Gebhart Christian Bastinellers disp. de suc- cessione vidui, viduaeque Halensi.
§ 3054
Schweinfur- tischen, Wert- heimischen,
Von dem erbrechts-gebrauche des landes Fran- ken (§ 734) sihe Fabri stats-kanzelei IIIIten bande s. 417 fg. Besage der Schweinfurtischen statuten erhält der überlebende ehegatt den virten teil von den eingebrachten gütern und von der errungen- schaft die hälfte, tit. 52 § 12-13, Kleiberts disp. am a. o. § 25, 26 fg. Nach den Wertheimi- schen statuten art. 66 erhält der überbleibende die hälfte von der errungenschaft.
§ 3055
Hamburgi- schen,
Vermöge der Hamburgischen statuten III tit. 3 art. 1 § 3-5 bleibet der überblibene ehegatt, wofern selbiger im witben-stande verbleibet und kinder hat, in dem sämtlichen vermögen sizen. Wenn er sich aber wieder verheiraten will, und kinder vorhan- den sind, soll er sich mit disen abteilen, und zwar der vater die hälfte, oder wenn nur ein kind vor- handen ist, zwene teile von dem sämtlichen vermö- gen behalten, und das braut-bett, seine kleider, lei- bes-zirungen von gold und silber, imgleichen alles, was er seiner verstorbenen ehefrau an güldenen ketten, ringen etc. gegeben hat, und machen lassen, zum voraus nemen. Hingegen, wenn die witbe sich wieder verehelichet, bekömmt sie nächst dem brautbette, ire kleider und schmuck, wenn zwei oder mehr kinder am leben sind, von dem sämtlichen vermögen den dritten teil, wofern aber nur ein kind vorhanden ist, erlanget sie die hälfte. Wenn aber keine kinder am leben sind, bekömmt der wit- ber 2/3 teile, und die witbe die hälfte. Der längst lebende ehegatt hat ausserdem ein jar die wonung
und
LXXX haubtſtuͤck
Gebhart Chriſtian Baſtinellers diſp. de ſuc- ceſſione vidui, viduaeque Halenſi.
§ 3054
Schweinfur- tiſchen, Wert- heimiſchen,
Von dem erbrechts-gebrauche des landes Fran- ken (§ 734) ſihe Fabri ſtats-kanzelei IIIIten bande ſ. 417 fg. Beſage der Schweinfurtiſchen ſtatuten erhaͤlt der uͤberlebende ehegatt den virten teil von den eingebrachten guͤtern und von der errungen- ſchaft die haͤlfte, tit. 52 § 12-13, Kleiberts diſp. am a. o. § 25, 26 fg. Nach den Wertheimi- ſchen ſtatuten art. 66 erhaͤlt der uͤberbleibende die haͤlfte von der errungenſchaft.
§ 3055
Hamburgi- ſchen,
Vermoͤge der Hamburgiſchen ſtatuten III tit. 3 art. 1 § 3-5 bleibet der uͤberblibene ehegatt, wofern ſelbiger im witben-ſtande verbleibet und kinder hat, in dem ſaͤmtlichen vermoͤgen ſizen. Wenn er ſich aber wieder verheiraten will, und kinder vorhan- den ſind, ſoll er ſich mit diſen abteilen, und zwar der vater die haͤlfte, oder wenn nur ein kind vor- handen iſt, zwene teile von dem ſaͤmtlichen vermoͤ- gen behalten, und das braut-bett, ſeine kleider, lei- bes-zirungen von gold und ſilber, imgleichen alles, was er ſeiner verſtorbenen ehefrau an guͤldenen ketten, ringen ꝛc. gegeben hat, und machen laſſen, zum voraus nemen. Hingegen, wenn die witbe ſich wieder verehelichet, bekoͤmmt ſie naͤchſt dem brautbette, ire kleider und ſchmuck, wenn zwei oder mehr kinder am leben ſind, von dem ſaͤmtlichen vermoͤgen den dritten teil, wofern aber nur ein kind vorhanden iſt, erlanget ſie die haͤlfte. Wenn aber keine kinder am leben ſind, bekoͤmmt der wit- ber ⅔ teile, und die witbe die haͤlfte. Der laͤngſt lebende ehegatt hat auſſerdem ein jar die wonung
und
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LXXX haubtſtuͤck
Gebhart Chriſtian Baſtinellers diſp. de ſuc-
ceſſione vidui, viduaeque Halenſi.
§ 3054
Von dem erbrechts-gebrauche des landes Fran-
ken (§ 734) ſihe Fabri ſtats-kanzelei IIIIten bande
ſ. 417 fg. Beſage der Schweinfurtiſchen ſtatuten
erhaͤlt der uͤberlebende ehegatt den virten teil von
den eingebrachten guͤtern und von der errungen-
ſchaft die haͤlfte, tit. 52 § 12-13, Kleiberts diſp.
am a. o. § 25, 26 fg. Nach den Wertheimi-
ſchen ſtatuten art. 66 erhaͤlt der uͤberbleibende die
haͤlfte von der errungenſchaft.
§ 3055
Vermoͤge der Hamburgiſchen ſtatuten III tit. 3
art. 1 § 3-5 bleibet der uͤberblibene ehegatt, wofern
ſelbiger im witben-ſtande verbleibet und kinder hat,
in dem ſaͤmtlichen vermoͤgen ſizen. Wenn er ſich
aber wieder verheiraten will, und kinder vorhan-
den ſind, ſoll er ſich mit diſen abteilen, und zwar
der vater die haͤlfte, oder wenn nur ein kind vor-
handen iſt, zwene teile von dem ſaͤmtlichen vermoͤ-
gen behalten, und das braut-bett, ſeine kleider, lei-
bes-zirungen von gold und ſilber, imgleichen alles,
was er ſeiner verſtorbenen ehefrau an guͤldenen
ketten, ringen ꝛc. gegeben hat, und machen laſſen,
zum voraus nemen. Hingegen, wenn die witbe
ſich wieder verehelichet, bekoͤmmt ſie naͤchſt dem
brautbette, ire kleider und ſchmuck, wenn zwei
oder mehr kinder am leben ſind, von dem ſaͤmtlichen
vermoͤgen den dritten teil, wofern aber nur ein
kind vorhanden iſt, erlanget ſie die haͤlfte. Wenn
aber keine kinder am leben ſind, bekoͤmmt der wit-
ber ⅔ teile, und die witbe die haͤlfte. Der laͤngſt
lebende ehegatt hat auſſerdem ein jar die wonung
und
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/136>, abgerufen am 25.11.2024.
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