schwestern, oder deren vormunden und beistände die loße sezen und machen. Hingegen bei seiten-ver- wandten hat die kür nicht statt, s. 241.
§ 3347
das Wurster landrecht,
Besage des Wurster landrechtes tit. I art. 4 tei- let der jüngste bruder den ältesten ab, immaßen der jüngste bruder die macht hat, auf des vaters wonhof, billigmäßige sazung der bluts-freundschaft an sich zu nemen, und den ältesten abzulösen, iedoch ist dem vater unbenommen in seiner lezten willens-meinung ein andres rechtlich zu verordnen, Haro Eide Fou- wescollatio iuris prouincialis Wursato-Frisici cum iure communi s. 18, Zellisches stadtrecht tit. XII.
§ 3348
Das Zelli- sche stadt- recht,
Laut des Zellischen stadtrechtes tit. XII mag der jüngste son, und wenn diser nicht will, der nächste nach dem alter nach ihm und so fortan, das haus behalten, und das andre geschwister mit andern li- genden gütern, wenn deren vorhanden sind, oder sonst mit gelte ablegen und ihnen vergleichung tun, und sollen die söne vor den töchtern gestattet werden, damit die geschlechte desto mehr bei dem erbe er- halten werden.
§ 3349
Oelsische landrecht,
Jnhalts der fürstlichen Oelsischen landes-ord- nung IIIten teiles art. 12, soll ebenfalls der erste, wann zwene, oder mehr brüder, oder schwestern vorhanden sind, welche ire väterlichen und mütterli- chen güter teilen wollen, und die jüngern alle mün- dig sind, die teilung auf gewisse ordentliche teil-zettel machen und die jüngsten einer nach dem andern die wahl haben. Der unmündigen jüngern vormun- den können solches gleichfalls tun. Wann aber der älteste mit tode abgegangen ist und kinder verlassen hat, sollen nicht des verstorbenen ältesten kinder,
sondern
CVII haubtſtuͤck
ſchweſtern, oder deren vormunden und beiſtaͤnde die loße ſezen und machen. Hingegen bei ſeiten-ver- wandten hat die kuͤr nicht ſtatt, ſ. 241.
§ 3347
das Wurſter landrecht,
Beſage des Wurſter landrechtes tit. I art. 4 tei- let der juͤngſte bruder den aͤlteſten ab, immaßen der juͤngſte bruder die macht hat, auf des vaters wonhof, billigmaͤßige ſazung der bluts-freundſchaft an ſich zu nemen, und den aͤlteſten abzuloͤſen, iedoch iſt dem vater unbenommen in ſeiner lezten willens-meinung ein andres rechtlich zu verordnen, Haro Eide Fou- wescollatio iuris prouincialis Wurſato-Friſici cum iure communi ſ. 18, Zelliſches ſtadtrecht tit. XII.
§ 3348
Das Zelli- ſche ſtadt- recht,
Laut des Zelliſchen ſtadtrechtes tit. XII mag der juͤngſte ſon, und wenn diſer nicht will, der naͤchſte nach dem alter nach ihm und ſo fortan, das haus behalten, und das andre geſchwiſter mit andern li- genden guͤtern, wenn deren vorhanden ſind, oder ſonſt mit gelte ablegen und ihnen vergleichung tun, und ſollen die ſoͤne vor den toͤchtern geſtattet werden, damit die geſchlechte deſto mehr bei dem erbe er- halten werden.
§ 3349
Oelſiſche landrecht,
Jnhalts der fuͤrſtlichen Oelſiſchen landes-ord- nung IIIten teiles art. 12, ſoll ebenfalls der erſte, wann zwene, oder mehr bruͤder, oder ſchweſtern vorhanden ſind, welche ire vaͤterlichen und muͤtterli- chen guͤter teilen wollen, und die juͤngern alle muͤn- dig ſind, die teilung auf gewiſſe ordentliche teil-zettel machen und die juͤngſten einer nach dem andern die wahl haben. Der unmuͤndigen juͤngern vormun- den koͤnnen ſolches gleichfalls tun. Wann aber der aͤlteſte mit tode abgegangen iſt und kinder verlaſſen hat, ſollen nicht des verſtorbenen aͤlteſten kinder,
ſondern
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CVII haubtſtuͤck
ſchweſtern, oder deren vormunden und beiſtaͤnde die
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§ 3347
Beſage des Wurſter landrechtes tit. I art. 4 tei-
let der juͤngſte bruder den aͤlteſten ab, immaßen der
juͤngſte bruder die macht hat, auf des vaters wonhof,
billigmaͤßige ſazung der bluts-freundſchaft an ſich
zu nemen, und den aͤlteſten abzuloͤſen, iedoch iſt dem
vater unbenommen in ſeiner lezten willens-meinung
ein andres rechtlich zu verordnen, Haro Eide Fou-
wes collatio iuris prouincialis Wurſato-Friſici cum
iure communi ſ. 18, Zelliſches ſtadtrecht tit. XII.
§ 3348
Laut des Zelliſchen ſtadtrechtes tit. XII mag der
juͤngſte ſon, und wenn diſer nicht will, der naͤchſte
nach dem alter nach ihm und ſo fortan, das haus
behalten, und das andre geſchwiſter mit andern li-
genden guͤtern, wenn deren vorhanden ſind, oder
ſonſt mit gelte ablegen und ihnen vergleichung tun,
und ſollen die ſoͤne vor den toͤchtern geſtattet werden,
damit die geſchlechte deſto mehr bei dem erbe er-
halten werden.
§ 3349
Jnhalts der fuͤrſtlichen Oelſiſchen landes-ord-
nung IIIten teiles art. 12, ſoll ebenfalls der erſte,
wann zwene, oder mehr bruͤder, oder ſchweſtern
vorhanden ſind, welche ire vaͤterlichen und muͤtterli-
chen guͤter teilen wollen, und die juͤngern alle muͤn-
dig ſind, die teilung auf gewiſſe ordentliche teil-zettel
machen und die juͤngſten einer nach dem andern die
wahl haben. Der unmuͤndigen juͤngern vormun-
den koͤnnen ſolches gleichfalls tun. Wann aber der
aͤlteſte mit tode abgegangen iſt und kinder verlaſſen
hat, ſollen nicht des verſtorbenen aͤlteſten kinder,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/288>, abgerufen am 25.11.2024.
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