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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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policei-ämtern und collegien.
suchung und höhere erkenntnis nötig seyn will, ob
der richter rechtlich zu werke gegangen sey, oder
nicht? leget sich eine offenbare rechts-sache dar,
Struben s. 42, 50, Mevius P. IIII dec. 230 n. 6.
Die spolien-sachen gehören zur policei nicht; ge-spolien-sachen
gehören zur
policei nicht.

stalt die verwaltung der gerechtigkeit eigentlich zu
der ordentlichen gerichtbarkeit gehöret; allein die
hohe policei füret die aufsicht darüber, von Justi
in den grundsäzen der policei-wissenschaft s. 254
cap. XXI § 350 fg.

§ 6377

Jn policei-sachen lassen die oberkeiten gebotwas die ober-
keiten in po-
licei-sachen
vermögen?

und verbot ergehen, Struben s. 177, 178, von
Justi
am a. o. im IIIIten buche haubtst. XXIIII
§ 386 s. 285 fg.

§ 6378

Der regent ist verbunden: für abwendungdes regentens
fürsorge bei
den unter-
tanen

dessen, was zum nachteile der gesundheit seiner un-
tertanen gereichen mag, fürsorge zu tragen. Der
ehemalige geschickte und vernünftige Helmstädtische
lehrer der politick Heinrich Arnisäus im Iten teile
der politick I buch cap. 9 hat dises allschon gezeiget,
anbenebst Elias Frid. Heister, ein son des berüm-
ten arztes dises namens, de principum cura circa
sanitatem subditorum,
1738, hat solches ebenfalls
mit mererem dargetan; man sehe auch des C. B.
von Loen
unverfängliche fürschläge zu einrichtung
einer guten policei, Frankfurt am Maine 1740, 8.

§ 6379

Die besichtigung der apothecken ist zu disemder gesund-
heit halber,

ende weislich eingefüret (§ 595 fg.); allein dises
gehet nur auf die fürsorge wegen der kranken, da-
mit dise ire verlorne gesundheit wieder erlangen;
hergegen ist die aufsicht über das getränk, insonder-

heit

policei-aͤmtern und collegien.
ſuchung und hoͤhere erkenntnis noͤtig ſeyn will, ob
der richter rechtlich zu werke gegangen ſey, oder
nicht? leget ſich eine offenbare rechts-ſache dar,
Struben ſ. 42, 50, Mevius P. IIII dec. 230 n. 6.
Die ſpolien-ſachen gehoͤren zur policei nicht; ge-ſpolien-ſachen
gehoͤren zur
policei nicht.

ſtalt die verwaltung der gerechtigkeit eigentlich zu
der ordentlichen gerichtbarkeit gehoͤret; allein die
hohe policei fuͤret die aufſicht daruͤber, von Juſti
in den grundſaͤzen der policei-wiſſenſchaft ſ. 254
cap. XXI § 350 fg.

§ 6377

Jn policei-ſachen laſſen die oberkeiten gebotwas die ober-
keiten in po-
licei-ſachen
vermoͤgen?

und verbot ergehen, Struben ſ. 177, 178, von
Juſti
am a. o. im IIIIten buche haubtſt. XXIIII
§ 386 ſ. 285 fg.

§ 6378

Der regent iſt verbunden: fuͤr abwendungdes regentens
fuͤrſorge bei
den unter-
tanen

deſſen, was zum nachteile der geſundheit ſeiner un-
tertanen gereichen mag, fuͤrſorge zu tragen. Der
ehemalige geſchickte und vernuͤnftige Helmſtaͤdtiſche
lehrer der politick Heinrich Arniſaͤus im Iten teile
der politick I buch cap. 9 hat diſes allſchon gezeiget,
anbenebſt Elias Frid. Heiſter, ein ſon des beruͤm-
ten arztes diſes namens, de principum cura circa
ſanitatem ſubditorum,
1738, hat ſolches ebenfalls
mit mererem dargetan; man ſehe auch des C. B.
von Loen
unverfaͤngliche fuͤrſchlaͤge zu einrichtung
einer guten policei, Frankfurt am Maine 1740, 8.

§ 6379

Die beſichtigung der apothecken iſt zu diſemder geſund-
heit halber,

ende weislich eingefuͤret (§ 595 fg.); allein diſes
gehet nur auf die fuͤrſorge wegen der kranken, da-
mit diſe ire verlorne geſundheit wieder erlangen;
hergegen iſt die aufſicht uͤber das getraͤnk, inſonder-

heit
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[1037/1085] policei-aͤmtern und collegien. ſuchung und hoͤhere erkenntnis noͤtig ſeyn will, ob der richter rechtlich zu werke gegangen ſey, oder nicht? leget ſich eine offenbare rechts-ſache dar, Struben ſ. 42, 50, Mevius P. IIII dec. 230 n. 6. Die ſpolien-ſachen gehoͤren zur policei nicht; ge- ſtalt die verwaltung der gerechtigkeit eigentlich zu der ordentlichen gerichtbarkeit gehoͤret; allein die hohe policei fuͤret die aufſicht daruͤber, von Juſti in den grundſaͤzen der policei-wiſſenſchaft ſ. 254 cap. XXI § 350 fg. ſpolien-ſachen gehoͤren zur policei nicht. § 6377 Jn policei-ſachen laſſen die oberkeiten gebot und verbot ergehen, Struben ſ. 177, 178, von Juſti am a. o. im IIIIten buche haubtſt. XXIIII § 386 ſ. 285 fg. was die ober- keiten in po- licei-ſachen vermoͤgen? § 6378 Der regent iſt verbunden: fuͤr abwendung deſſen, was zum nachteile der geſundheit ſeiner un- tertanen gereichen mag, fuͤrſorge zu tragen. Der ehemalige geſchickte und vernuͤnftige Helmſtaͤdtiſche lehrer der politick Heinrich Arniſaͤus im Iten teile der politick I buch cap. 9 hat diſes allſchon gezeiget, anbenebſt Elias Frid. Heiſter, ein ſon des beruͤm- ten arztes diſes namens, de principum cura circa ſanitatem ſubditorum, 1738, hat ſolches ebenfalls mit mererem dargetan; man ſehe auch des C. B. von Loen unverfaͤngliche fuͤrſchlaͤge zu einrichtung einer guten policei, Frankfurt am Maine 1740, 8. des regentens fuͤrſorge bei den unter- tanen § 6379 Die beſichtigung der apothecken iſt zu diſem ende weislich eingefuͤret (§ 595 fg.); allein diſes gehet nur auf die fuͤrſorge wegen der kranken, da- mit diſe ire verlorne geſundheit wieder erlangen; hergegen iſt die aufſicht uͤber das getraͤnk, inſonder- heit der geſund- heit halber,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 1037. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1085>, abgerufen am 25.11.2024.