Hundert und virzehntes haubtstück von dem principat, der erstgeburt, dem seniorate, der gemeinschaft.
§ 3401
wie die Teutschen die teilungen verhütet ha- ben?
Die Teutschen suchten die familien im glanze zu erhalten; derowogen waren sie keine liebha- ber von zerteilungen. Sie hatten zu dem ende verschidene mittel, solchen vorzubeugen, nämlich: die erstgeburt, die gemeinschaft, das seniorat, oder majorat, jeweilen auch das minorat, freiherr von Crameropusc. T. I s. 241 s. 348 fg.
§ 3402
die gemein- schaft darf nicht geteilet werden.
Die gemeinschaft ist die sogenannte mit-herr- schaft, die gan-erbschaft, welche ordentlicher weise nicht geteilet werden kan, wie wir an dem hause Lö- wenstein sehen. Von der Mecklenburgischen gemein- schaft sihe den Lünig von der landsässigen ritter- schaft im IIten teile s. 367 fg.; der gräflich-Solm- sischen gemeinschaft füge man hinzu die Solmsische erb-einigung 1521, 1578, beim Lünig im Reichs- archive T. XI s. 312, oder P. spec. cont. II f. 3, abt. 6, Dü MontT. V P. I s. 136. Davon heißet es im übrigen: gemein ist selten ein; gemein-gut, zank-gut, Hert am a. o. und in meinen originibus iuris publici Hass. s. 163 fgg., allwo von der gemein- schaftlichen regirung der landgrafen in Thüringen und Hessen gehandelt wird. Man sehe auch die fürstliche erb-vereinigung der herzogen in Pommern vom jare 1569 bei dem Lünig von der landsässigen ritterschaft im IIten teile s. 167 fgg.
§ 3402 a
was die ge- meinschaftli- che regirung heißet?
Disemnach nennet man die gemeinschaftliche re- girung, wo diejenigen, auf welche die landes-folge
zugleich
Hundert und virzehntes haubtſtuͤck von dem principat, der erſtgeburt, dem ſeniorate, der gemeinſchaft.
§ 3401
wie die Teutſchen die teilungen verhuͤtet ha- ben?
Die Teutſchen ſuchten die familien im glanze zu erhalten; derowogen waren ſie keine liebha- ber von zerteilungen. Sie hatten zu dem ende verſchidene mittel, ſolchen vorzubeugen, naͤmlich: die erſtgeburt, die gemeinſchaft, das ſeniorat, oder majorat, jeweilen auch das minorat, freiherr von Crameropuſc. T. I ſ. 241 ſ. 348 fg.
§ 3402
die gemein- ſchaft darf nicht geteilet werden.
Die gemeinſchaft iſt die ſogenannte mit-herr- ſchaft, die gan-erbſchaft, welche ordentlicher weiſe nicht geteilet werden kan, wie wir an dem hauſe Loͤ- wenſtein ſehen. Von der Mecklenburgiſchen gemein- ſchaft ſihe den Luͤnig von der landſaͤſſigen ritter- ſchaft im IIten teile ſ. 367 fg.; der graͤflich-Solm- ſiſchen gemeinſchaft fuͤge man hinzu die Solmſiſche erb-einigung 1521, 1578, beim Luͤnig im Reichs- archive T. XI ſ. 312, oder P. ſpec. cont. II f. 3, abt. 6, Duͤ MontT. V P. I ſ. 136. Davon heißet es im uͤbrigen: gemein iſt ſelten ein; gemein-gut, zank-gut, Hert am a. o. und in meinen originibus iuris publici Haſſ. ſ. 163 fgg., allwo von der gemein- ſchaftlichen regirung der landgrafen in Thuͤringen und Heſſen gehandelt wird. Man ſehe auch die fuͤrſtliche erb-vereinigung der herzogen in Pommern vom jare 1569 bei dem Luͤnig von der landſaͤſſigen ritterſchaft im IIten teile ſ. 167 fgg.
§ 3402 a
was die ge- meinſchaftli- che regirung heißet?
Diſemnach nennet man die gemeinſchaftliche re- girung, wo diejenigen, auf welche die landes-folge
zugleich
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Hundert und virzehntes haubtſtuͤck
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§ 3401
Die Teutſchen ſuchten die familien im glanze zu
erhalten; derowogen waren ſie keine liebha-
ber von zerteilungen. Sie hatten zu dem ende
verſchidene mittel, ſolchen vorzubeugen, naͤmlich:
die erſtgeburt, die gemeinſchaft, das ſeniorat, oder
majorat, jeweilen auch das minorat, freiherr von
Cramer opuſc. T. I ſ. 241 ſ. 348 fg.
§ 3402
Die gemeinſchaft iſt die ſogenannte mit-herr-
ſchaft, die gan-erbſchaft, welche ordentlicher weiſe
nicht geteilet werden kan, wie wir an dem hauſe Loͤ-
wenſtein ſehen. Von der Mecklenburgiſchen gemein-
ſchaft ſihe den Luͤnig von der landſaͤſſigen ritter-
ſchaft im IIten teile ſ. 367 fg.; der graͤflich-Solm-
ſiſchen gemeinſchaft fuͤge man hinzu die Solmſiſche
erb-einigung 1521, 1578, beim Luͤnig im Reichs-
archive T. XI ſ. 312, oder P. ſpec. cont. II f. 3,
abt. 6, Duͤ Mont T. V P. I ſ. 136. Davon heißet
es im uͤbrigen: gemein iſt ſelten ein; gemein-gut,
zank-gut, Hert am a. o. und in meinen originibus
iuris publici Haſſ. ſ. 163 fgg., allwo von der gemein-
ſchaftlichen regirung der landgrafen in Thuͤringen
und Heſſen gehandelt wird. Man ſehe auch die
fuͤrſtliche erb-vereinigung der herzogen in Pommern
vom jare 1569 bei dem Luͤnig von der landſaͤſſigen
ritterſchaft im IIten teile ſ. 167 fgg.
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Diſemnach nennet man die gemeinſchaftliche re-
girung, wo diejenigen, auf welche die landes-folge
zugleich
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/306>, abgerufen am 25.11.2024.
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