get, welche der gerichts-schreiber hinzugetan hat, dinen solche zu weiter nichts, als zum beweise der übereinstimmung mit der urschrift, welche ihm eine partei, oder ein unbekannter fürgeleget hat; sihe meine anfangs-gründe § 381, § 382 s. 142 fg.
§ 6540
des gerichts- schreibers
Der gerichts-schreiber ist zu den acten beeidi- get (§ 6534). Daher hat er solche in ordnung zu halten, auch behörig zu sammlen; welche nach ie- desmal beschehenem schlusse in der sache (submis- sion) zusammen gehäftet und foliiret werden sollen, damit nichts verloren gehe, visitations-abschid des R. K. gerichts 1713, § 22. Jmmittels darf der gerichts-schreiber nicht füreilig seyn, und die nach dem beschlusse in der sache eingereichten schriften in die zahl der quadrangel bringen.
§ 6541
obligen-
Die acten dürfen heimlich nicht abgeschriben, vilweniger das gerichts-sigel one vorbewust des richters gemisbrauchet werden, am allerwenigsten dasjenige, was zur form einer sache nach fürschrift der rechte und gewonheiten gehöret, und erfodert wird, fürsäzlich unterlassen werden, MeviusP. VII decis. 50 n. 7 s. 1053., Vultejus in consiliis Mar- burg. XVII n. 6 vol. III,Link im respons. CXVIII n. 9-3.
§ 6542
heiten,
Für allen dingen hat der gerichts-schreiber da- hin zu sehen, daß er zu den acten bringe, welcher- gestalt 1) die ausgegangene ladung den parteien richtig behändiget worden sey, 2) wie die parteien entweder in person, oder durch gevollmächtigte er- schinen wären, besonders bei anhörung des urtels, oder bescheides, 3) ist der tag und die stunde der beschehenen eröfnung, imgleichen der erhobenen ap-
pellation
LXXX haubtſt. von den uͤbrigen
get, welche der gerichts-ſchreiber hinzugetan hat, dinen ſolche zu weiter nichts, als zum beweiſe der uͤbereinſtimmung mit der urſchrift, welche ihm eine partei, oder ein unbekannter fuͤrgeleget hat; ſihe meine anfangs-gruͤnde § 381, § 382 ſ. 142 fg.
§ 6540
des gerichts- ſchreibers
Der gerichts-ſchreiber iſt zu den acten beeidi- get (§ 6534). Daher hat er ſolche in ordnung zu halten, auch behoͤrig zu ſammlen; welche nach ie- desmal beſchehenem ſchluſſe in der ſache (ſubmiſ- ſion) zuſammen gehaͤftet und foliiret werden ſollen, damit nichts verloren gehe, viſitations-abſchid des R. K. gerichts 1713, § 22. Jmmittels darf der gerichts-ſchreiber nicht fuͤreilig ſeyn, und die nach dem beſchluſſe in der ſache eingereichten ſchriften in die zahl der quadrangel bringen.
§ 6541
obligen-
Die acten duͤrfen heimlich nicht abgeſchriben, vilweniger das gerichts-ſigel one vorbewuſt des richters gemisbrauchet werden, am allerwenigſten dasjenige, was zur form einer ſache nach fuͤrſchrift der rechte und gewonheiten gehoͤret, und erfodert wird, fuͤrſaͤzlich unterlaſſen werden, MeviusP. VII deciſ. 50 n. 7 ſ. 1053., Vultejus in conſiliis Mar- burg. XVII n. 6 vol. III,Link im reſponſ. CXVIII n. 9-3.
§ 6542
heiten,
Fuͤr allen dingen hat der gerichts-ſchreiber da- hin zu ſehen, daß er zu den acten bringe, welcher- geſtalt 1) die ausgegangene ladung den parteien richtig behaͤndiget worden ſey, 2) wie die parteien entweder in perſon, oder durch gevollmaͤchtigte er- ſchinen waͤren, beſonders bei anhoͤrung des urtels, oder beſcheides, 3) iſt der tag und die ſtunde der beſchehenen eroͤfnung, imgleichen der erhobenen ap-
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LXXX haubtſt. von den uͤbrigen
get, welche der gerichts-ſchreiber hinzugetan hat,
dinen ſolche zu weiter nichts, als zum beweiſe der
uͤbereinſtimmung mit der urſchrift, welche ihm eine
partei, oder ein unbekannter fuͤrgeleget hat; ſihe
meine anfangs-gruͤnde § 381, § 382 ſ. 142 fg.
§ 6540
Der gerichts-ſchreiber iſt zu den acten beeidi-
get (§ 6534). Daher hat er ſolche in ordnung zu
halten, auch behoͤrig zu ſammlen; welche nach ie-
desmal beſchehenem ſchluſſe in der ſache (ſubmiſ-
ſion) zuſammen gehaͤftet und foliiret werden ſollen,
damit nichts verloren gehe, viſitations-abſchid des
R. K. gerichts 1713, § 22. Jmmittels darf der
gerichts-ſchreiber nicht fuͤreilig ſeyn, und die nach
dem beſchluſſe in der ſache eingereichten ſchriften in
die zahl der quadrangel bringen.
§ 6541
Die acten duͤrfen heimlich nicht abgeſchriben,
vilweniger das gerichts-ſigel one vorbewuſt des
richters gemisbrauchet werden, am allerwenigſten
dasjenige, was zur form einer ſache nach fuͤrſchrift
der rechte und gewonheiten gehoͤret, und erfodert
wird, fuͤrſaͤzlich unterlaſſen werden, Mevius P. VII
deciſ. 50 n. 7 ſ. 1053., Vultejus in conſiliis Mar-
burg. XVII n. 6 vol. III, Link im reſponſ. CXVIII
n. 9-3.
§ 6542
Fuͤr allen dingen hat der gerichts-ſchreiber da-
hin zu ſehen, daß er zu den acten bringe, welcher-
geſtalt 1) die ausgegangene ladung den parteien
richtig behaͤndiget worden ſey, 2) wie die parteien
entweder in perſon, oder durch gevollmaͤchtigte er-
ſchinen waͤren, beſonders bei anhoͤrung des urtels,
oder beſcheides, 3) iſt der tag und die ſtunde der
beſchehenen eroͤfnung, imgleichen der erhobenen ap-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 1102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1150>, abgerufen am 22.11.2024.
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