Sie erfodern desfalls in einer ieden müle be- sondere und mit oberkeitlichem vorbewust geeichte molter-gemäse, welche angeschlossen seyn sollen.
§ 2376
auch bege- ren,
Sie begeren, daß die molter-frucht mit dem streich-holze ordentlich abgestrichen werde, und ver- biten das häufen, nicht minder die vergleichung des gemäses mit der hand, wovon sie iedoch das malz-moltern ausnemen, F. H. Casselische mülen- ordnung § II num. 11 s. 5.
§ 2377
das getreide darf nicht angefeuch- tet werden.
Das getreide, oder mehl, darf der müller bei namhafter strafe nicht anfeuchten, um die schwere des mehls zu erhalten, wenn auf das gewicht ge- malen wird, wie zu Frankfurt und Gisen das mehl-wigen eingefüret ist. Sihe Leupoldts Leip- ziger heuwage, oder beschreibung einer grosen schnell-wage.
§ 2378
von der molter und deren ein- teilung.
Das molter, oder die mal-meze ist an einigen orten doppelt, oder vom getreide und der kleie, da denn die eine für das malen, und die andre für das abholen der früchte und überbringen des mä- les oder schrotes gegeben werden muß. Man nen- net dise auch hir und da die treibe meze. An eini- gen orten ist das molter- und beutel-gelt eingefü- ret, z. e. vom mötte zwei mäsgen, und drei kreu- zer beutel-geltes, und beim mülen-schreiber den zedel zu lösen, vom mötte korns 3, und vom hal- ben oder ganzen mötte waizen 4 pfennige.
§ 2379
des landes- herrns ober- ste macht über die an- legung der mülen.
Dem landesherrn stehet ebenfalls über die klei- nen bach- und wind-mülen, auch deren anlegung die oberste gewalt und die aufsicht zu, sintemal dem landesherrn die besorgung, auch beförderung
seiner
LX haubtſtuͤck
§ 2375
und erfo- dern,
Sie erfodern desfalls in einer ieden muͤle be- ſondere und mit oberkeitlichem vorbewuſt geeichte molter-gemaͤſe, welche angeſchloſſen ſeyn ſollen.
§ 2376
auch bege- ren,
Sie begeren, daß die molter-frucht mit dem ſtreich-holze ordentlich abgeſtrichen werde, und ver- biten das haͤufen, nicht minder die vergleichung des gemaͤſes mit der hand, wovon ſie iedoch das malz-moltern ausnemen, F. H. Caſſeliſche muͤlen- ordnung § II num. 11 ſ. 5.
§ 2377
das getreide darf nicht angefeuch- tet werden.
Das getreide, oder mehl, darf der muͤller bei namhafter ſtrafe nicht anfeuchten, um die ſchwere des mehls zu erhalten, wenn auf das gewicht ge- malen wird, wie zu Frankfurt und Giſen das mehl-wigen eingefuͤret iſt. Sihe Leupoldts Leip- ziger heuwage, oder beſchreibung einer groſen ſchnell-wage.
§ 2378
von der molter und deren ein- teilung.
Das molter, oder die mal-meze iſt an einigen orten doppelt, oder vom getreide und der kleie, da denn die eine fuͤr das malen, und die andre fuͤr das abholen der fruͤchte und uͤberbringen des maͤ- les oder ſchrotes gegeben werden muß. Man nen- net diſe auch hir und da die treibe meze. An eini- gen orten iſt das molter- und beutel-gelt eingefuͤ- ret, z. e. vom moͤtte zwei maͤsgen, und drei kreu- zer beutel-geltes, und beim muͤlen-ſchreiber den zedel zu loͤſen, vom moͤtte korns 3, und vom hal- ben oder ganzen moͤtte waizen 4 pfennige.
§ 2379
des landes- herrns ober- ſte macht uͤber die an- legung der muͤlen.
Dem landesherrn ſtehet ebenfalls uͤber die klei- nen bach- und wind-muͤlen, auch deren anlegung die oberſte gewalt und die aufſicht zu, ſintemal dem landesherrn die beſorgung, auch befoͤrderung
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LX haubtſtuͤck
§ 2375
Sie erfodern desfalls in einer ieden muͤle be-
ſondere und mit oberkeitlichem vorbewuſt geeichte
molter-gemaͤſe, welche angeſchloſſen ſeyn ſollen.
§ 2376
Sie begeren, daß die molter-frucht mit dem
ſtreich-holze ordentlich abgeſtrichen werde, und ver-
biten das haͤufen, nicht minder die vergleichung
des gemaͤſes mit der hand, wovon ſie iedoch das
malz-moltern ausnemen, F. H. Caſſeliſche muͤlen-
ordnung § II num. 11 ſ. 5.
§ 2377
Das getreide, oder mehl, darf der muͤller bei
namhafter ſtrafe nicht anfeuchten, um die ſchwere
des mehls zu erhalten, wenn auf das gewicht ge-
malen wird, wie zu Frankfurt und Giſen das
mehl-wigen eingefuͤret iſt. Sihe Leupoldts Leip-
ziger heuwage, oder beſchreibung einer groſen
ſchnell-wage.
§ 2378
Das molter, oder die mal-meze iſt an einigen
orten doppelt, oder vom getreide und der kleie, da
denn die eine fuͤr das malen, und die andre fuͤr
das abholen der fruͤchte und uͤberbringen des maͤ-
les oder ſchrotes gegeben werden muß. Man nen-
net diſe auch hir und da die treibe meze. An eini-
gen orten iſt das molter- und beutel-gelt eingefuͤ-
ret, z. e. vom moͤtte zwei maͤsgen, und drei kreu-
zer beutel-geltes, und beim muͤlen-ſchreiber den
zedel zu loͤſen, vom moͤtte korns 3, und vom hal-
ben oder ganzen moͤtte waizen 4 pfennige.
§ 2379
Dem landesherrn ſtehet ebenfalls uͤber die klei-
nen bach- und wind-muͤlen, auch deren anlegung
die oberſte gewalt und die aufſicht zu, ſintemal
dem landesherrn die beſorgung, auch befoͤrderung
ſeiner
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 948. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/960>, abgerufen am 24.11.2024.
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