in kupfer gestochen. Man sehe auch des Joannis T. III rer. Moguntiac. s. 161. Der landgraf Fri- derich in Thüringen und der graf Günther von Schwarzburg waren 1316 die fridens-richter und hatten XII des landes gekorne beisizer, Graßhofes commentat. de originibus Mühlhusae s. 219. Jm jare 1317 waren landes-fridens-richter Diterich von Altenberge (unfern Jena) nebst XII die über das land gesezet sind, Graßhof s. 219 fg. Der fridens- richter hise auch der haubtmann, z. e. "wir Günter "von Salcza höutmann des fredes in deme lande "zu Doringen, an des edilin mannes-stadt, herrn "Gerlacus von Brübergh, und wir auch die czwelfe "desselbin frides-pflegir etc." 1296, Graßhof s. 195. Das kloster Volkenroda erhält vor dem land-fri- dens-gerichte zu Weisensee den spruch 1296, daß sein gerichts-stand nur vor dem geistlichen gerichte seyn solle, Graßhofcommentat. de originibus Mühlhusae s. 195. Mainz ordnete ein solches fri- dens-gericht im jare 1287 an, sezte einen vicarium, oder capitaneum demselben vor, und 12 conserva- toren, als dessen beisizer. Aus dem bemeldten si- gel, welches den kaiser vorstellete, und das Thürin- gische, auch Mainzische wappen enthält, sihet man, daß es ins kaisers namen gehalten worden sey. Von den land-fridens-gerichten, welche kaiser Wencel und kaiser Albrecht angeordnet haben, sihe den von Stetten am a. o. cap. VII § 8 s. 131, cap. VI § 11 s. 89.
§ 6201
in der Wet- terau, West- falen etc. wa- ren derglei- chen fridens- gerichte ebeufalls,
Jn der Wetterau waren ebenfalls dergleichen fride-richter; das gerichts-sigel hatte dise umschrift: S. pacis generalis Wetterabae, sihe den Bernhart am a. o. s. 278. Jn der grafschaft Mark, in Westfalen verbande sich die ritterschaft im jare 1419 mit einigen städten, und sezten ein besonderes
bund-
XXXXVIIII h. vom land-friden
in kupfer geſtochen. Man ſehe auch des Joannis T. III rer. Moguntiac. ſ. 161. Der landgraf Fri- derich in Thuͤringen und der graf Guͤnther von Schwarzburg waren 1316 die fridens-richter und hatten XII des landes gekorne beiſizer, Graßhofes commentat. de originibus Mühlhuſae ſ. 219. Jm jare 1317 waren landes-fridens-richter Diterich von Altenberge (unfern Jena) nebſt XII die uͤber das land geſezet ſind, Graßhof ſ. 219 fg. Der fridens- richter hiſe auch der haubtmann, z. e. „wir Guͤnter „von Salcza hoͤutmann des fredes in deme lande „zu Doringen, an des edilin mannes-ſtadt, herrn „Gerlacus von Bruͤbergh, und wir auch die czwelfe „deſſelbin frides-pflegir ꝛc.„ 1296, Graßhof ſ. 195. Das kloſter Volkenroda erhaͤlt vor dem land-fri- dens-gerichte zu Weiſenſee den ſpruch 1296, daß ſein gerichts-ſtand nur vor dem geiſtlichen gerichte ſeyn ſolle, Graßhofcommentat. de originibus Mühlhuſae ſ. 195. Mainz ordnete ein ſolches fri- dens-gericht im jare 1287 an, ſezte einen vicarium, oder capitaneum demſelben vor, und 12 conſerva- toren, als deſſen beiſizer. Aus dem bemeldten ſi- gel, welches den kaiſer vorſtellete, und das Thuͤrin- giſche, auch Mainziſche wappen enthaͤlt, ſihet man, daß es ins kaiſers namen gehalten worden ſey. Von den land-fridens-gerichten, welche kaiſer Wencel und kaiſer Albrecht angeordnet haben, ſihe den von Stetten am a. o. cap. VII § 8 ſ. 131, cap. VI § 11 ſ. 89.
§ 6201
in der Wet- terau, Weſt- falen ꝛc. wa- ren derglei- chen fridens- gerichte ebeufalls,
Jn der Wetterau waren ebenfalls dergleichen fride-richter; das gerichts-ſigel hatte diſe umſchrift: S. pacis generalis Wetterabae, ſihe den Bernhart am a. o. ſ. 278. Jn der grafſchaft Mark, in Weſtfalen verbande ſich die ritterſchaft im jare 1419 mit einigen ſtaͤdten, und ſezten ein beſonderes
bund-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f1022"n="974"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XXXXVIIII</hi> h. vom land-friden</hi></fw><lb/>
in kupfer geſtochen. Man ſehe auch des <hirendition="#fr">Joannis</hi><lb/><hirendition="#aq">T. III rer. Moguntiac.</hi>ſ. 161. Der landgraf Fri-<lb/>
derich in Thuͤringen und der graf Guͤnther von<lb/>
Schwarzburg waren 1316 die fridens-richter und<lb/>
hatten <hirendition="#aq">XII</hi> des landes gekorne beiſizer, <hirendition="#fr">Graßhofes</hi><lb/><hirendition="#aq">commentat. de originibus Mühlhuſae</hi>ſ. 219. Jm<lb/>
jare 1317 waren landes-fridens-richter Diterich von<lb/>
Altenberge (unfern Jena) nebſt <hirendition="#aq">XII</hi> die uͤber das<lb/>
land geſezet ſind, <hirendition="#fr">Graßhof</hi>ſ. 219 fg. Der fridens-<lb/>
richter hiſe auch der haubtmann, z. e. „wir Guͤnter<lb/>„von Salcza hoͤutmann des fredes in deme lande<lb/>„zu Doringen, an des edilin mannes-ſtadt, herrn<lb/>„Gerlacus von Bruͤbergh, und wir auch die czwelfe<lb/>„deſſelbin frides-pflegir ꝛc.„ 1296, <hirendition="#fr">Graßhof</hi>ſ. 195.<lb/>
Das kloſter Volkenroda erhaͤlt vor dem land-fri-<lb/>
dens-gerichte zu Weiſenſee den ſpruch 1296, daß<lb/>ſein gerichts-ſtand nur vor dem geiſtlichen gerichte<lb/>ſeyn ſolle, <hirendition="#fr">Graßhof</hi><hirendition="#aq">commentat. de originibus<lb/>
Mühlhuſae</hi>ſ. 195. Mainz ordnete ein ſolches fri-<lb/>
dens-gericht im jare 1287 an, ſezte einen vicarium,<lb/>
oder capitaneum demſelben vor, und 12 conſerva-<lb/>
toren, als deſſen beiſizer. Aus dem bemeldten ſi-<lb/>
gel, welches den kaiſer vorſtellete, und das Thuͤrin-<lb/>
giſche, auch Mainziſche wappen enthaͤlt, ſihet man,<lb/>
daß es ins kaiſers namen gehalten worden ſey. Von<lb/>
den land-fridens-gerichten, welche kaiſer Wencel<lb/>
und kaiſer Albrecht angeordnet haben, ſihe den <hirendition="#fr">von<lb/>
Stetten</hi> am a. o. cap. <hirendition="#aq">VII</hi> § 8 ſ. 131, cap. <hirendition="#aq">VI</hi><lb/>
§ 11 ſ. 89.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 6201</head><lb/><noteplace="left">in der Wet-<lb/>
terau, Weſt-<lb/>
falen ꝛc. wa-<lb/>
ren derglei-<lb/>
chen fridens-<lb/>
gerichte<lb/>
ebeufalls,</note><p>Jn der Wetterau waren ebenfalls dergleichen<lb/>
fride-richter; das gerichts-ſigel hatte diſe umſchrift:<lb/><hirendition="#aq">S. pacis generalis Wetterabae,</hi>ſihe den <hirendition="#fr">Bernhart</hi><lb/>
am a. o. ſ. 278. Jn der grafſchaft Mark, in<lb/>
Weſtfalen verbande ſich die ritterſchaft im jare<lb/>
1419 mit einigen ſtaͤdten, und ſezten ein beſonderes<lb/><fwplace="bottom"type="catch">bund-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[974/1022]
XXXXVIIII h. vom land-friden
in kupfer geſtochen. Man ſehe auch des Joannis
T. III rer. Moguntiac. ſ. 161. Der landgraf Fri-
derich in Thuͤringen und der graf Guͤnther von
Schwarzburg waren 1316 die fridens-richter und
hatten XII des landes gekorne beiſizer, Graßhofes
commentat. de originibus Mühlhuſae ſ. 219. Jm
jare 1317 waren landes-fridens-richter Diterich von
Altenberge (unfern Jena) nebſt XII die uͤber das
land geſezet ſind, Graßhof ſ. 219 fg. Der fridens-
richter hiſe auch der haubtmann, z. e. „wir Guͤnter
„von Salcza hoͤutmann des fredes in deme lande
„zu Doringen, an des edilin mannes-ſtadt, herrn
„Gerlacus von Bruͤbergh, und wir auch die czwelfe
„deſſelbin frides-pflegir ꝛc.„ 1296, Graßhof ſ. 195.
Das kloſter Volkenroda erhaͤlt vor dem land-fri-
dens-gerichte zu Weiſenſee den ſpruch 1296, daß
ſein gerichts-ſtand nur vor dem geiſtlichen gerichte
ſeyn ſolle, Graßhof commentat. de originibus
Mühlhuſae ſ. 195. Mainz ordnete ein ſolches fri-
dens-gericht im jare 1287 an, ſezte einen vicarium,
oder capitaneum demſelben vor, und 12 conſerva-
toren, als deſſen beiſizer. Aus dem bemeldten ſi-
gel, welches den kaiſer vorſtellete, und das Thuͤrin-
giſche, auch Mainziſche wappen enthaͤlt, ſihet man,
daß es ins kaiſers namen gehalten worden ſey. Von
den land-fridens-gerichten, welche kaiſer Wencel
und kaiſer Albrecht angeordnet haben, ſihe den von
Stetten am a. o. cap. VII § 8 ſ. 131, cap. VI
§ 11 ſ. 89.
§ 6201
Jn der Wetterau waren ebenfalls dergleichen
fride-richter; das gerichts-ſigel hatte diſe umſchrift:
S. pacis generalis Wetterabae, ſihe den Bernhart
am a. o. ſ. 278. Jn der grafſchaft Mark, in
Weſtfalen verbande ſich die ritterſchaft im jare
1419 mit einigen ſtaͤdten, und ſezten ein beſonderes
bund-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 974. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1022>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.