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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von der forstlichen hoheit etc.
§ 2446

Die beholzungs-gerechtigkeit in einem waldedas behol-
zungsrecht
ist unter-
schidlich.

kan entweder als ein aus der dinstbarkeit flüssen-
des befugnis, oder als eine gerechtsame in einem
gemeinschaftlichen walde, oder in der waldung
einer gemeine vorkommen, Ahasv. Fritsch de
iure boscandi T. II opusc. tract.
10 § 2 s. 161,
von Rohr im haushaltungs-rechte VIIten buche,
2ten cap. § 1 fg. s. 890. Im zweifel wird keine
vergünstigung, sondern eine gerechtsame der be-
holzung vermutet, Schöpf am a. o. consil. 33
num. 67, vol. 8, s. 248, Stryk de iure fami-
liarit. cap. III,
num. 25 fg.

§ 2447

Das beholzungs-recht ist gleichwol im engenwie das be-
holzungs-
recht zu ver-
stehen ist?

verstande zu nemen, Krebs am a. o. s. 154 § 2
num. 2, Schöpf am a. o. consil. 87 num. 40
s. 684 vol. 8. Derowegen dasselbe nicht nach der
gröse der güter, sondern nach der anzahl der häu-
ser zu rechnen ist, Fritsch am a. o. membr. III
§ 9 und 38 s. 165, Krebs s. 138, num. 3, Harp-
precht
consil. 4, num. 75, s. 37 vol. 7, consil.
Tubing.;
vielweniger selbiges auf das bauholz,
und kolbrenner zu erstrecken ist, Krebs am a. o.
s. 158 § 2 num. 6. Gestalt dann auch die behol-
zung auf eine gewisse klafter-zal nach dem ertrage
des waldes gesetzet werden kan, Fritsch am a. o.
num. 3 s. 265, Peter Frider de processibus,
mandatis et monitor. cap.
39 § 6 num. 9 s. 225;
nicht minder selbige, nach erheischung der not-
durft, auf gewisse stücke einer waldung verwisen
werden kan, Krebs am a. o. s. 156 § 3 num. 3;
in rechtlicher erwägung, daß in disem stücke die
errichtung des gemeinen bestens, welches in der
erhaltung der wälder mit bestehet, dem privat-
nuzen dises oder jenes vordringet.

§ 2448
von der forſtlichen hoheit ꝛc.
§ 2446

Die beholzungs-gerechtigkeit in einem waldedas behol-
zungsrecht
iſt unter-
ſchidlich.

kan entweder als ein aus der dinſtbarkeit fluͤſſen-
des befugnis, oder als eine gerechtſame in einem
gemeinſchaftlichen walde, oder in der waldung
einer gemeine vorkommen, Ahasv. Fritſch de
iure boſcandi T. II opuſc. tract.
10 § 2 ſ. 161,
von Rohr im haushaltungs-rechte VIIten buche,
2ten cap. § 1 fg. ſ. 890. Im zweifel wird keine
verguͤnſtigung, ſondern eine gerechtſame der be-
holzung vermutet, Schoͤpf am a. o. conſil. 33
num. 67, vol. 8, ſ. 248, Stryk de iure fami-
liarit. cap. III,
num. 25 fg.

§ 2447

Das beholzungs-recht iſt gleichwol im engenwie das be-
holzungs-
recht zu ver-
ſtehen iſt?

verſtande zu nemen, Krebs am a. o. ſ. 154 § 2
num. 2, Schoͤpf am a. o. conſil. 87 num. 40
ſ. 684 vol. 8. Derowegen daſſelbe nicht nach der
groͤſe der guͤter, ſondern nach der anzahl der haͤu-
ſer zu rechnen iſt, Fritſch am a. o. membr. III
§ 9 und 38 ſ. 165, Krebs ſ. 138, num. 3, Harp-
precht
conſil. 4, num. 75, ſ. 37 vol. 7, conſil.
Tubing.;
vielweniger ſelbiges auf das bauholz,
und kolbrenner zu erſtrecken iſt, Krebs am a. o.
ſ. 158 § 2 num. 6. Geſtalt dann auch die behol-
zung auf eine gewiſſe klafter-zal nach dem ertrage
des waldes geſetzet werden kan, Fritſch am a. o.
num. 3 ſ. 265, Peter Frider de proceſſibus,
mandatis et monitor. cap.
39 § 6 num. 9 ſ. 225;
nicht minder ſelbige, nach erheiſchung der not-
durft, auf gewiſſe ſtuͤcke einer waldung verwiſen
werden kan, Krebs am a. o. ſ. 156 § 3 num. 3;
in rechtlicher erwaͤgung, daß in diſem ſtuͤcke die
errichtung des gemeinen beſtens, welches in der
erhaltung der waͤlder mit beſtehet, dem privat-
nuzen diſes oder jenes vordringet.

§ 2448
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[975/0987] von der forſtlichen hoheit ꝛc. § 2446 Die beholzungs-gerechtigkeit in einem walde kan entweder als ein aus der dinſtbarkeit fluͤſſen- des befugnis, oder als eine gerechtſame in einem gemeinſchaftlichen walde, oder in der waldung einer gemeine vorkommen, Ahasv. Fritſch de iure boſcandi T. II opuſc. tract. 10 § 2 ſ. 161, von Rohr im haushaltungs-rechte VIIten buche, 2ten cap. § 1 fg. ſ. 890. Im zweifel wird keine verguͤnſtigung, ſondern eine gerechtſame der be- holzung vermutet, Schoͤpf am a. o. conſil. 33 num. 67, vol. 8, ſ. 248, Stryk de iure fami- liarit. cap. III, num. 25 fg. das behol- zungsrecht iſt unter- ſchidlich. § 2447 Das beholzungs-recht iſt gleichwol im engen verſtande zu nemen, Krebs am a. o. ſ. 154 § 2 num. 2, Schoͤpf am a. o. conſil. 87 num. 40 ſ. 684 vol. 8. Derowegen daſſelbe nicht nach der groͤſe der guͤter, ſondern nach der anzahl der haͤu- ſer zu rechnen iſt, Fritſch am a. o. membr. III § 9 und 38 ſ. 165, Krebs ſ. 138, num. 3, Harp- precht conſil. 4, num. 75, ſ. 37 vol. 7, conſil. Tubing.; vielweniger ſelbiges auf das bauholz, und kolbrenner zu erſtrecken iſt, Krebs am a. o. ſ. 158 § 2 num. 6. Geſtalt dann auch die behol- zung auf eine gewiſſe klafter-zal nach dem ertrage des waldes geſetzet werden kan, Fritſch am a. o. num. 3 ſ. 265, Peter Frider de proceſſibus, mandatis et monitor. cap. 39 § 6 num. 9 ſ. 225; nicht minder ſelbige, nach erheiſchung der not- durft, auf gewiſſe ſtuͤcke einer waldung verwiſen werden kan, Krebs am a. o. ſ. 156 § 3 num. 3; in rechtlicher erwaͤgung, daß in diſem ſtuͤcke die errichtung des gemeinen beſtens, welches in der erhaltung der waͤlder mit beſtehet, dem privat- nuzen diſes oder jenes vordringet. wie das be- holzungs- recht zu ver- ſtehen iſt? § 2448

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 975. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/987>, abgerufen am 21.11.2024.