nicht, wenn nicht ein besonderer vorhergegangen wäre, Hert vol. II.
§ 3180
wie die ver- zihene töch- ter genennet werden?
Dergleichen verzihene töchter, werden auch ab- gemerte genennet, acta Hanouiensia im IIIten teile s. 45.
§ 3181
ob die ver- zichte nötig sind?
Jnzwischen sind nach den Teutschen rechten der- gleichen verzichte der töchter ganz unnötig. Gleich- wohl tut man wohl und ratsam, wenn man selbige heut zu tage, wenn sie verheiratet werden, oder in das kloster gehen und sich dem geistlichen stande widmen, eidlich verzeihen lässet. Jeweilen ist sol- ches auch in den landes-gesäzen verordnet, wie z. e. in den Cöllnischen. Jn der gräflich Hanauischen erb-vereinigung vom jare 1610 § 24 ist verordnet worden: daß die töchter mit ihren verordneten ehe- steuern und abfertigungs-gelte sich begnügen lassen, und ferner keiner andern succession, oder anderer anfoderung sich anmaßen, sondern im 18ten jare ires alters auf dise erb-einigung und des hauses stamm-recht, sie seynd verheiratet, oder nicht, mit leiblichem eide schwören, auch sich dessen verbrifen, und aller väterlicher, mütterlicher, brüderlicher und schwesterlicher anfälle, anfoderung vor beschluß der ehe und beischlaf, in beständigster form rech- tens, und auf den fall der verheiratung, begeben, von irem künftigen ehegemal auch darüber genug- same brife zuvor genommen, nicht minder in den- selben dise erb-einigung von den künftigen eheleuten in allen und ieden puncten, sich belangend, iedes- mal bekräftiget, und derselbigen unweigerlich nach- zukommen bei geleistetem eide versprochen werden solle.
§ 3182
LXXXXIII haubtſtuͤck
nicht, wenn nicht ein beſonderer vorhergegangen waͤre, Hert vol. II.
§ 3180
wie die ver- zihene toͤch- ter genennet werden?
Dergleichen verzihene toͤchter, werden auch ab- gemerte genennet, acta Hanouienſia im IIIten teile ſ. 45.
§ 3181
ob die ver- zichte noͤtig ſind?
Jnzwiſchen ſind nach den Teutſchen rechten der- gleichen verzichte der toͤchter ganz unnoͤtig. Gleich- wohl tut man wohl und ratſam, wenn man ſelbige heut zu tage, wenn ſie verheiratet werden, oder in das kloſter gehen und ſich dem geiſtlichen ſtande widmen, eidlich verzeihen laͤſſet. Jeweilen iſt ſol- ches auch in den landes-geſaͤzen verordnet, wie z. e. in den Coͤllniſchen. Jn der graͤflich Hanauiſchen erb-vereinigung vom jare 1610 § 24 iſt verordnet worden: daß die toͤchter mit ihren verordneten ehe- ſteuern und abfertigungs-gelte ſich begnuͤgen laſſen, und ferner keiner andern ſucceſſion, oder anderer anfoderung ſich anmaßen, ſondern im 18ten jare ires alters auf diſe erb-einigung und des hauſes ſtamm-recht, ſie ſeynd verheiratet, oder nicht, mit leiblichem eide ſchwoͤren, auch ſich deſſen verbrifen, und aller vaͤterlicher, muͤtterlicher, bruͤderlicher und ſchweſterlicher anfaͤlle, anfoderung vor beſchluß der ehe und beiſchlaf, in beſtaͤndigſter form rech- tens, und auf den fall der verheiratung, begeben, von irem kuͤnftigen ehegemal auch daruͤber genug- ſame brife zuvor genommen, nicht minder in den- ſelben diſe erb-einigung von den kuͤnftigen eheleuten in allen und ieden puncten, ſich belangend, iedes- mal bekraͤftiget, und derſelbigen unweigerlich nach- zukommen bei geleiſtetem eide verſprochen werden ſolle.
§ 3182
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LXXXXIII haubtſtuͤck
nicht, wenn nicht ein beſonderer vorhergegangen
waͤre, Hert vol. II.
§ 3180
Dergleichen verzihene toͤchter, werden auch ab-
gemerte genennet, acta Hanouienſia im IIIten teile
ſ. 45.
§ 3181
Jnzwiſchen ſind nach den Teutſchen rechten der-
gleichen verzichte der toͤchter ganz unnoͤtig. Gleich-
wohl tut man wohl und ratſam, wenn man ſelbige
heut zu tage, wenn ſie verheiratet werden, oder in
das kloſter gehen und ſich dem geiſtlichen ſtande
widmen, eidlich verzeihen laͤſſet. Jeweilen iſt ſol-
ches auch in den landes-geſaͤzen verordnet, wie z. e.
in den Coͤllniſchen. Jn der graͤflich Hanauiſchen
erb-vereinigung vom jare 1610 § 24 iſt verordnet
worden: daß die toͤchter mit ihren verordneten ehe-
ſteuern und abfertigungs-gelte ſich begnuͤgen laſſen,
und ferner keiner andern ſucceſſion, oder anderer
anfoderung ſich anmaßen, ſondern im 18ten jare
ires alters auf diſe erb-einigung und des hauſes
ſtamm-recht, ſie ſeynd verheiratet, oder nicht, mit
leiblichem eide ſchwoͤren, auch ſich deſſen verbrifen,
und aller vaͤterlicher, muͤtterlicher, bruͤderlicher
und ſchweſterlicher anfaͤlle, anfoderung vor beſchluß
der ehe und beiſchlaf, in beſtaͤndigſter form rech-
tens, und auf den fall der verheiratung, begeben,
von irem kuͤnftigen ehegemal auch daruͤber genug-
ſame brife zuvor genommen, nicht minder in den-
ſelben diſe erb-einigung von den kuͤnftigen eheleuten
in allen und ieden puncten, ſich belangend, iedes-
mal bekraͤftiget, und derſelbigen unweigerlich nach-
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ſolle.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/194>, abgerufen am 22.11.2024.
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