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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LX haubtstück
lassen. Wäre aber die wehrlatte aus steinen ge-
macht, alsdann hat der zehr-zoll keine statt, son-
dern der sicher-pfal und die wehrlatte müssen in
gleicher wage stehen, Bayers theatrum machi-
narum molarium,
Krebs de ligno et lapide
P. II class. 6 sect. II
§ 13 s. 177.

§ 2397
anlegung
des sicher-
pfales,

So bald das nivelliren die gleichheit des sicher-
pfales und des wehres zeiget, so wird jener mit
erde bedecket und vergraben; damit aber man
wisse, wo er stehe: so wird diß im protocole des
beamtens angemerket; immassen one beiseyn der
oberkeit des ortes kein sicher-pfal gesezet werden
darf. Man misset die schuhe und zolle, wie weit
und wo er stehet.

§ 2398
auch dessen
aufgrabung
zu beobach-
ten ist?

Die aufgrabung dieses pfales kan nie one die
gegenwart des beamten und der beiden müller be-
schehen. Die einseitige aufgrabung desselben ist
ein straf bares verbrechen, das mit 500 fl. auch
50 rthln. angesehen wird. Sind der beamte auch
obere und untere müller zugegen; so schneidet man
einen kleinen graben, und lässet das wasser aus
dem flusse auf den sicher-pfal laufen.

§ 2399
vom sicher-
pfale vor
dem fach-
baume ei-
ner müle.

Dises schreibe ich nach ausweise der verhandel-
ten acten. Ein anders ist der sicher-pfal vor dem
fachbaume einer müle, oder einem mül-gerinne,
welcher mit groser gewalt eingetriben wird, um
die richtschnur des fachbaumes abzugeben, damit
diser nicht höher, als des sicher-pfales wasser-stand
mit sich bringet. Hirüber ist nimalen eine so
wichtige streitsache, als wegen der höhe des weh-
res. Dann hirnach richten sich das wasser-bett
und der fachbaum.

§ 2400

LX haubtſtuͤck
laſſen. Waͤre aber die wehrlatte aus ſteinen ge-
macht, alsdann hat der zehr-zoll keine ſtatt, ſon-
dern der ſicher-pfal und die wehrlatte muͤſſen in
gleicher wage ſtehen, Bayers theatrum machi-
narum molarium,
Krebs de ligno et lapide
P. II claſſ. 6 ſect. II
§ 13 ſ. 177.

§ 2397
anlegung
des ſicher-
pfales,

So bald das nivelliren die gleichheit des ſicher-
pfales und des wehres zeiget, ſo wird jener mit
erde bedecket und vergraben; damit aber man
wiſſe, wo er ſtehe: ſo wird diß im protocole des
beamtens angemerket; immaſſen one beiſeyn der
oberkeit des ortes kein ſicher-pfal geſezet werden
darf. Man miſſet die ſchuhe und zolle, wie weit
und wo er ſtehet.

§ 2398
auch deſſen
aufgrabung
zu beobach-
ten iſt?

Die aufgrabung dieſes pfales kan nie one die
gegenwart des beamten und der beiden muͤller be-
ſchehen. Die einſeitige aufgrabung deſſelben iſt
ein ſtraf bares verbrechen, das mit 500 fl. auch
50 rthln. angeſehen wird. Sind der beamte auch
obere und untere muͤller zugegen; ſo ſchneidet man
einen kleinen graben, und laͤſſet das waſſer aus
dem fluſſe auf den ſicher-pfal laufen.

§ 2399
vom ſicher-
pfale vor
dem fach-
baume ei-
ner muͤle.

Diſes ſchreibe ich nach ausweiſe der verhandel-
ten acten. Ein anders iſt der ſicher-pfal vor dem
fachbaume einer muͤle, oder einem muͤl-gerinne,
welcher mit groſer gewalt eingetriben wird, um
die richtſchnur des fachbaumes abzugeben, damit
diſer nicht hoͤher, als des ſicher-pfales waſſer-ſtand
mit ſich bringet. Hiruͤber iſt nimalen eine ſo
wichtige ſtreitſache, als wegen der hoͤhe des weh-
res. Dann hirnach richten ſich das waſſer-bett
und der fachbaum.

§ 2400
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[956/0968] LX haubtſtuͤck laſſen. Waͤre aber die wehrlatte aus ſteinen ge- macht, alsdann hat der zehr-zoll keine ſtatt, ſon- dern der ſicher-pfal und die wehrlatte muͤſſen in gleicher wage ſtehen, Bayers theatrum machi- narum molarium, Krebs de ligno et lapide P. II claſſ. 6 ſect. II § 13 ſ. 177. § 2397 So bald das nivelliren die gleichheit des ſicher- pfales und des wehres zeiget, ſo wird jener mit erde bedecket und vergraben; damit aber man wiſſe, wo er ſtehe: ſo wird diß im protocole des beamtens angemerket; immaſſen one beiſeyn der oberkeit des ortes kein ſicher-pfal geſezet werden darf. Man miſſet die ſchuhe und zolle, wie weit und wo er ſtehet. § 2398 Die aufgrabung dieſes pfales kan nie one die gegenwart des beamten und der beiden muͤller be- ſchehen. Die einſeitige aufgrabung deſſelben iſt ein ſtraf bares verbrechen, das mit 500 fl. auch 50 rthln. angeſehen wird. Sind der beamte auch obere und untere muͤller zugegen; ſo ſchneidet man einen kleinen graben, und laͤſſet das waſſer aus dem fluſſe auf den ſicher-pfal laufen. § 2399 Diſes ſchreibe ich nach ausweiſe der verhandel- ten acten. Ein anders iſt der ſicher-pfal vor dem fachbaume einer muͤle, oder einem muͤl-gerinne, welcher mit groſer gewalt eingetriben wird, um die richtſchnur des fachbaumes abzugeben, damit diſer nicht hoͤher, als des ſicher-pfales waſſer-ſtand mit ſich bringet. Hiruͤber iſt nimalen eine ſo wichtige ſtreitſache, als wegen der hoͤhe des weh- res. Dann hirnach richten ſich das waſſer-bett und der fachbaum. § 2400

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 956. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/968>, abgerufen am 21.11.2024.