Die cartel-träger und die zu pferden, waffen etc.cartel- träger, verhelfen, raht geben, haben gleiche strafe zu ge- warten.
§ 6181
Diejenigen, welche den nicht erscheinendenanhezer, deshalber schelten, imgleichen die anhezer und die nicht abwehren, sind der gebür unnachlässig zu bestrafen.
§ 6182
Erfolget eine entleibung, es sey der täter be-duellirenden strafe, leidiger, oder beleidigter, wird er als ein todt- schläger one ansehen der person und standes, one zulassung einer fürbitte vom leben zum tode ge- bracht.
§ 6183
Der entleibte bälger aber hat kein begräbnisdes entleib- ten begräb- nis, in kirchen oder kirchhöfen zu gewarten.
§ 6184
Eine iede Teutsche oberkeit ist schuldig dender oberkeit obligenheit hirbei, geflüchteten täter dem richter der wonung, oder des ortes, wo die untat begangen worden ist, auf be- geren unweigerlich zu lifern. Wäre er ausser dem Reiche gegangen, soll die mord-acht wider ihn fürgenommen und der täter im bildnis hingerichtet werden. Kein postmeister soll den duellanten pferde geben.
§ 6185
Die stände, welche universitäten haben, kön-der Reichs- stände ge- rechtsamen hirbei. nen nach masgebung diser ordnung wegen der stu- denten fürsehung tun, daß daselbst in allen aus- fodern und balgen ein ernst und gute disciplin er- halten, auch der mitschuldige für gewalt und tät- lichkeit geschüzet werde, R. A. IIIIten teil s. 57.
Jm
P p p 3
von dem duelliren, balgen, raufen ꝛc.
§ 6180
Die cartel-traͤger und die zu pferden, waffen ꝛc.cartel- traͤger, verhelfen, raht geben, haben gleiche ſtrafe zu ge- warten.
§ 6181
Diejenigen, welche den nicht erſcheinendenanhezer, deshalber ſchelten, imgleichen die anhezer und die nicht abwehren, ſind der gebuͤr unnachlaͤſſig zu beſtrafen.
§ 6182
Erfolget eine entleibung, es ſey der taͤter be-duellirenden ſtrafe, leidiger, oder beleidigter, wird er als ein todt- ſchlaͤger one anſehen der perſon und ſtandes, one zulaſſung einer fuͤrbitte vom leben zum tode ge- bracht.
§ 6183
Der entleibte baͤlger aber hat kein begraͤbnisdes entleib- ten begraͤb- nis, in kirchen oder kirchhoͤfen zu gewarten.
§ 6184
Eine iede Teutſche oberkeit iſt ſchuldig dender oberkeit obligenheit hirbei, gefluͤchteten taͤter dem richter der wonung, oder des ortes, wo die untat begangen worden iſt, auf be- geren unweigerlich zu lifern. Waͤre er auſſer dem Reiche gegangen, ſoll die mord-acht wider ihn fuͤrgenommen und der taͤter im bildnis hingerichtet werden. Kein poſtmeiſter ſoll den duellanten pferde geben.
§ 6185
Die ſtaͤnde, welche univerſitaͤten haben, koͤn-der Reichs- ſtaͤnde ge- rechtſamen hirbei. nen nach masgebung diſer ordnung wegen der ſtu- denten fuͤrſehung tun, daß daſelbſt in allen aus- fodern und balgen ein ernſt und gute diſciplin er- halten, auch der mitſchuldige fuͤr gewalt und taͤt- lichkeit geſchuͤzet werde, R. A. IIIIten teil ſ. 57.
Jm
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von dem duelliren, balgen, raufen ꝛc.
§ 6180
Die cartel-traͤger und die zu pferden, waffen ꝛc.
verhelfen, raht geben, haben gleiche ſtrafe zu ge-
warten.
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traͤger,
§ 6181
Diejenigen, welche den nicht erſcheinenden
deshalber ſchelten, imgleichen die anhezer und die
nicht abwehren, ſind der gebuͤr unnachlaͤſſig zu
beſtrafen.
anhezer,
§ 6182
Erfolget eine entleibung, es ſey der taͤter be-
leidiger, oder beleidigter, wird er als ein todt-
ſchlaͤger one anſehen der perſon und ſtandes, one
zulaſſung einer fuͤrbitte vom leben zum tode ge-
bracht.
duellirenden
ſtrafe,
§ 6183
Der entleibte baͤlger aber hat kein begraͤbnis
in kirchen oder kirchhoͤfen zu gewarten.
des entleib-
ten begraͤb-
nis,
§ 6184
Eine iede Teutſche oberkeit iſt ſchuldig den
gefluͤchteten taͤter dem richter der wonung, oder des
ortes, wo die untat begangen worden iſt, auf be-
geren unweigerlich zu lifern. Waͤre er auſſer
dem Reiche gegangen, ſoll die mord-acht wider ihn
fuͤrgenommen und der taͤter im bildnis hingerichtet
werden. Kein poſtmeiſter ſoll den duellanten
pferde geben.
der oberkeit
obligenheit
hirbei,
§ 6185
Die ſtaͤnde, welche univerſitaͤten haben, koͤn-
nen nach masgebung diſer ordnung wegen der ſtu-
denten fuͤrſehung tun, daß daſelbſt in allen aus-
fodern und balgen ein ernſt und gute diſciplin er-
halten, auch der mitſchuldige fuͤr gewalt und taͤt-
lichkeit geſchuͤzet werde, R. A. IIIIten teil ſ. 57.
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der Reichs-
ſtaͤnde ge-
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hirbei.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 965. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1013>, abgerufen am 25.11.2024.
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