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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LI haubtstück von scheltworten,
§ 6225
was schim-
pfen,

Schimpfen, beschimpfen, bedeutet einen
mit worten, oder taten verunehren, verunglimpfen.
Wenn schimpf dem erst entgegen gesezet wird, z. e.
zu schimpf und ernst; alsdann ist schimpf so vil, als
scherz. Der schimpfet nicht, wenn er anfänget.

§ 6226
lästern heis-
set?

Lästern heisset calumniari, infamare, conviciis
proscindere, Wachter sp. 908.

§ 6227
die beschim-
pfung war
den Teut-
s[ch]en ver-
h[a]ßt,

Ehre und leben stunden bei dem Teutschen in
gleichem wehrte. Also durfte keiner eine ehrenrü-
rige beschimpfung auf sich sizen lassen, peinliche H.
G. O. art. 25 in den worten: bezihen werden etc.
Daher die redens-art: du hast keine ehre zu spre-
chen, für einen schimpf gehalten werden kan. Es
gehöret also zur ausname, wenn in Ulm wegen
scheltworten keiner klagen darf, sondern nur die
oberkeit solche bestrafet, Ulmische gerichts-ordnung,
tit. 39, Hert vol. II T. III s. 464.

§ 6228
das auftrei-
ben der hand-
werker ist
verboten,

Jnzwischen sollen die handwerker ire gescholte-
nen mitglider nicht auftreiben, R. g. pol. 1548
tit. 37 § 2, 1577 tit. 37 § 4.

§ 6229
nicht alle
können
schimpfen,

Es kan auch einen nicht ieder schimpfen, nach
dem sprüchworte: es gilt mir gleich, ob mich eine
hure lobet, oder ein schelm schilt, Hert paroem. iur.
Germ. epid. paroem. XXVIIII
s. 446 T. III
vol. II.

§ 6230
LI haubtſtuͤck von ſcheltworten,
§ 6225
was ſchim-
pfen,

Schimpfen, beſchimpfen, bedeutet einen
mit worten, oder taten verunehren, verunglimpfen.
Wenn ſchimpf dem erſt entgegen geſezet wird, z. e.
zu ſchimpf und ernſt; alsdann iſt ſchimpf ſo vil, als
ſcherz. Der ſchimpfet nicht, wenn er anfaͤnget.

§ 6226
laͤſtern heiſ-
ſet?

Laͤſtern heiſſet calumniari, infamare, conviciis
proſcindere, Wachter ſp. 908.

§ 6227
die beſchim-
pfung war
den Teut-
ſ[ch]en ver-
h[a]ßt,

Ehre und leben ſtunden bei dem Teutſchen in
gleichem wehrte. Alſo durfte keiner eine ehrenruͤ-
rige beſchimpfung auf ſich ſizen laſſen, peinliche H.
G. O. art. 25 in den worten: bezihen werden ꝛc.
Daher die redens-art: du haſt keine ehre zu ſpre-
chen, fuͤr einen ſchimpf gehalten werden kan. Es
gehoͤret alſo zur ausname, wenn in Ulm wegen
ſcheltworten keiner klagen darf, ſondern nur die
oberkeit ſolche beſtrafet, Ulmiſche gerichts-ordnung,
tit. 39, Hert vol. II T. III ſ. 464.

§ 6228
das auftrei-
ben der hand-
werker iſt
verboten,

Jnzwiſchen ſollen die handwerker ire geſcholte-
nen mitglider nicht auftreiben, R. g. pol. 1548
tit. 37 § 2, 1577 tit. 37 § 4.

§ 6229
nicht alle
koͤnnen
ſchimpfen,

Es kan auch einen nicht ieder ſchimpfen, nach
dem ſpruͤchworte: es gilt mir gleich, ob mich eine
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[984/1032] LI haubtſtuͤck von ſcheltworten, § 6225 Schimpfen, beſchimpfen, bedeutet einen mit worten, oder taten verunehren, verunglimpfen. Wenn ſchimpf dem erſt entgegen geſezet wird, z. e. zu ſchimpf und ernſt; alsdann iſt ſchimpf ſo vil, als ſcherz. Der ſchimpfet nicht, wenn er anfaͤnget. § 6226 Laͤſtern heiſſet calumniari, infamare, conviciis proſcindere, Wachter ſp. 908. § 6227 Ehre und leben ſtunden bei dem Teutſchen in gleichem wehrte. Alſo durfte keiner eine ehrenruͤ- rige beſchimpfung auf ſich ſizen laſſen, peinliche H. G. O. art. 25 in den worten: bezihen werden ꝛc. Daher die redens-art: du haſt keine ehre zu ſpre- chen, fuͤr einen ſchimpf gehalten werden kan. Es gehoͤret alſo zur ausname, wenn in Ulm wegen ſcheltworten keiner klagen darf, ſondern nur die oberkeit ſolche beſtrafet, Ulmiſche gerichts-ordnung, tit. 39, Hert vol. II T. III ſ. 464. § 6228 Jnzwiſchen ſollen die handwerker ire geſcholte- nen mitglider nicht auftreiben, R. g. pol. 1548 tit. 37 § 2, 1577 tit. 37 § 4. § 6229 Es kan auch einen nicht ieder ſchimpfen, nach dem ſpruͤchworte: es gilt mir gleich, ob mich eine hure lobet, oder ein ſchelm ſchilt, Hert paroem. iur. Germ. epid. paroem. XXVIIII ſ. 446 T. III vol. II. § 6230

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 984. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1032>, abgerufen am 22.11.2024.