werigeldo, Leipzig 1742, § 3 s. 4 fg., gestalt dann in Sachsen noch das wehr-gelt wegen eines aus versehen ertödteten mannsbildes 20 tlr. ist, welches an die erben wegen der nicht erlassenen begünsti- gung bezalet wird, wenn der täter am leibe nicht bestrafet wird, Christoph Philipp Richter in decis. II num. 3 s. 37, Hofmann am a. o. s. 2. Das wehr-gelt hise auch mann-gelt, sune-gelt, fredum, Montesquioude l' esprit de loix, T. II cap. 20 s. 482 fg. cap. 21 fg. Ausser dem gingen die strafen der Teutschen zu hals und hand, zu haut und haar, haut und bauch, an ehre, leib, glider, auch gut, Hofmann am a. o. § VI s. 8 s. 11 fg., Datt am a. o. I, 2, 24, I, 20, 52 fg, T. III, 2, 121, auf die gebung an hand und halfter, leibei- genschaft, ewiges und zeitliches gefängnis, auf wet- te und buse etc., Hofmann s. 13 fg.
§ 6167
des hohen, nidern adels, auch der bauern stra- fen, unter Otten I,
So war auch die strafe des hunde-tragens un- term Otten, dem grosen, eingefüret. Der rit- tersmann muste einen sattel, der bauer ein rad tragen, wovon ich in der abhandelung de ministe- rialibus gehandelt habe, tue hinzu den Pufendorf de iurisdictione s. 195 § 21, den Dreyerde litho- phoria, s. 13, 14, den Meibomde kunophoria, des Struvenshistoriam iuris s. 736, den Gericken ad Schott. cap. 4, anderer schimpflichen strafen nicht zu gedenken, Doepler im schauplaze der leib- und lebens-strafen, cap. 28, cap. 23.
§ 6168
ausser Sach- sen muß der missetäter den schaden, auch unkosten erstatten.
Einige wähneten, daß wer am leibe und leben bestrafet würde, bezalete mit der haut und könnte ihm weiter nichts abgenommen werden. Dises ist also nach dem wahne des Carpzovs in Sach- sen. Allein ausser Sachsen ist das T. recht im
brauche;
XXXXV haubtſtuͤck von den
werigeldo, Leipzig 1742, § 3 ſ. 4 fg., geſtalt dann in Sachſen noch das wehr-gelt wegen eines aus verſehen ertoͤdteten mannsbildes 20 tlr. iſt, welches an die erben wegen der nicht erlaſſenen beguͤnſti- gung bezalet wird, wenn der taͤter am leibe nicht beſtrafet wird, Chriſtoph Philipp Richter in deciſ. II num. 3 ſ. 37, Hofmann am a. o. ſ. 2. Das wehr-gelt hiſe auch mann-gelt, ſune-gelt, fredum, Montesquioude l’ eſprit de loix, T. II cap. 20 ſ. 482 fg. cap. 21 fg. Auſſer dem gingen die ſtrafen der Teutſchen zu hals und hand, zu haut und haar, haut und bauch, an ehre, leib, glider, auch gut, Hofmann am a. o. § VI ſ. 8 ſ. 11 fg., Datt am a. o. I, 2, 24, I, 20, 52 fg, T. III, 2, 121, auf die gebung an hand und halfter, leibei- genſchaft, ewiges und zeitliches gefaͤngnis, auf wet- te und buſe ꝛc., Hofmann ſ. 13 fg.
§ 6167
des hohen, nidern adels, auch der bauern ſtra- fen, unter Otten I,
So war auch die ſtrafe des hunde-tragens un- term Otten, dem groſen, eingefuͤret. Der rit- tersmann muſte einen ſattel, der bauer ein rad tragen, wovon ich in der abhandelung de miniſte- rialibus gehandelt habe, tue hinzu den Pufendorf de iurisdictione ſ. 195 § 21, den Dreyerde litho- phoria, ſ. 13, 14, den Meibomde κυνοφορια, des Struvenshiſtoriam iuris ſ. 736, den Gericken ad Schott. cap. 4, anderer ſchimpflichen ſtrafen nicht zu gedenken, Doepler im ſchauplaze der leib- und lebens-ſtrafen, cap. 28, cap. 23.
§ 6168
auſſer Sach- ſen muß der miſſetaͤter den ſchaden, auch unkoſten erſtatten.
Einige waͤhneten, daß wer am leibe und leben beſtrafet wuͤrde, bezalete mit der haut und koͤnnte ihm weiter nichts abgenommen werden. Diſes iſt alſo nach dem wahne des Carpzovs in Sach- ſen. Allein auſſer Sachſen iſt das T. recht im
brauche;
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f1008"n="960"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XXXXV</hi> haubtſtuͤck von den</hi></fw><lb/><hirendition="#aq">werigeldo,</hi> Leipzig 1742, § 3 ſ. 4 fg., geſtalt dann<lb/>
in Sachſen noch das wehr-gelt wegen eines aus<lb/>
verſehen ertoͤdteten mannsbildes 20 tlr. iſt, welches<lb/>
an die erben wegen der nicht erlaſſenen beguͤnſti-<lb/>
gung bezalet wird, wenn der taͤter am leibe nicht<lb/>
beſtrafet wird, <hirendition="#fr">Chriſtoph Philipp Richter</hi> in<lb/><hirendition="#aq">deciſ. II</hi> num. 3 ſ. 37, <hirendition="#fr">Hofmann</hi> am a. o. ſ. 2.<lb/>
Das wehr-gelt hiſe auch mann-gelt, ſune-gelt,<lb/>
fredum, <hirendition="#fr">Montesquiou</hi><hirendition="#aq">de l’ eſprit de loix, T. II</hi><lb/>
cap. 20 ſ. 482 fg. cap. 21 fg. Auſſer dem gingen<lb/>
die ſtrafen der Teutſchen zu hals und hand, zu<lb/>
haut und haar, haut und bauch, an ehre, leib,<lb/>
glider, auch gut, <hirendition="#fr">Hofmann</hi> am a. o. § <hirendition="#aq">VI</hi>ſ. 8 ſ. 11<lb/>
fg., <hirendition="#fr">Datt</hi> am a. o. <hirendition="#aq">I, 2, 24, I,</hi> 20, 52 fg, <hirendition="#aq">T. III,</hi><lb/>
2, 121, auf die gebung an hand und halfter, leibei-<lb/>
genſchaft, ewiges und zeitliches gefaͤngnis, auf wet-<lb/>
te und buſe ꝛc., <hirendition="#fr">Hofmann</hi>ſ. 13 fg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 6167</head><lb/><noteplace="left">des hohen,<lb/>
nidern adels,<lb/><hirendition="#g">auch der</hi><lb/>
bauern ſtra-<lb/>
fen, unter<lb/>
Otten <hirendition="#aq">I,</hi></note><p>So war auch die ſtrafe des hunde-tragens un-<lb/>
term Otten, dem groſen, eingefuͤret. Der rit-<lb/>
tersmann muſte einen ſattel, der bauer ein rad<lb/>
tragen, wovon ich in der abhandelung <hirendition="#aq">de miniſte-<lb/>
rialibus</hi> gehandelt habe, tue hinzu den <hirendition="#fr">Pufendorf</hi><lb/><hirendition="#aq">de iurisdictione</hi>ſ. 195 § 21, den <hirendition="#fr">Dreyer</hi><hirendition="#aq">de litho-<lb/>
phoria,</hi>ſ. 13, 14, den <hirendition="#fr">Meibom</hi><hirendition="#aq">de</hi>κυνοφορια, des<lb/><hirendition="#fr">Struvens</hi><hirendition="#aq">hiſtoriam iuris</hi>ſ. 736, den <hirendition="#fr">Gericken</hi><lb/><hirendition="#aq">ad Schott.</hi> cap. 4, anderer ſchimpflichen ſtrafen nicht<lb/>
zu gedenken, <hirendition="#fr">Doepler</hi> im ſchauplaze der leib- und<lb/>
lebens-ſtrafen, cap. 28, cap. 23.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 6168</head><lb/><noteplace="left">auſſer Sach-<lb/>ſen muß der<lb/>
miſſetaͤter<lb/>
den ſchaden,<lb/>
auch unkoſten<lb/>
erſtatten.</note><p>Einige waͤhneten, daß wer am leibe und leben<lb/>
beſtrafet wuͤrde, bezalete mit der haut und koͤnnte<lb/>
ihm weiter nichts abgenommen werden. Diſes<lb/>
iſt alſo nach dem wahne des <hirendition="#fr">Carpzovs</hi> in Sach-<lb/>ſen. Allein auſſer Sachſen iſt das T. recht im<lb/><fwplace="bottom"type="catch">brauche;</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[960/1008]
XXXXV haubtſtuͤck von den
werigeldo, Leipzig 1742, § 3 ſ. 4 fg., geſtalt dann
in Sachſen noch das wehr-gelt wegen eines aus
verſehen ertoͤdteten mannsbildes 20 tlr. iſt, welches
an die erben wegen der nicht erlaſſenen beguͤnſti-
gung bezalet wird, wenn der taͤter am leibe nicht
beſtrafet wird, Chriſtoph Philipp Richter in
deciſ. II num. 3 ſ. 37, Hofmann am a. o. ſ. 2.
Das wehr-gelt hiſe auch mann-gelt, ſune-gelt,
fredum, Montesquiou de l’ eſprit de loix, T. II
cap. 20 ſ. 482 fg. cap. 21 fg. Auſſer dem gingen
die ſtrafen der Teutſchen zu hals und hand, zu
haut und haar, haut und bauch, an ehre, leib,
glider, auch gut, Hofmann am a. o. § VI ſ. 8 ſ. 11
fg., Datt am a. o. I, 2, 24, I, 20, 52 fg, T. III,
2, 121, auf die gebung an hand und halfter, leibei-
genſchaft, ewiges und zeitliches gefaͤngnis, auf wet-
te und buſe ꝛc., Hofmann ſ. 13 fg.
§ 6167
So war auch die ſtrafe des hunde-tragens un-
term Otten, dem groſen, eingefuͤret. Der rit-
tersmann muſte einen ſattel, der bauer ein rad
tragen, wovon ich in der abhandelung de miniſte-
rialibus gehandelt habe, tue hinzu den Pufendorf
de iurisdictione ſ. 195 § 21, den Dreyer de litho-
phoria, ſ. 13, 14, den Meibom de κυνοφορια, des
Struvens hiſtoriam iuris ſ. 736, den Gericken
ad Schott. cap. 4, anderer ſchimpflichen ſtrafen nicht
zu gedenken, Doepler im ſchauplaze der leib- und
lebens-ſtrafen, cap. 28, cap. 23.
§ 6168
Einige waͤhneten, daß wer am leibe und leben
beſtrafet wuͤrde, bezalete mit der haut und koͤnnte
ihm weiter nichts abgenommen werden. Diſes
iſt alſo nach dem wahne des Carpzovs in Sach-
ſen. Allein auſſer Sachſen iſt das T. recht im
brauche;
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 960. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1008>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.