des pferdes linken fuse treten, und mit der linkenkümmert worden ist? hand an des pferdes rechtes ohr greifen, die rechte hand aber auf die heiligen legen und schwören, daß diß pferd, oder vih sein gewest sey, von Gudenus s. 498, Grupens Teutsche altertümer etc. cap. VI s. 102 fgg.
§ 6402
Vorizt bestehet des gewalt-botens amt in derworin der- malen des gewalt-bo- tens amt bestehet? aufsicht über das müsige gesindel, die landstreicher, unzüchtige weibesbilder, daß er die missetäter aus- kundschafte, den peinlichen proceß über solche füre, davon an die regirung bericht erstatte, die folter be- sorge und dabei sey, die hinrichtung der verbrecher anordne und auffüre, die feuer-ordnung beobachtet, aller unrat und unsauberkeit aus der stadt geschaf- fet, durch privat-gebäude gemeiner stadt an pläzen und gassen kein nachteil zugezogen werde etc., feuers- brünste durch seine anstalten zu löschen suche, von Gudenus s. 500, Kur-Mainzische landes-ordnung tit. VII s. 65 fg.
§ 6403
Der gewalt-bote gehöret zum vice-dom-amtewer solcher ist? in Mainz. Der gegenwärtige ist der hof- und regirungs-raht Hellmandel.
§ 6404
Die alten nenneten das brüchten-gericht diewas ehedem hochzeit, ghe- nade, woo- pe etc. bedeu- tet hat? hochtid, hochzeit, und die ghenade einen nachlaß der lebens-strafe, oder der gelt-buse. Das notgeschrei hise: woope, der mann rüfe: au waupe! au weh. Des schinders name war: de filler.
§ 6405
Die ämter sind unterschidlich. Es finden sichdie beschaf- fenheit der Kur-Main- zisch. ämter, im Kur-Mainzischen ober-ämter, und ämter, centen,
hofmei-
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hohen und nidern gerichten.
des pferdes linken fuſe treten, und mit der linkenkuͤmmert worden iſt? hand an des pferdes rechtes ohr greifen, die rechte hand aber auf die heiligen legen und ſchwoͤren, daß diß pferd, oder vih ſein geweſt ſey, von Gudenus ſ. 498, Grupens Teutſche altertuͤmer ꝛc. cap. VI ſ. 102 fgg.
§ 6402
Vorizt beſtehet des gewalt-botens amt in derworin der- malen des gewalt-bo- tens amt beſtehet? aufſicht uͤber das muͤſige geſindel, die landſtreicher, unzuͤchtige weibesbilder, daß er die miſſetaͤter aus- kundſchafte, den peinlichen proceß uͤber ſolche fuͤre, davon an die regirung bericht erſtatte, die folter be- ſorge und dabei ſey, die hinrichtung der verbrecher anordne und auffuͤre, die feuer-ordnung beobachtet, aller unrat und unſauberkeit aus der ſtadt geſchaf- fet, durch privat-gebaͤude gemeiner ſtadt an plaͤzen und gaſſen kein nachteil zugezogen werde ꝛc., feuers- bruͤnſte durch ſeine anſtalten zu loͤſchen ſuche, von Gudenus ſ. 500, Kur-Mainziſche landes-ordnung tit. VII ſ. 65 fg.
§ 6403
Der gewalt-bote gehoͤret zum vice-dom-amtewer ſolcher iſt? in Mainz. Der gegenwaͤrtige iſt der hof- und regirungs-raht Hellmandel.
§ 6404
Die alten nenneten das bruͤchten-gericht diewas ehedem hochzeit, ghe- nade, woo- pe ꝛc. bedeu- tet hat? hochtid, hochzeit, und die ghenade einen nachlaß der lebens-ſtrafe, oder der gelt-buſe. Das notgeſchrei hiſe: woope, der mann ruͤfe: au waupe! au weh. Des ſchinders name war: de filler.
§ 6405
Die aͤmter ſind unterſchidlich. Es finden ſichdie beſchaf- fenheit der Kur-Main- ziſch. aͤmter, im Kur-Mainziſchen ober-aͤmter, und aͤmter, centen,
hofmei-
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hohen und nidern gerichten.
des pferdes linken fuſe treten, und mit der linken
hand an des pferdes rechtes ohr greifen, die rechte
hand aber auf die heiligen legen und ſchwoͤren, daß
diß pferd, oder vih ſein geweſt ſey, von Gudenus
ſ. 498, Grupens Teutſche altertuͤmer ꝛc. cap. VI
ſ. 102 fgg.
kuͤmmert
worden iſt?
§ 6402
Vorizt beſtehet des gewalt-botens amt in der
aufſicht uͤber das muͤſige geſindel, die landſtreicher,
unzuͤchtige weibesbilder, daß er die miſſetaͤter aus-
kundſchafte, den peinlichen proceß uͤber ſolche fuͤre,
davon an die regirung bericht erſtatte, die folter be-
ſorge und dabei ſey, die hinrichtung der verbrecher
anordne und auffuͤre, die feuer-ordnung beobachtet,
aller unrat und unſauberkeit aus der ſtadt geſchaf-
fet, durch privat-gebaͤude gemeiner ſtadt an plaͤzen
und gaſſen kein nachteil zugezogen werde ꝛc., feuers-
bruͤnſte durch ſeine anſtalten zu loͤſchen ſuche, von
Gudenus ſ. 500, Kur-Mainziſche landes-ordnung
tit. VII ſ. 65 fg.
worin der-
malen des
gewalt-bo-
tens amt
beſtehet?
§ 6403
Der gewalt-bote gehoͤret zum vice-dom-amte
in Mainz. Der gegenwaͤrtige iſt der hof- und
regirungs-raht Hellmandel.
wer ſolcher
iſt?
§ 6404
Die alten nenneten das bruͤchten-gericht die
hochtid, hochzeit, und die ghenade einen nachlaß der
lebens-ſtrafe, oder der gelt-buſe. Das notgeſchrei
hiſe: woope, der mann ruͤfe: au waupe! au weh.
Des ſchinders name war: de filler.
was ehedem
hochzeit, ghe-
nade, woo-
pe ꝛc. bedeu-
tet hat?
§ 6405
Die aͤmter ſind unterſchidlich. Es finden ſich
im Kur-Mainziſchen ober-aͤmter, und aͤmter, centen,
hofmei-
die beſchaf-
fenheit der
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ziſch. aͤmter,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 1045. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1093>, abgerufen am 22.11.2024.
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