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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXXXXI haubtstück
beschaffenheit des Jsenburgischen successions-rechtes
in der gan-erbschaft Staden in der Wetterau,
Büdingen 1749 fol. IIter teil § 2 s. 53 fgg. Daher
deßfalls der gan-erbe einen mit-burgmann anzei-
get, Estors vorrede zum IIIIten bande der stats-
und reise-geographi § 24, 4) mit-burgmannen,
welche ein erbfolge-geding unter sich gestiftet ha-
ben, gestalt die Reichs-sazungen dise bedeutung
ebenfalls haben, Reichs-abschid 1498 § 10, ord-
nung des land-fridens 1521 tit. 12, 1564 § 32, 5) mit-
belehnte, die zur zeit am ertrage des lehns- oder
stammgutes noch keinen anteil haben und deshal-
ber gemeiner, in gemeinschaft gesezte, in gemein-
schaft sizende heißen, B. G. Struve in den ele-
mentis iur. feudal.
cap. VIIII § 243 n. *** s. 240,
freiherr von Senkenberg im prodromo iur. feu-
dal.
s. 146.

§ 3148
aus was für
ursachen die
gan-erbschaf-
ten bei dem
adel gestiftet
worden sind?

Die gan-erbschaft war bei dem adel das mittel,
wodurch man anderer treue und beistandes sich
versicherte. Es entstunden also aus der vertaidi-
gung der schlösser, worzu merere erfodert wurden,
sotane gan-erbschaften bei dem adel. War das
schloß lehn, so hatten die gan-erben das nuzbare
eigentum, war es aber erbe, alsdann hatten disel-
ben das völlige eigentum, wie die Schenken zu
Schweinsberg. Die burgmänner zu Buseck,
Fridberg, Stade etc. haben nur das nuzbare ge-
samt-eigentum, in betracht ire burgen lehne sind.

§ 3149
wie derjenige,
welcher in ei-
ner gan-erb-
schaft aufge-
nommen seyn
will, beschaf-
sen seyn muß?

Derjenige, welcher in eine adeliche gan-erb-
schaft, oder burgmannschaft aufgenommen seyn
will, muß die erfoderlichen eigenschaften, und seine
behörige anen haben, Riccius vom landsässigen
adel cap. XI s. 350 fg., von Lynker de ganerbina-

tibus

LXXXXI haubtſtuͤck
beſchaffenheit des Jſenburgiſchen ſucceſſions-rechtes
in der gan-erbſchaft Staden in der Wetterau,
Buͤdingen 1749 fol. IIter teil § 2 ſ. 53 fgg. Daher
deßfalls der gan-erbe einen mit-burgmann anzei-
get, Eſtors vorrede zum IIIIten bande der ſtats-
und reiſe-geographi § 24, 4) mit-burgmannen,
welche ein erbfolge-geding unter ſich geſtiftet ha-
ben, geſtalt die Reichs-ſazungen diſe bedeutung
ebenfalls haben, Reichs-abſchid 1498 § 10, ord-
nung des land-fridens 1521 tit. 12, 1564 § 32, 5) mit-
belehnte, die zur zeit am ertrage des lehns- oder
ſtammgutes noch keinen anteil haben und deshal-
ber gemeiner, in gemeinſchaft geſezte, in gemein-
ſchaft ſizende heißen, B. G. Struve in den ele-
mentis iur. feudal.
cap. VIIII § 243 n. *** ſ. 240,
freiherr von Senkenberg im prodromo iur. feu-
dal.
ſ. 146.

§ 3148
aus was fuͤr
urſachen die
gan-erbſchaf-
ten bei dem
adel geſtiftet
worden ſind?

Die gan-erbſchaft war bei dem adel das mittel,
wodurch man anderer treue und beiſtandes ſich
verſicherte. Es entſtunden alſo aus der vertaidi-
gung der ſchloͤſſer, worzu merere erfodert wurden,
ſotane gan-erbſchaften bei dem adel. War das
ſchloß lehn, ſo hatten die gan-erben das nuzbare
eigentum, war es aber erbe, alsdann hatten diſel-
ben das voͤllige eigentum, wie die Schenken zu
Schweinsberg. Die burgmaͤnner zu Buſeck,
Fridberg, Stade ꝛc. haben nur das nuzbare ge-
ſamt-eigentum, in betracht ire burgen lehne ſind.

§ 3149
wie derjenige,
welcher in ei-
ner gan-erb-
ſchaft aufge-
nommen ſeyn
will, beſchaf-
ſen ſeyn muß?

Derjenige, welcher in eine adeliche gan-erb-
ſchaft, oder burgmannſchaft aufgenommen ſeyn
will, muß die erfoderlichen eigenſchaften, und ſeine
behoͤrige anen haben, Riccius vom landſaͤſſigen
adel cap. XI ſ. 350 fg., von Lynker de ganerbina-

tibus
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[130/0180] LXXXXI haubtſtuͤck beſchaffenheit des Jſenburgiſchen ſucceſſions-rechtes in der gan-erbſchaft Staden in der Wetterau, Buͤdingen 1749 fol. IIter teil § 2 ſ. 53 fgg. Daher deßfalls der gan-erbe einen mit-burgmann anzei- get, Eſtors vorrede zum IIIIten bande der ſtats- und reiſe-geographi § 24, 4) mit-burgmannen, welche ein erbfolge-geding unter ſich geſtiftet ha- ben, geſtalt die Reichs-ſazungen diſe bedeutung ebenfalls haben, Reichs-abſchid 1498 § 10, ord- nung des land-fridens 1521 tit. 12, 1564 § 32, 5) mit- belehnte, die zur zeit am ertrage des lehns- oder ſtammgutes noch keinen anteil haben und deshal- ber gemeiner, in gemeinſchaft geſezte, in gemein- ſchaft ſizende heißen, B. G. Struve in den ele- mentis iur. feudal. cap. VIIII § 243 n. *** ſ. 240, freiherr von Senkenberg im prodromo iur. feu- dal. ſ. 146. § 3148 Die gan-erbſchaft war bei dem adel das mittel, wodurch man anderer treue und beiſtandes ſich verſicherte. Es entſtunden alſo aus der vertaidi- gung der ſchloͤſſer, worzu merere erfodert wurden, ſotane gan-erbſchaften bei dem adel. War das ſchloß lehn, ſo hatten die gan-erben das nuzbare eigentum, war es aber erbe, alsdann hatten diſel- ben das voͤllige eigentum, wie die Schenken zu Schweinsberg. Die burgmaͤnner zu Buſeck, Fridberg, Stade ꝛc. haben nur das nuzbare ge- ſamt-eigentum, in betracht ire burgen lehne ſind. § 3149 Derjenige, welcher in eine adeliche gan-erb- ſchaft, oder burgmannſchaft aufgenommen ſeyn will, muß die erfoderlichen eigenſchaften, und ſeine behoͤrige anen haben, Riccius vom landſaͤſſigen adel cap. XI ſ. 350 fg., von Lynker de ganerbina- tibus

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/180>, abgerufen am 22.11.2024.