fidibus, und den krämern für spil-karten zuwenden, vorizt nicht zu gedenken. Der von Caniz schreibet s. 245 von solchen männern:
Dient mir das, was ich weis von sazung und gerichten, Zu nichts, als nach der kunst der bauren streit zu schlichten?
§. VIII.
Dafern also etwas, das in dise gegenstände ein- schläget, zu verbessern stünde; wird man sich gern belehren lassen.
§. VIIII.
Hirnächst trift die reihe den einwand der Hethi- ter, daß, wenn man des nachmittags bis in die mitternacht in gesellschaft sich vergnüget habe, diß stumme buch weder des acten-lesens, noch der rela- tion, noch des urthel-machens einen überhebe, folg- lich dessen verfassung und druck, wie die ehemaligen Teutschen karten, welche die vire elementen fürbil- deten, unterbleiben sollen!
§. X.
Gedult! das schöne geschlecht gehet vor. So bald dises mit einem spinn-rade versehen ist, wel- ches selbst spinnet; alsdann werde ich nicht erman- geln, nach masgebung der kunst-regeln des bestän- digen beweglichen, einen auszug der Teutschen rechtsgelahrheit an iedermann unentgeltlich im gol- denen schnidte und marmor-bande zu lifern. Jn- zwischen singet der von Caniz s. 242:
Jagt,
II teil. b
Erinnerung.
fidibus, und den kraͤmern fuͤr ſpil-karten zuwenden, vorizt nicht zu gedenken. Der von Caniz ſchreibet ſ. 245 von ſolchen maͤnnern:
Dient mir das, was ich weis von ſazung und gerichten, Zu nichts, als nach der kunſt der bauren ſtreit zu ſchlichten?
§. VIII.
Dafern alſo etwas, das in diſe gegenſtaͤnde ein- ſchlaͤget, zu verbeſſern ſtuͤnde; wird man ſich gern belehren laſſen.
§. VIIII.
Hirnaͤchſt trift die reihe den einwand der Hethi- ter, daß, wenn man des nachmittags bis in die mitternacht in geſellſchaft ſich vergnuͤget habe, diß ſtumme buch weder des acten-leſens, noch der rela- tion, noch des urthel-machens einen uͤberhebe, folg- lich deſſen verfaſſung und druck, wie die ehemaligen Teutſchen karten, welche die vire elementen fuͤrbil- deten, unterbleiben ſollen!
§. X.
Gedult! das ſchoͤne geſchlecht gehet vor. So bald diſes mit einem ſpinn-rade verſehen iſt, wel- ches ſelbſt ſpinnet; alsdann werde ich nicht erman- geln, nach masgebung der kunſt-regeln des beſtaͤn- digen beweglichen, einen auszug der Teutſchen rechtsgelahrheit an iedermann unentgeltlich im gol- denen ſchnidte und marmor-bande zu lifern. Jn- zwiſchen ſinget der von Caniz ſ. 242:
Jagt,
II teil. b
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Erinnerung.
fidibus, und den kraͤmern fuͤr ſpil-karten zuwenden,
vorizt nicht zu gedenken. Der von Caniz ſchreibet
ſ. 245 von ſolchen maͤnnern:
Dient mir das, was ich weis von ſazung und
gerichten,
Zu nichts, als nach der kunſt der bauren ſtreit zu
ſchlichten?
§. VIII.
Dafern alſo etwas, das in diſe gegenſtaͤnde ein-
ſchlaͤget, zu verbeſſern ſtuͤnde; wird man ſich gern
belehren laſſen.
§. VIIII.
Hirnaͤchſt trift die reihe den einwand der Hethi-
ter, daß, wenn man des nachmittags bis in die
mitternacht in geſellſchaft ſich vergnuͤget habe, diß
ſtumme buch weder des acten-leſens, noch der rela-
tion, noch des urthel-machens einen uͤberhebe, folg-
lich deſſen verfaſſung und druck, wie die ehemaligen
Teutſchen karten, welche die vire elementen fuͤrbil-
deten, unterbleiben ſollen!
§. X.
Gedult! das ſchoͤne geſchlecht gehet vor. So
bald diſes mit einem ſpinn-rade verſehen iſt, wel-
ches ſelbſt ſpinnet; alsdann werde ich nicht erman-
geln, nach masgebung der kunſt-regeln des beſtaͤn-
digen beweglichen, einen auszug der Teutſchen
rechtsgelahrheit an iedermann unentgeltlich im gol-
denen ſchnidte und marmor-bande zu lifern. Jn-
zwiſchen ſinget der von Caniz ſ. 242:
Jagt,
II teil. b
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/21>, abgerufen am 24.11.2024.
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