zu Wirtenberg und dero fürstlichen herren brü- dern, die teilung der lande und was dem anhängig betreffend, 1617 § zum dritten etc.
§ 3316
welche perso- nen teilen?
Es teilen aber nicht allein die kinder und erben vermöge des geblüts-rechtes, sondern auch die ehe- leute mit iren kindern (§ 932-939 fg.), teils mit des abgestorbenen ehegattens bluts-verwandten, mit dem fisco. Teils tun solches die testamentarische, teils diejenige, welche durch ein erbfolge-geding zu der verlassenschaft gelanget sind. Bald erstrecket sich die teilung über alle, bald auf einen teil der verlassenschaft. Man hat die verteilung der er- rungenschaft in schwert- und rocken-teil im Kur- Mainzischen land-rechte tit. 3 § 13 s. 5.
§ 3317
wie die tei- lung gema- chet werden mag?
Die teilungen können auf bestimmte jare, auch auf eines menschen lebens-zeit beschehen, darnebst mögen sachen und rechte in gemeinschaft beibehal- ten werden, Reinhart am a. o. s. 15 fg. s. 59.
Von der todt-teilung.
§ 3318
was todt- teilung ist?
Todt-teilung ist: wenn miterben sich dergestalt teilen, daß kein teil an des andern verlassenschaft einiges erb-recht mehr hat. Sihe die disp. de par- titionibus terrar. illustr. Man saget daher im sprüchworte: mit abteilung der güter zertrennen sich die gemüter, Pistorius cent. V par. 94. Ob man ein beispil hirvon an der grafschaft Sain habe, da Johannes der I von Sain und Engelbert der I sein bruder sich ungefär um das jar 1283 geteilet haben? das will man vorizt nicht untersuchen. Die eine partei saget ja, die andre verneinet es.
Sihe
CII haubtſtuͤck von den teilungen.
zu Wirtenberg und dero fuͤrſtlichen herren bruͤ- dern, die teilung der lande und was dem anhaͤngig betreffend, 1617 § zum dritten ꝛc.
§ 3316
welche perſo- nen teilen?
Es teilen aber nicht allein die kinder und erben vermoͤge des gebluͤts-rechtes, ſondern auch die ehe- leute mit iren kindern (§ 932-939 fg.), teils mit des abgeſtorbenen ehegattens bluts-verwandten, mit dem fiſco. Teils tun ſolches die teſtamentariſche, teils diejenige, welche durch ein erbfolge-geding zu der verlaſſenſchaft gelanget ſind. Bald erſtrecket ſich die teilung uͤber alle, bald auf einen teil der verlaſſenſchaft. Man hat die verteilung der er- rungenſchaft in ſchwert- und rocken-teil im Kur- Mainziſchen land-rechte tit. 3 § 13 ſ. 5.
§ 3317
wie die tei- lung gema- chet werden mag?
Die teilungen koͤnnen auf beſtimmte jare, auch auf eines menſchen lebens-zeit beſchehen, darnebſt moͤgen ſachen und rechte in gemeinſchaft beibehal- ten werden, Reinhart am a. o. ſ. 15 fg. ſ. 59.
Von der todt-teilung.
§ 3318
was todt- teilung iſt?
Todt-teilung iſt: wenn miterben ſich dergeſtalt teilen, daß kein teil an des andern verlaſſenſchaft einiges erb-recht mehr hat. Sihe die diſp. de par- titionibus terrar. illuſtr. Man ſaget daher im ſpruͤchworte: mit abteilung der guͤter zertrennen ſich die gemuͤter, Piſtorius cent. V par. 94. Ob man ein beiſpil hirvon an der grafſchaft Sain habe, da Johannes der I von Sain und Engelbert der I ſein bruder ſich ungefaͤr um das jar 1283 geteilet haben? das will man vorizt nicht unterſuchen. Die eine partei ſaget ja, die andre verneinet es.
Sihe
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0278"n="230"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">CII</hi> haubtſtuͤck von den teilungen.</hi></fw><lb/>
zu Wirtenberg und dero fuͤrſtlichen herren bruͤ-<lb/>
dern, die teilung der lande und was dem anhaͤngig<lb/>
betreffend, 1617 § zum dritten ꝛc.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3316</head><lb/><noteplace="left">welche perſo-<lb/>
nen teilen?</note><p>Es teilen aber nicht allein die kinder und erben<lb/>
vermoͤge des gebluͤts-rechtes, ſondern auch die ehe-<lb/>
leute mit iren kindern (§ 932-939 fg.), teils mit<lb/>
des abgeſtorbenen ehegattens bluts-verwandten, mit<lb/>
dem fiſco. Teils tun ſolches die teſtamentariſche,<lb/>
teils diejenige, welche durch ein erbfolge-geding zu<lb/>
der verlaſſenſchaft gelanget ſind. Bald erſtrecket<lb/>ſich die teilung uͤber alle, bald auf einen teil der<lb/>
verlaſſenſchaft. Man hat die verteilung der er-<lb/>
rungenſchaft in ſchwert- und rocken-teil im Kur-<lb/>
Mainziſchen land-rechte tit. 3 § 13 ſ. 5.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3317</head><lb/><noteplace="left">wie die tei-<lb/>
lung gema-<lb/>
chet werden<lb/>
mag?</note><p>Die teilungen koͤnnen auf beſtimmte jare, auch<lb/>
auf eines menſchen lebens-zeit beſchehen, darnebſt<lb/>
moͤgen ſachen und rechte in gemeinſchaft beibehal-<lb/>
ten werden, <hirendition="#fr">Reinhart</hi> am a. o. ſ. 15 fg. ſ. 59.</p></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Von der todt-teilung.</hi></head><lb/><divn="3"><head>§ 3318</head><lb/><noteplace="left">was todt-<lb/>
teilung iſt?</note><p>Todt-teilung iſt: wenn miterben ſich dergeſtalt<lb/>
teilen, daß kein teil an des andern verlaſſenſchaft<lb/>
einiges erb-recht mehr hat. Sihe die diſp. <hirendition="#aq">de par-<lb/>
titionibus terrar. illuſtr.</hi> Man ſaget daher im<lb/>ſpruͤchworte: mit abteilung der guͤter zertrennen<lb/>ſich die gemuͤter, <hirendition="#fr">Piſtorius</hi> cent. <hirendition="#aq">V</hi> par. 94. Ob<lb/>
man ein beiſpil hirvon an der grafſchaft Sain habe,<lb/>
da Johannes der <hirendition="#aq">I</hi> von Sain und Engelbert der<lb/><hirendition="#aq">I</hi>ſein bruder ſich ungefaͤr um das jar 1283 geteilet<lb/>
haben? das will man vorizt nicht unterſuchen.<lb/>
Die eine partei ſaget ja, die andre verneinet es.<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Sihe</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[230/0278]
CII haubtſtuͤck von den teilungen.
zu Wirtenberg und dero fuͤrſtlichen herren bruͤ-
dern, die teilung der lande und was dem anhaͤngig
betreffend, 1617 § zum dritten ꝛc.
§ 3316
Es teilen aber nicht allein die kinder und erben
vermoͤge des gebluͤts-rechtes, ſondern auch die ehe-
leute mit iren kindern (§ 932-939 fg.), teils mit
des abgeſtorbenen ehegattens bluts-verwandten, mit
dem fiſco. Teils tun ſolches die teſtamentariſche,
teils diejenige, welche durch ein erbfolge-geding zu
der verlaſſenſchaft gelanget ſind. Bald erſtrecket
ſich die teilung uͤber alle, bald auf einen teil der
verlaſſenſchaft. Man hat die verteilung der er-
rungenſchaft in ſchwert- und rocken-teil im Kur-
Mainziſchen land-rechte tit. 3 § 13 ſ. 5.
§ 3317
Die teilungen koͤnnen auf beſtimmte jare, auch
auf eines menſchen lebens-zeit beſchehen, darnebſt
moͤgen ſachen und rechte in gemeinſchaft beibehal-
ten werden, Reinhart am a. o. ſ. 15 fg. ſ. 59.
Von der todt-teilung.
§ 3318
Todt-teilung iſt: wenn miterben ſich dergeſtalt
teilen, daß kein teil an des andern verlaſſenſchaft
einiges erb-recht mehr hat. Sihe die diſp. de par-
titionibus terrar. illuſtr. Man ſaget daher im
ſpruͤchworte: mit abteilung der guͤter zertrennen
ſich die gemuͤter, Piſtorius cent. V par. 94. Ob
man ein beiſpil hirvon an der grafſchaft Sain habe,
da Johannes der I von Sain und Engelbert der
I ſein bruder ſich ungefaͤr um das jar 1283 geteilet
haben? das will man vorizt nicht unterſuchen.
Die eine partei ſaget ja, die andre verneinet es.
Sihe
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/278>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.