Vir und achtzigstes haubtstück von der erbfolge der collegien, consor- ten, gesellschaften, milder stiftungen.
§ 3095
Es ist nicht allein in der billigkeit, sondern auch in vilen land- und stadt-rechten, auch freihei- ten und stiftungen begründet, daß die milden sachen den nachlaß derer, welche bei ihnen unterhalten sowohl verpfleget worden sind, auch die allmosen genossen haben, sich zueignen mögen, darnebst sol- che leute wohl über dasjenige, was ihnen zustehet, oder zufället, nicht einmal gebaren dürfen, Meichs- nerT. III decis. cam. 26, Brunnemannlib. II iur. eccl. c. 10 und cap. 12, von Lynkerresolut. 683 und T. I resp. 138, Hert vol. II resp. 185, Lauterbach in den differ. iuris comm. et Ham- burg. § 91, Dr. Orth am a. o. im VIten teile, tit. I § 5, 6 s. 15 fg. Es wird aber desfalls me- renteils ein unterschid gemachet: ob der verstorbene arme leibliche kinder und leibes-erben, oder nur andre anverwandten hinterlassen hat. Jn jenem falle wird der nachlaß öfters ausgehändiget; hin- gegen in disem falle bleiben die verwandten ausge- schlossen. Jeweilen z. e. in der Kur-mark Bran- denburg wird die verlassenschaft unter den kindern und erben in absteigender lini zur hälfte geteilet, von Ludewig gelehrter anzeigen IIter teil s. 204 fg. Besage der Lübeckischen statuten muß eine frau, welche sich in ein kloster, oder gotteshaus kaufen will, mit den kindern abteilen, Steins einleitung etc. § 181 s. 215 fg.
§ 3096
LXXXIIII haubtſt. von der erbfolge
Vir und achtzigſtes haubtſtuͤck von der erbfolge der collegien, conſor- ten, geſellſchaften, milder ſtiftungen.
§ 3095
Es iſt nicht allein in der billigkeit, ſondern auch in vilen land- und ſtadt-rechten, auch freihei- ten und ſtiftungen begruͤndet, daß die milden ſachen den nachlaß derer, welche bei ihnen unterhalten ſowohl verpfleget worden ſind, auch die allmoſen genoſſen haben, ſich zueignen moͤgen, darnebſt ſol- che leute wohl uͤber dasjenige, was ihnen zuſtehet, oder zufaͤllet, nicht einmal gebaren duͤrfen, Meichs- nerT. III deciſ. cam. 26, Brunnemannlib. II iur. eccl. c. 10 und cap. 12, von Lynkerreſolut. 683 und T. I reſp. 138, Hert vol. II reſp. 185, Lauterbach in den differ. iuris comm. et Ham- burg. § 91, Dr. Orth am a. o. im VIten teile, tit. I § 5, 6 ſ. 15 fg. Es wird aber desfalls me- renteils ein unterſchid gemachet: ob der verſtorbene arme leibliche kinder und leibes-erben, oder nur andre anverwandten hinterlaſſen hat. Jn jenem falle wird der nachlaß oͤfters ausgehaͤndiget; hin- gegen in diſem falle bleiben die verwandten ausge- ſchloſſen. Jeweilen z. e. in der Kur-mark Bran- denburg wird die verlaſſenſchaft unter den kindern und erben in abſteigender lini zur haͤlfte geteilet, von Ludewig gelehrter anzeigen IIter teil ſ. 204 fg. Beſage der Luͤbeckiſchen ſtatuten muß eine frau, welche ſich in ein kloſter, oder gotteshaus kaufen will, mit den kindern abteilen, Steins einleitung ꝛc. § 181 ſ. 215 fg.
§ 3096
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LXXXIIII haubtſt. von der erbfolge
Vir und achtzigſtes haubtſtuͤck
von der erbfolge der collegien, conſor-
ten, geſellſchaften, milder ſtiftungen.
§ 3095
Es iſt nicht allein in der billigkeit, ſondern auch
in vilen land- und ſtadt-rechten, auch freihei-
ten und ſtiftungen begruͤndet, daß die milden ſachen
den nachlaß derer, welche bei ihnen unterhalten
ſowohl verpfleget worden ſind, auch die allmoſen
genoſſen haben, ſich zueignen moͤgen, darnebſt ſol-
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oder zufaͤllet, nicht einmal gebaren duͤrfen, Meichs-
ner T. III deciſ. cam. 26, Brunnemann lib. II
iur. eccl. c. 10 und cap. 12, von Lynker reſolut.
683 und T. I reſp. 138, Hert vol. II reſp. 185,
Lauterbach in den differ. iuris comm. et Ham-
burg. § 91, Dr. Orth am a. o. im VIten teile,
tit. I § 5, 6 ſ. 15 fg. Es wird aber desfalls me-
renteils ein unterſchid gemachet: ob der verſtorbene
arme leibliche kinder und leibes-erben, oder nur
andre anverwandten hinterlaſſen hat. Jn jenem
falle wird der nachlaß oͤfters ausgehaͤndiget; hin-
gegen in diſem falle bleiben die verwandten ausge-
ſchloſſen. Jeweilen z. e. in der Kur-mark Bran-
denburg wird die verlaſſenſchaft unter den kindern
und erben in abſteigender lini zur haͤlfte geteilet,
von Ludewig gelehrter anzeigen IIter teil ſ. 204
fg. Beſage der Luͤbeckiſchen ſtatuten muß eine frau,
welche ſich in ein kloſter, oder gotteshaus kaufen
will, mit den kindern abteilen, Steins einleitung ꝛc.
§ 181 ſ. 215 fg.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/158>, abgerufen am 24.11.2024.
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