sein bruder, auch irer beider leibes-erben von Stoll- berg bei der zugift, und was von der Anna herge- kommen wäre, geruhig bleiben.
§ 3076
Aus disen und vilen andern urkunden, erhellet,folgen aus disen beispi- len. daß wegen der errungenschaft auch der hohe und nidere adel in den eheberedungen, gedinge unter sich gestiftet habe. Nicht minder erhellet aus vi- len erb-vereinigungen, familien-gedingen, ehebe- redungen des hohen und nidern adels im Reiche, daß die brautgift der one leibeserben verstorbenen gemalinnen an iren stamm und ire erben haben wieder zurück fallen sollen, folglich durch das wit- tum nicht verschlungen werden sollen (§ 826). Je-den adelichen witben ha- ben jeweilen die landes- gesäze die erbgebüren bestimmet. weilen ist den adelichen witben vermöge der lan- desgesäze eine statutarische erbgebür benebst vilen andern vorteilen z. e. das gnadenjar bestimmet, als in Pommern, Rügen, Bremen, Hollstein, Mecklenburg, Brandenburg (§ 829), Hofmanns disp. de anno gratiae §. 16 fg. s. 16 fg., von Bal- thasarde iuribus viduarum nobilium in feudis Po- meraniae citerioris cap. 4 § 21 s. 163 fg. Die fode- rungen, welche Catarina, geborne gräfin zu Ora- nien etc. gräfin zu Hanau-Minzenburg an der graf- schaft Hanau, nebst andern Hanauischen witben und töchtern gemacht haben, besagen die acta Ha- nou. III s. 39 in den beilagen. Man tue hinzu des Estorsobseruationes feudales de iuribus quibusdam viduarum mulierum equestrium obs. VII s. 74 fg., obs. VIII s. 76 fg., Christian von Nettelbladtde vidua nobili Mecklenburgica praecipue de portione viduarum nobilium in Megapoli statutaria § 5 s. 7, Böhmers disp. de successione hereditaria coniu- gum cap. II § XII, XIII s. 50 fg., von Leyserde equit. Sax. iuribus sing. § 10-12. Von der huven- (hauben-) bands-gerechtigkeit sihe den Dreyer am
a. o.
II teil. G
von den erbſchaften one lezten willen.
ſein bruder, auch irer beider leibes-erben von Stoll- berg bei der zugift, und was von der Anna herge- kommen waͤre, geruhig bleiben.
§ 3076
Aus diſen und vilen andern urkunden, erhellet,folgen aus diſen beiſpi- len. daß wegen der errungenſchaft auch der hohe und nidere adel in den eheberedungen, gedinge unter ſich geſtiftet habe. Nicht minder erhellet aus vi- len erb-vereinigungen, familien-gedingen, ehebe- redungen des hohen und nidern adels im Reiche, daß die brautgift der one leibeserben verſtorbenen gemalinnen an iren ſtamm und ire erben haben wieder zuruͤck fallen ſollen, folglich durch das wit- tum nicht verſchlungen werden ſollen (§ 826). Je-den adelichen witben ha- ben jeweilen die landes- geſaͤze die erbgebuͤren beſtimmet. weilen iſt den adelichen witben vermoͤge der lan- desgeſaͤze eine ſtatutariſche erbgebuͤr benebſt vilen andern vorteilen z. e. das gnadenjar beſtimmet, als in Pommern, Ruͤgen, Bremen, Hollſtein, Mecklenburg, Brandenburg (§ 829), Hofmanns diſp. de anno gratiae §. 16 fg. ſ. 16 fg., von Bal- thaſarde iuribus viduarum nobilium in feudis Po- meraniae citerioris cap. 4 § 21 ſ. 163 fg. Die fode- rungen, welche Catarina, geborne graͤfin zu Ora- nien ꝛc. graͤfin zu Hanau-Minzenburg an der graf- ſchaft Hanau, nebſt andern Hanauiſchen witben und toͤchtern gemacht haben, beſagen die acta Ha- nou. III ſ. 39 in den beilagen. Man tue hinzu des Eſtorsobſeruationes feudales de iuribus quibusdam viduarum mulierum equeſtrium obſ. VII ſ. 74 fg., obſ. VIII ſ. 76 fg., Chriſtian von Nettelbladtde vidua nobili Mecklenburgica praecipue de portione viduarum nobilium in Megapoli ſtatutaria § 5 ſ. 7, Boͤhmers diſp. de ſucceſſione hereditaria coniu- gum cap. II § XII, XIII ſ. 50 fg., von Leyſerde equit. Sax. iuribus ſing. § 10-12. Von der huven- (hauben-) bands-gerechtigkeit ſihe den Dreyer am
a. o.
II teil. G
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von den erbſchaften one lezten willen.
ſein bruder, auch irer beider leibes-erben von Stoll-
berg bei der zugift, und was von der Anna herge-
kommen waͤre, geruhig bleiben.
§ 3076
Aus diſen und vilen andern urkunden, erhellet,
daß wegen der errungenſchaft auch der hohe und
nidere adel in den eheberedungen, gedinge unter
ſich geſtiftet habe. Nicht minder erhellet aus vi-
len erb-vereinigungen, familien-gedingen, ehebe-
redungen des hohen und nidern adels im Reiche,
daß die brautgift der one leibeserben verſtorbenen
gemalinnen an iren ſtamm und ire erben haben
wieder zuruͤck fallen ſollen, folglich durch das wit-
tum nicht verſchlungen werden ſollen (§ 826). Je-
weilen iſt den adelichen witben vermoͤge der lan-
desgeſaͤze eine ſtatutariſche erbgebuͤr benebſt vilen
andern vorteilen z. e. das gnadenjar beſtimmet,
als in Pommern, Ruͤgen, Bremen, Hollſtein,
Mecklenburg, Brandenburg (§ 829), Hofmanns
diſp. de anno gratiae §. 16 fg. ſ. 16 fg., von Bal-
thaſar de iuribus viduarum nobilium in feudis Po-
meraniae citerioris cap. 4 § 21 ſ. 163 fg. Die fode-
rungen, welche Catarina, geborne graͤfin zu Ora-
nien ꝛc. graͤfin zu Hanau-Minzenburg an der graf-
ſchaft Hanau, nebſt andern Hanauiſchen witben
und toͤchtern gemacht haben, beſagen die acta Ha-
nou. III ſ. 39 in den beilagen. Man tue hinzu des
Eſtors obſeruationes feudales de iuribus quibusdam
viduarum mulierum equeſtrium obſ. VII ſ. 74 fg.,
obſ. VIII ſ. 76 fg., Chriſtian von Nettelbladt de
vidua nobili Mecklenburgica praecipue de portione
viduarum nobilium in Megapoli ſtatutaria § 5 ſ. 7,
Boͤhmers diſp. de ſucceſſione hereditaria coniu-
gum cap. II § XII, XIII ſ. 50 fg., von Leyſer de
equit. Sax. iuribus ſing. § 10-12. Von der huven-
(hauben-) bands-gerechtigkeit ſihe den Dreyer am
a. o.
folgen aus
diſen beiſpi-
len.
den adelichen
witben ha-
ben jeweilen
die landes-
geſaͤze die
erbgebuͤren
beſtimmet.
II teil. G
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/149>, abgerufen am 22.11.2024.
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