin-
ge.

Zwischen Hessen-Cassel und Jsenburg, Wezlar
und Gisen, Wirtenberg und Wimpfen, Kur-
Mainz und Frankfurt am Maine, zwischen Frank-

furt,

CXVII haubtſtuͤck von der
Von den fuͤrſtlichen bedinten und deren kindern ſoll
im Gotaiſchen nichts genommen werden, Rudolphi
am a. o. IIII ſ. 141 ſ. 170. Jm uͤbrigen ſoll ein ge-
wiſſes ins waiſen-haus von den erb-faͤllen gegeben
werden, III ſ. 103-105. Wie fern ſolcher von den
landes-verwiſenen gefodert werden koͤnne? ſihe den
Orth II tit. III §. 6 ſ. 279 fg. Außerdem muͤſſen
an einigen orten die wegzihenden von den an frem-
den orten belegenen guͤtern vernachſteuern, Orth II
tit. 3 § 6 ſ. 287 fg.

§ 3470
wenn die
nachſteuer
nicht gefodert
werden kan?

Wenn aber der landes-herr ſeine untertanen
ausbitet, kan ſelbiger kein abzugs-gelt begeren,
Gylmann (Gylhauſen) T. II ſymphor. I tit. 3,
wenn aber die untertanen ſolches fuͤr ſich tun, und
ſolches hergebracht iſt, muͤſſen ſie daſſelbe erlegen,
wofern ſie davon nicht befreiet ſind.

§ 3471
wie die be-
freiung da-
von erlanget
wird?

Die befreiung wird entweder durch die Reichs-
und landes-geſaͤze, oder freiheits-brife, gedinge
und verjaͤrung, und zwar teils fuͤr einzelne familien
und perſonen, teils fuͤr die ſaͤmtlichen buͤrger, auch
untertanen, erlanget. Diſemnach ſind die Reichs-
hofraͤte, kammer-gerichts-beiſizer, der ſtaͤnde ge-
ſandten und agenten in den kaiſerlichen erb-landen
befreiet. Außerdem haben die adelichen, profeſſo-
ren, fuͤrflliche und herrſchaftliche bedinte, auch geiſt-
liche in vilen landen die befreiung zu genuͤßen, von
Ludolf
obſ. for. 169, Beck vom abſchoſſe und nach-
ſteuer ſ. 57, Orth II tit III § VI ſ. 278 fg.

§ 3472
und zwar
durch gedin-
ge.

Zwiſchen Heſſen-Caſſel und Jſenburg, Wezlar
und Giſen, Wirtenberg und Wimpfen, Kur-
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[286/0334] CXVII haubtſtuͤck von der Von den fuͤrſtlichen bedinten und deren kindern ſoll im Gotaiſchen nichts genommen werden, Rudolphi am a. o. IIII ſ. 141 ſ. 170. Jm uͤbrigen ſoll ein ge- wiſſes ins waiſen-haus von den erb-faͤllen gegeben werden, III ſ. 103-105. Wie fern ſolcher von den landes-verwiſenen gefodert werden koͤnne? ſihe den Orth II tit. III §. 6 ſ. 279 fg. Außerdem muͤſſen an einigen orten die wegzihenden von den an frem- den orten belegenen guͤtern vernachſteuern, Orth II tit. 3 § 6 ſ. 287 fg. § 3470 Wenn aber der landes-herr ſeine untertanen ausbitet, kan ſelbiger kein abzugs-gelt begeren, Gylmann (Gylhauſen) T. II ſymphor. I tit. 3, wenn aber die untertanen ſolches fuͤr ſich tun, und ſolches hergebracht iſt, muͤſſen ſie daſſelbe erlegen, wofern ſie davon nicht befreiet ſind. § 3471 Die befreiung wird entweder durch die Reichs- und landes-geſaͤze, oder freiheits-brife, gedinge und verjaͤrung, und zwar teils fuͤr einzelne familien und perſonen, teils fuͤr die ſaͤmtlichen buͤrger, auch untertanen, erlanget. Diſemnach ſind die Reichs- hofraͤte, kammer-gerichts-beiſizer, der ſtaͤnde ge- ſandten und agenten in den kaiſerlichen erb-landen befreiet. Außerdem haben die adelichen, profeſſo- ren, fuͤrflliche und herrſchaftliche bedinte, auch geiſt- liche in vilen landen die befreiung zu genuͤßen, von Ludolf obſ. for. 169, Beck vom abſchoſſe und nach- ſteuer ſ. 57, Orth II tit III § VI ſ. 278 fg. § 3472 Zwiſchen Heſſen-Caſſel und Jſenburg, Wezlar und Giſen, Wirtenberg und Wimpfen, Kur- Mainz und Frankfurt am Maine, zwiſchen Frank- furt,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/334>, abgerufen am 25.11.2024.