nach dem todte des besizers, dem lehns- oder stamms-folger, werden sie aber mit gelte, und zwar des jares einmal zusammen bezalet, wie num. 10.
87) lehn-gelt, lehn-waare, folgt dem land-erben. Jn sachen weiland des herrn grafens von Wurm- brand nachgelassener frauen gräfinnen töchter, wider den herrn bruder, Gundacker grafen von Wurmbrand, erkannte der Reichshofrat 1752, daß die vorhandene Reichshofrätliche eingegan- gene laudemial-gelter den lehn-erben gehöreten; dawider die hochgedachten frauen töchter die re- vision gesuchet haben. Die besoldung und ac- cidentien haben sonst iederzeit dem land-erben ge- höret. Die Nider-Oesterreichische landes-ord- nung hält zwar die töchter vir verzihen. Allein hir ist die frage von den frauen töchtern eines Reichshofrats-präsidentens und Fränkischen herrn grafens, sihe des herrn prof. Pütters nähere zergliderung der einzelen rechtlichen fra- gen wegen der gräflich Wurmbrandischen mo- biliar-verlassenschaft 1756 fol.
88) lohe-gelt, welches die lohe-gärber entrichten, ist erbe. Als ein ständiger pacht betrachtet, wie n. 10.
89) malz-gut ist ein ständiger pacht an gerste, wie n. 10.
90) mast-gelt, wie vorher.
91) marstall bleibet unterm hohen adel beim lande, weiln ihn die rent-kammer gestellet hat.
92) materialien von einem abgetragenen, oder sonst verunglückten hause. Darüber ist in sachen von Hohenhorst wider die von Hohen- horstische land-erben gestritten worden. Unter dem geschwister bleiben solche beim lehne, oder stamm-gute. Fället diß aber auf einen lehns- vettern, und die erloschene lini hat das abge- rissene gebäude erweißlich aufgefüret gehabt;
so
N 5
von der abſonderung der guͤter ꝛc.
nach dem todte des beſizers, dem lehns- oder ſtam̃s-folger, werden ſie aber mit gelte, und zwar des jares einmal zuſammen bezalet, wie num. 10.
87) lehn-gelt, lehn-waare, folgt dem land-erben. Jn ſachen weiland des herrn grafens von Wurm- brand nachgelaſſener frauen graͤfinnen toͤchter, wider den herrn bruder, Gundacker grafen von Wurmbrand, erkannte der Reichshofrat 1752, daß die vorhandene Reichshofraͤtliche eingegan- gene laudemial-gelter den lehn-erben gehoͤreten; dawider die hochgedachten frauen toͤchter die re- viſion geſuchet haben. Die beſoldung und ac- cidentien haben ſonſt iederzeit dem land-erben ge- hoͤret. Die Nider-Oeſterreichiſche landes-ord- nung haͤlt zwar die toͤchter vir verzihen. Allein hir iſt die frage von den frauen toͤchtern eines Reichshofrats-praͤſidentens und Fraͤnkiſchen herrn grafens, ſihe des herrn prof. Puͤtters naͤhere zergliderung der einzelen rechtlichen fra- gen wegen der graͤflich Wurmbrandiſchen mo- biliar-verlaſſenſchaft 1756 fol.
88) lohe-gelt, welches die lohe-gaͤrber entrichten, iſt erbe. Als ein ſtaͤndiger pacht betrachtet, wie n. 10.
89) malz-gut iſt ein ſtaͤndiger pacht an gerſte, wie n. 10.
90) maſt-gelt, wie vorher.
91) marſtall bleibet unterm hohen adel beim lande, weiln ihn die rent-kammer geſtellet hat.
92) materialien von einem abgetragenen, oder ſonſt verungluͤckten hauſe. Daruͤber iſt in ſachen von Hohenhorſt wider die von Hohen- horſtiſche land-erben geſtritten worden. Unter dem geſchwiſter bleiben ſolche beim lehne, oder ſtamm-gute. Faͤllet diß aber auf einen lehns- vettern, und die erloſchene lini hat das abge- riſſene gebaͤude erweißlich aufgefuͤret gehabt;
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von der abſonderung der guͤter ꝛc.
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87) lehn-gelt, lehn-waare, folgt dem land-erben.
Jn ſachen weiland des herrn grafens von Wurm-
brand nachgelaſſener frauen graͤfinnen toͤchter,
wider den herrn bruder, Gundacker grafen von
Wurmbrand, erkannte der Reichshofrat 1752,
daß die vorhandene Reichshofraͤtliche eingegan-
gene laudemial-gelter den lehn-erben gehoͤreten;
dawider die hochgedachten frauen toͤchter die re-
viſion geſuchet haben. Die beſoldung und ac-
cidentien haben ſonſt iederzeit dem land-erben ge-
hoͤret. Die Nider-Oeſterreichiſche landes-ord-
nung haͤlt zwar die toͤchter vir verzihen. Allein
hir iſt die frage von den frauen toͤchtern eines
Reichshofrats-praͤſidentens und Fraͤnkiſchen
herrn grafens, ſihe des herrn prof. Puͤtters
naͤhere zergliderung der einzelen rechtlichen fra-
gen wegen der graͤflich Wurmbrandiſchen mo-
biliar-verlaſſenſchaft 1756 fol.
88) lohe-gelt, welches die lohe-gaͤrber entrichten, iſt
erbe. Als ein ſtaͤndiger pacht betrachtet, wie n. 10.
89) malz-gut iſt ein ſtaͤndiger pacht an gerſte, wie
n. 10.
90) maſt-gelt, wie vorher.
91) marſtall bleibet unterm hohen adel beim lande,
weiln ihn die rent-kammer geſtellet hat.
92) materialien von einem abgetragenen, oder
ſonſt verungluͤckten hauſe. Daruͤber iſt in
ſachen von Hohenhorſt wider die von Hohen-
horſtiſche land-erben geſtritten worden. Unter
dem geſchwiſter bleiben ſolche beim lehne, oder
ſtamm-gute. Faͤllet diß aber auf einen lehns-
vettern, und die erloſchene lini hat das abge-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/251>, abgerufen am 22.11.2024.
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