Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite
von den gan-erbschaften.
Von den bei-brifen.
§ 3162

Die aufgeschworne gan-erben müssen einen re-was der bei-
brif heißet?

vers wegen festhaltung ves burgfridens stellen, wel-
chen man einen beibrif, auch ersazungs-brif nennet,
Datt am a. o. II, 9, 21.

Von den rechten der gan-erben, oder
mitherren unter sich.
§ 3163

Ordentlicher weise beerben die mit-erben einan-den gan-er-
ben stehet an
des andern
anteile das
einstands-
recht zu.

der (§ 3145 fg.) Wenn einer seinen anteil ver-
kaufen, oder verpfänden will, haben die übrigen
mitherren das einstands-recht, Hert vol. II T. III
s. 389, gestalt dann ein gan-erbe seinen teil an ei-
nen andern, der kein gan-erbe ist, nicht veräußern
darf, Stryk de successione ab intestato, diss. VIII
cap. 8 § 19, Leib von gan-erben cap. 5.

§ 3164

Wegen der gan-erben, oder mitherren heißetsprüchwörter
von den ge-
meinschaf-
ten.

es: ein herr, kein herr; zwene herren, ein herr;
das ist, unter gan-erben gilt die merheit der stim-
men nicht, und kan ein mitherr one den andern
nichts befelen etc. folglich, wenn zehen ja sagen, und
der eilfte mitherr nein, so wird nichts daraus,
Hert in paroem. iuris German. lib. II, par. 4 und
de specialibus R. G. I. rebus publicis, sect. II § 127.

§ 3165

Die einkünfte der gan-erbschaften werden derwas bei gan-
erbschaften
der bau, bau-
meister etc.
bedeutet?

bau genennet, und die ältesten der gan-erb-
schaften heißen bau-meister, kleine schriften II s. 615
fg. Dise sind die directoren bei den gan-erbschaften,
immaßen das haubt-wesen einer gan-erbschaft auf
das schloß ankam, folglich muste dises in guten bau

erhal-
J 5
von den gan-erbſchaften.
Von den bei-brifen.
§ 3162

Die aufgeſchworne gan-erben muͤſſen einen re-was der bei-
brif heißet?

vers wegen feſthaltung ves burgfridens ſtellen, wel-
chen man einen beibrif, auch erſazungs-brif nennet,
Datt am a. o. II, 9, 21.

Von den rechten der gan-erben, oder
mitherren unter ſich.
§ 3163

Ordentlicher weiſe beerben die mit-erben einan-den gan-er-
ben ſtehet an
des andern
anteile das
einſtands-
recht zu.

der (§ 3145 fg.) Wenn einer ſeinen anteil ver-
kaufen, oder verpfaͤnden will, haben die uͤbrigen
mitherren das einſtands-recht, Hert vol. II T. III
ſ. 389, geſtalt dann ein gan-erbe ſeinen teil an ei-
nen andern, der kein gan-erbe iſt, nicht veraͤußern
darf, Stryk de ſucceſſione ab inteſtato, diſſ. VIII
cap. 8 § 19, Leib von gan-erben cap. 5.

§ 3164

Wegen der gan-erben, oder mitherren heißetſpruͤchwoͤrter
von den ge-
meinſchaf-
ten.

es: ein herr, kein herr; zwene herren, ein herr;
das iſt, unter gan-erben gilt die merheit der ſtim-
men nicht, und kan ein mitherr one den andern
nichts befelen ꝛc. folglich, wenn zehen ja ſagen, und
der eilfte mitherr nein, ſo wird nichts daraus,
Hert in paroem. iuris German. lib. II, par. 4 und
de ſpecialibus R. G. I. rebus publicis, ſect. II § 127.

§ 3165

Die einkuͤnfte der gan-erbſchaften werden derwas bei gan-
erbſchaften
der bau, bau-
meiſter ꝛc.
bedeutet?

bau genennet, und die aͤlteſten der gan-erb-
ſchaften heißen bau-meiſter, kleine ſchriften II ſ. 615
fg. Diſe ſind die directoren bei den gan-erbſchaften,
immaßen das haubt-weſen einer gan-erbſchaft auf
das ſchloß ankam, folglich muſte diſes in guten bau

erhal-
J 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0187" n="137"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">von den gan-erb&#x017F;chaften.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Von den bei-brifen.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3162</head><lb/>
            <p>Die aufge&#x017F;chworne gan-erben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en einen re-<note place="right">was der bei-<lb/>
brif heißet?</note><lb/>
vers wegen fe&#x017F;thaltung ves burgfridens &#x017F;tellen, wel-<lb/>
chen man einen beibrif, auch er&#x017F;azungs-brif nennet,<lb/><hi rendition="#fr">Datt</hi> am a. o. <hi rendition="#aq">II,</hi> 9, 21.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Von den rechten der gan-erben, oder</hi><lb/>
mitherren unter &#x017F;ich.</head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3163</head><lb/>
            <p>Ordentlicher wei&#x017F;e beerben die mit-erben einan-<note place="right">den gan-er-<lb/>
ben &#x017F;tehet an<lb/>
des andern<lb/>
anteile das<lb/>
ein&#x017F;tands-<lb/>
recht zu.</note><lb/>
der (§ 3145 fg.) Wenn einer &#x017F;einen anteil ver-<lb/>
kaufen, oder verpfa&#x0364;nden will, haben die u&#x0364;brigen<lb/>
mitherren das ein&#x017F;tands-recht, <hi rendition="#fr">Hert</hi> vol. <hi rendition="#aq">II T. III</hi><lb/>
&#x017F;. 389, ge&#x017F;talt dann ein gan-erbe &#x017F;einen teil an ei-<lb/>
nen andern, der kein gan-erbe i&#x017F;t, nicht vera&#x0364;ußern<lb/>
darf, <hi rendition="#fr">Stryk</hi> <hi rendition="#aq">de &#x017F;ucce&#x017F;&#x017F;ione ab inte&#x017F;tato, di&#x017F;&#x017F;. VIII</hi><lb/>
cap. 8 § 19, <hi rendition="#fr">Leib</hi> von gan-erben cap. 5.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3164</head><lb/>
            <p>Wegen der gan-erben, oder mitherren heißet<note place="right">&#x017F;pru&#x0364;chwo&#x0364;rter<lb/>
von den ge-<lb/>
mein&#x017F;chaf-<lb/>
ten.</note><lb/>
es: ein herr, kein herr; zwene herren, ein herr;<lb/>
das i&#x017F;t, unter gan-erben gilt die merheit der &#x017F;tim-<lb/>
men nicht, und kan ein mitherr one den andern<lb/>
nichts befelen &#xA75B;c. folglich, wenn zehen ja &#x017F;agen, und<lb/>
der eilfte mitherr nein, &#x017F;o wird nichts daraus,<lb/><hi rendition="#fr">Hert</hi> in <hi rendition="#aq">paroem. iuris German. lib. II,</hi> par. 4 und<lb/><hi rendition="#aq">de &#x017F;pecialibus R. G. I. rebus publicis, &#x017F;ect. II</hi> § 127.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3165</head><lb/>
            <p>Die einku&#x0364;nfte der gan-erb&#x017F;chaften werden der<note place="right">was bei gan-<lb/>
erb&#x017F;chaften<lb/>
der bau, bau-<lb/>
mei&#x017F;ter &#xA75B;c.<lb/>
bedeutet?</note><lb/><hi rendition="#fr">bau</hi> genennet, und die a&#x0364;lte&#x017F;ten der gan-erb-<lb/>
&#x017F;chaften heißen bau-mei&#x017F;ter, kleine &#x017F;chriften <hi rendition="#aq">II</hi> &#x017F;. 615<lb/>
fg. Di&#x017F;e &#x017F;ind die directoren bei den gan-erb&#x017F;chaften,<lb/>
immaßen das haubt-we&#x017F;en einer gan-erb&#x017F;chaft auf<lb/>
das &#x017F;chloß ankam, folglich mu&#x017F;te di&#x017F;es in guten bau<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J 5</fw><fw place="bottom" type="catch">erhal-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[137/0187] von den gan-erbſchaften. Von den bei-brifen. § 3162 Die aufgeſchworne gan-erben muͤſſen einen re- vers wegen feſthaltung ves burgfridens ſtellen, wel- chen man einen beibrif, auch erſazungs-brif nennet, Datt am a. o. II, 9, 21. was der bei- brif heißet? Von den rechten der gan-erben, oder mitherren unter ſich. § 3163 Ordentlicher weiſe beerben die mit-erben einan- der (§ 3145 fg.) Wenn einer ſeinen anteil ver- kaufen, oder verpfaͤnden will, haben die uͤbrigen mitherren das einſtands-recht, Hert vol. II T. III ſ. 389, geſtalt dann ein gan-erbe ſeinen teil an ei- nen andern, der kein gan-erbe iſt, nicht veraͤußern darf, Stryk de ſucceſſione ab inteſtato, diſſ. VIII cap. 8 § 19, Leib von gan-erben cap. 5. den gan-er- ben ſtehet an des andern anteile das einſtands- recht zu. § 3164 Wegen der gan-erben, oder mitherren heißet es: ein herr, kein herr; zwene herren, ein herr; das iſt, unter gan-erben gilt die merheit der ſtim- men nicht, und kan ein mitherr one den andern nichts befelen ꝛc. folglich, wenn zehen ja ſagen, und der eilfte mitherr nein, ſo wird nichts daraus, Hert in paroem. iuris German. lib. II, par. 4 und de ſpecialibus R. G. I. rebus publicis, ſect. II § 127. ſpruͤchwoͤrter von den ge- meinſchaf- ten. § 3165 Die einkuͤnfte der gan-erbſchaften werden der bau genennet, und die aͤlteſten der gan-erb- ſchaften heißen bau-meiſter, kleine ſchriften II ſ. 615 fg. Diſe ſind die directoren bei den gan-erbſchaften, immaßen das haubt-weſen einer gan-erbſchaft auf das ſchloß ankam, folglich muſte diſes in guten bau erhal- was bei gan- erbſchaften der bau, bau- meiſter ꝛc. bedeutet? J 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/187
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/187>, abgerufen am 24.11.2024.