Die erzbischöffe zu Mainz und Cöln, der bischof zu Paderborn, der landgraf in Thüringen, der landgraf zu Hessen, und der herzog zu Braun- schweig errichteten 1395 einen land-friden und fri- dens-gericht zu Hof-Geismar, in Hessen, dabei wegen sicherheit der kirchen etc., der krämer, der pflüge und egen, der fede verkündigung, die keine rydde, noch roberige haben, sondern struder und und fuß-rauber abgeben, vorsehung taten, freiherr von GudenusIII s. 605-613. Von disem ge- richte war das grose gericht oder tribunal majus in Hessen unterschiden, besage der urkunde von 1247 s. 598 des freiherrns von Gudenus.
§ 6206
das besonde- re samt-fri- dens-gericht in Hessen,
Ausser dem gedachten samt-fridens-gerichte in Hessen war auch ein absonderliches landgräfli- ches fridens-gericht, laut urkunde von 1266 beim seligen hrn. V. K. Kopp in der nachricht von den herren zu Jtter s. 186. Sie nenneten sich vollstrek- ker des land-fridens. Jhr sigel enthält ein schwert gleich einem hirschfänger, one bügel. Die richter waren zwene Hessische von adel, der von Wickers- dorf und der von Urf.
Funfzigstes haubtstück von den austrägen.
§ 6207
warum die austräge aufgekom- men sind?
Mitten unter dem faust-rechte und den placke- reien sahe man dennoch auf ein auskommen in einer irrung, mit einem andern, um krig, auch
unruhe
XXXXVIIII h. vom land-friden ꝛc.
Von dem ſamt-land-fridens-gerichte in Heſſen.
§ 6205
Die erzbiſchoͤffe zu Mainz und Coͤln, der biſchof zu Paderborn, der landgraf in Thuͤringen, der landgraf zu Heſſen, und der herzog zu Braun- ſchweig errichteten 1395 einen land-friden und fri- dens-gericht zu Hof-Geiſmar, in Heſſen, dabei wegen ſicherheit der kirchen ꝛc., der kraͤmer, der pfluͤge und egen, der fede verkuͤndigung, die keine rydde, noch roberige haben, ſondern ſtruder und und fuß-rauber abgeben, vorſehung taten, freiherr von GudenusIII ſ. 605-613. Von diſem ge- richte war das groſe gericht oder tribunal majus in Heſſen unterſchiden, beſage der urkunde von 1247 ſ. 598 des freiherrns von Gudenus.
§ 6206
das beſonde- re ſamt-fri- dens-gericht in Heſſen,
Auſſer dem gedachten ſamt-fridens-gerichte in Heſſen war auch ein abſonderliches landgraͤfli- ches fridens-gericht, laut urkunde von 1266 beim ſeligen hrn. V. K. Kopp in der nachricht von den herren zu Jtter ſ. 186. Sie nenneten ſich vollſtrek- ker des land-fridens. Jhr ſigel enthaͤlt ein ſchwert gleich einem hirſchfaͤnger, one buͤgel. Die richter waren zwene Heſſiſche von adel, der von Wickers- dorf und der von Urf.
Funfzigſtes haubtſtuͤck von den austraͤgen.
§ 6207
warum die austraͤge aufgekom- men ſind?
Mitten unter dem fauſt-rechte und den placke- reien ſahe man dennoch auf ein auskommen in einer irrung, mit einem andern, um krig, auch
unruhe
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XXXXVIIII h. vom land-friden ꝛc.
Von dem ſamt-land-fridens-gerichte
in Heſſen.
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Die erzbiſchoͤffe zu Mainz und Coͤln, der
biſchof zu Paderborn, der landgraf in Thuͤringen,
der landgraf zu Heſſen, und der herzog zu Braun-
ſchweig errichteten 1395 einen land-friden und fri-
dens-gericht zu Hof-Geiſmar, in Heſſen, dabei
wegen ſicherheit der kirchen ꝛc., der kraͤmer, der
pfluͤge und egen, der fede verkuͤndigung, die keine
rydde, noch roberige haben, ſondern ſtruder und
und fuß-rauber abgeben, vorſehung taten, freiherr
von Gudenus III ſ. 605-613. Von diſem ge-
richte war das groſe gericht oder tribunal majus
in Heſſen unterſchiden, beſage der urkunde von
1247 ſ. 598 des freiherrns von Gudenus.
§ 6206
Auſſer dem gedachten ſamt-fridens-gerichte
in Heſſen war auch ein abſonderliches landgraͤfli-
ches fridens-gericht, laut urkunde von 1266 beim
ſeligen hrn. V. K. Kopp in der nachricht von den
herren zu Jtter ſ. 186. Sie nenneten ſich vollſtrek-
ker des land-fridens. Jhr ſigel enthaͤlt ein ſchwert
gleich einem hirſchfaͤnger, one buͤgel. Die richter
waren zwene Heſſiſche von adel, der von Wickers-
dorf und der von Urf.
Funfzigſtes haubtſtuͤck
von den austraͤgen.
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Mitten unter dem fauſt-rechte und den placke-
reien ſahe man dennoch auf ein auskommen
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 976. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1024>, abgerufen am 25.11.2024.
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