wird zu kupferstichen, tabellen etc. verbrauchet. Das geringere gibt pack-papyr ab.
§ 2429
Das druck-papyr ist ungeleimet, und muß imdruck- und gold-papyr. winter verarbeitet werden. Das gefriren des zeuges machet, daß es gröser bleibet und weiser wird. Das gold-papyr ist zweierlei art. Die eine wird mit goldfirniße auf einen gefärbten boden vermittels der in holz geschnittener formen ge- druckt, allwo erstlich das papyr gefärbet, hernach die örter, wo die bunten blumen hinkommen sollen, durch patronen illuminiret, und endlich mit golde abgedrucket werden. So dann auf erfolgte ein- trocknung des firnißes wird zur glättung geschrit- ten. Die andre gattung goldpapyres wird durch eine messingne forme bereitet, in dise werden die blumen gegraben, und das übrige ist wol ausge- hauen. Die figuren werden mit goldblättgen ausgedrucket.
§ 2430
Ein zu fertigender bogen schreibpapyres mußdas schreib- papyr erfo- dert viele mühe. wol dreisigmal durch die hände gehen, bevor er brauchbar wird, die bearbeitung erzälet der von Rohr s. 55 fgg. am a. o.
Von den wind- und andern mülen.
§ 2431
Was von anlegung der wasser-mülen gesagetvon den windmülen. worden ist, ist auf die übrigen ebenfalls anzuwen- den (§ 519) dahin gehören die wind- pulver- pa- pyr- (§ 535 fg. § 1582 fg.) öl- und andre mülen (§ 521) welche an den öffentlichen flüssen angele- get werden wollen. Von den wind-mülen hat Hertelde molendinis pneumaticis gehandelt. Man sihet deren gebäude für wolfeil an; gleich-
wol
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von den muͤlen.
wird zu kupferſtichen, tabellen ꝛc. verbrauchet. Das geringere gibt pack-papyr ab.
§ 2429
Das druck-papyr iſt ungeleimet, und muß imdruck- und gold-papyr. winter verarbeitet werden. Das gefriren des zeuges machet, daß es groͤſer bleibet und weiſer wird. Das gold-papyr iſt zweierlei art. Die eine wird mit goldfirniße auf einen gefaͤrbten boden vermittels der in holz geſchnittener formen ge- druckt, allwo erſtlich das papyr gefaͤrbet, hernach die oͤrter, wo die bunten blumen hinkommen ſollen, durch patronen illuminiret, und endlich mit golde abgedrucket werden. So dann auf erfolgte ein- trocknung des firnißes wird zur glaͤttung geſchrit- ten. Die andre gattung goldpapyres wird durch eine meſſingne forme bereitet, in diſe werden die blumen gegraben, und das uͤbrige iſt wol ausge- hauen. Die figuren werden mit goldblaͤttgen ausgedrucket.
§ 2430
Ein zu fertigender bogen ſchreibpapyres mußdas ſchreib- papyr erfo- dert viele muͤhe. wol dreiſigmal durch die haͤnde gehen, bevor er brauchbar wird, die bearbeitung erzaͤlet der von Rohr ſ. 55 fgg. am a. o.
Von den wind- und andern muͤlen.
§ 2431
Was von anlegung der waſſer-muͤlen geſagetvon den windmuͤlen. worden iſt, iſt auf die uͤbrigen ebenfalls anzuwen- den (§ 519) dahin gehoͤren die wind- pulver- pa- pyr- (§ 535 fg. § 1582 fg.) oͤl- und andre muͤlen (§ 521) welche an den oͤffentlichen fluͤſſen angele- get werden wollen. Von den wind-muͤlen hat Hertelde molendinis pneumaticis gehandelt. Man ſihet deren gebaͤude fuͤr wolfeil an; gleich-
wol
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von den muͤlen.
wird zu kupferſtichen, tabellen ꝛc. verbrauchet.
Das geringere gibt pack-papyr ab.
§ 2429
Das druck-papyr iſt ungeleimet, und muß im
winter verarbeitet werden. Das gefriren des
zeuges machet, daß es groͤſer bleibet und weiſer
wird. Das gold-papyr iſt zweierlei art. Die
eine wird mit goldfirniße auf einen gefaͤrbten boden
vermittels der in holz geſchnittener formen ge-
druckt, allwo erſtlich das papyr gefaͤrbet, hernach
die oͤrter, wo die bunten blumen hinkommen ſollen,
durch patronen illuminiret, und endlich mit golde
abgedrucket werden. So dann auf erfolgte ein-
trocknung des firnißes wird zur glaͤttung geſchrit-
ten. Die andre gattung goldpapyres wird durch
eine meſſingne forme bereitet, in diſe werden die
blumen gegraben, und das uͤbrige iſt wol ausge-
hauen. Die figuren werden mit goldblaͤttgen
ausgedrucket.
druck- und
gold-papyr.
§ 2430
Ein zu fertigender bogen ſchreibpapyres muß
wol dreiſigmal durch die haͤnde gehen, bevor er
brauchbar wird, die bearbeitung erzaͤlet der von
Rohr ſ. 55 fgg. am a. o.
das ſchreib-
papyr erfo-
dert viele
muͤhe.
Von den wind- und andern muͤlen.
§ 2431
Was von anlegung der waſſer-muͤlen geſaget
worden iſt, iſt auf die uͤbrigen ebenfalls anzuwen-
den (§ 519) dahin gehoͤren die wind- pulver- pa-
pyr- (§ 535 fg. § 1582 fg.) oͤl- und andre muͤlen
(§ 521) welche an den oͤffentlichen fluͤſſen angele-
get werden wollen. Von den wind-muͤlen hat
Hertel de molendinis pneumaticis gehandelt.
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 967. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/979>, abgerufen am 23.11.2024.
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