negorum hered. Brüxel 1757 fol. s. 17. Nürnber- gische reformation tit. 14 lex. 1, 2, Dreyer am a. o. s. 105 n. 38, Ostfrisisches land-recht II cap. 89.
§ 3005
Solchem nach ist das sprüchwort: "gleiche brü- der, gleiche kappen; imgleichen so vil mund, so vil pfund" Römisch, Hertlib. I paroem. 82 und in epidipn. par. 16. Daher hat noch heutiges tages indie Römische erbfolge hat in Teutsch- lande nicht durchgehend statt. verschidenen landen auch orten die Römische erb- folge nicht statt, gestalt solches das kür-recht, an- erbrecht, die ungleiche erbteile im Schleswigischen, Dänischen, in Curland, Riga, in den Neumärki- schen, und Sternbergischen creisen, im Weichbilde Cotbus etc. beleret, Stryks disp. de collat. iur. Rig. statut. cum iure comm. cap. 6. num. 52, Manzels disp. de successione descendentium ab intestato in- aequali,Dreyers disp. de inaequali masculorum et feminarum secundum iura Cimbrica successione § 9 fg., von WestphalIIII s. 1799, 2033, 2036, Ostfrisisches land-recht II cap. 55, 56, repertorium iuris priuati I s. 6.
§ 3006
Die erbfolge-ordnung war dise: erstlich kamenwie die erb- folge bei den Teutschen be- schehen ist? die kinder, nach dem sprüchworte: es ist nichts li- bers, als kind und kindes-kind. Hingegen hise es wegen der ältern: das kind fället der mutter im schoos, oder das erbe gehet nicht aus dem busen, Böhmers disp. de testamentis mulierum cap. II § 12 s. 57 (h), Pistorius cent. I paroem. 80, Hert lib. I paroem. 81, Rivini disp. de successione ma- tris ex statuto Budissinensi, vulgo, vom schos-falle § 26 fg., Strykde successione ab intestato diss. II cap. III § 12, Heineccius in den elementis iuris Germanici s. 574. Sangerhäusische statuten cap. II.
Wo
von den erbſchaften one lezten willen.
negorum hered. Bruͤxel 1757 fol. ſ. 17. Nuͤrnber- giſche reformation tit. 14 lex. 1, 2, Dreyer am a. o. ſ. 105 n. 38, Oſtfriſiſches land-recht II cap. 89.
§ 3005
Solchem nach iſt das ſpruͤchwort: „gleiche bruͤ- der, gleiche kappen; imgleichen ſo vil mund, ſo vil pfund„ Roͤmiſch, Hertlib. I paroem. 82 und in epidipn. par. 16. Daher hat noch heutiges tages indie Roͤmiſche erbfolge hat in Teutſch- lande nicht durchgehend ſtatt. verſchidenen landen auch orten die Roͤmiſche erb- folge nicht ſtatt, geſtalt ſolches das kuͤr-recht, an- erbrecht, die ungleiche erbteile im Schleswigiſchen, Daͤniſchen, in Curland, Riga, in den Neumaͤrki- ſchen, und Sternbergiſchen creiſen, im Weichbilde Cotbus ꝛc. beleret, Stryks diſp. de collat. iur. Rig. ſtatut. cum iure comm. cap. 6. num. 52, Manzels diſp. de ſucceſſione deſcendentium ab inteſtato in- aequali,Dreyers diſp. de inaequali maſculorum et feminarum ſecundum iura Cimbrica ſucceſſione § 9 fg., von WeſtphalIIII ſ. 1799, 2033, 2036, Oſtfriſiſches land-recht II cap. 55, 56, repertorium iuris priuati I ſ. 6.
§ 3006
Die erbfolge-ordnung war diſe: erſtlich kamenwie die erb- folge bei den Teutſchen be- ſchehen iſt? die kinder, nach dem ſpruͤchworte: es iſt nichts li- bers, als kind und kindes-kind. Hingegen hiſe es wegen der aͤltern: das kind faͤllet der mutter im ſchoos, oder das erbe gehet nicht aus dem buſen, Boͤhmers diſp. de teſtamentis mulierum cap. II § 12 ſ. 57 (h), Piſtorius cent. I paroem. 80, Hert lib. I paroem. 81, Rivini diſp. de ſucceſſione ma- tris ex ſtatuto Budiſſinenſi, vulgo, vom ſchos-falle § 26 fg., Strykde ſucceſſione ab inteſtato diſſ. II cap. III § 12, Heineccius in den elementis iuris Germanici ſ. 574. Sangerhaͤuſiſche ſtatuten cap. II.
Wo
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§ 3005
Solchem nach iſt das ſpruͤchwort: „gleiche bruͤ-
der, gleiche kappen; imgleichen ſo vil mund, ſo vil
pfund„ Roͤmiſch, Hert lib. I paroem. 82 und in
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verſchidenen landen auch orten die Roͤmiſche erb-
folge nicht ſtatt, geſtalt ſolches das kuͤr-recht, an-
erbrecht, die ungleiche erbteile im Schleswigiſchen,
Daͤniſchen, in Curland, Riga, in den Neumaͤrki-
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diſp. de ſucceſſione deſcendentium ab inteſtato in-
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Oſtfriſiſches land-recht II cap. 55, 56, repertorium
iuris priuati I ſ. 6.
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erbfolge hat
in Teutſch-
lande nicht
durchgehend
ſtatt.
§ 3006
Die erbfolge-ordnung war diſe: erſtlich kamen
die kinder, nach dem ſpruͤchworte: es iſt nichts li-
bers, als kind und kindes-kind. Hingegen hiſe es
wegen der aͤltern: das kind faͤllet der mutter im
ſchoos, oder das erbe gehet nicht aus dem buſen,
Boͤhmers diſp. de teſtamentis mulierum cap. II
§ 12 ſ. 57 (h), Piſtorius cent. I paroem. 80, Hert
lib. I paroem. 81, Rivini diſp. de ſucceſſione ma-
tris ex ſtatuto Budiſſinenſi, vulgo, vom ſchos-falle
§ 26 fg., Stryk de ſucceſſione ab inteſtato diſſ. II
cap. III § 12, Heineccius in den elementis iuris
Germanici ſ. 574. Sangerhaͤuſiſche ſtatuten cap. II.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/113>, abgerufen am 22.11.2024.
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