flüsse, mit anlegung und verbitung der mülen, und anderer gebäude an den flüssen (§ 519 fgg.), wahl-capitulation art. VIII § 7.
Von den rechten des Rheines.
§ 2269
die kaiser eigneten sich die herr- schaft über den Rhein ehedem zu.
Die herrschaft über den Rhein eigneten sich ehedem die kaiser zu. Der fürgesezte beamte darüber hiße der Rheingraf, und der die frevel, welche deshalber und in den königs-forsten began- gen wurden, trug den namen eines kaiserlichen ruge- oder ru-grafens, woraus man rau-grafen gemachet hat.
§ 2270
übeten da- her gerecht- samen dar- auf aus.
Wegen diser kaiserlichen herrschaft über den Rhein wurde der graf zu Kazenellenbogen mit dem salmen fange auf dem Rheine belenet; wie dann die herren land-grafen zu Hessen annoch dar- mit belenet werden, besage Estorselemento- rum iuris publici Hassiaci. Wegen diser herr- schaft schribe sich der kaiser die zölle am Rheine zu. Was deshalb unterm kaiser Albrecht dem I vor- file, solches ergibet die Teutsche Reichshistori; es bestärken auch solches die sazung des Teutschen königes Adolphs wegen der Rhein-inseln; imglei- chen die kaiserliche belenung im Hessen im betref des wart-pfenniges zu Boppart, Estor am a. o. Uebrigens hat der bekannte Scheuchzer in der natur-histori des Schweizer-landes IIten teile s. 69 fgg. die drei ursprünge dises flusses, und zwar des hindern, vordern, und mittlern flusses, als augenzeuge, am besten beschriben. Im alten Teutschen und noch in der Schweiz heißet er Rih.
Von
LVI haubtſtuͤck
fluͤſſe, mit anlegung und verbitung der muͤlen, und anderer gebaͤude an den fluͤſſen (§ 519 fgg.), wahl-capitulation art. VIII § 7.
Von den rechten des Rheines.
§ 2269
die kaiſer eigneten ſich die herꝛ- ſchaft uͤber den Rhein ehedem zu.
Die herrſchaft uͤber den Rhein eigneten ſich ehedem die kaiſer zu. Der fuͤrgeſezte beamte daruͤber hiße der Rheingraf, und der die frevel, welche deshalber und in den koͤnigs-forſten began- gen wurden, trug den namen eines kaiſerlichen ruge- oder ru-grafens, woraus man rau-grafen gemachet hat.
§ 2270
uͤbeten da- her gerecht- ſamen dar- auf aus.
Wegen diſer kaiſerlichen herrſchaft uͤber den Rhein wurde der graf zu Kazenellenbogen mit dem ſalmen fange auf dem Rheine belenet; wie dann die herren land-grafen zu Heſſen annoch dar- mit belenet werden, beſage Eſtorselemento- rum iuris publici Haſſiaci. Wegen diſer herr- ſchaft ſchribe ſich der kaiſer die zoͤlle am Rheine zu. Was deshalb unterm kaiſer Albrecht dem I vor- file, ſolches ergibet die Teutſche Reichshiſtori; es beſtaͤrken auch ſolches die ſazung des Teutſchen koͤniges Adolphs wegen der Rhein-inſeln; imglei- chen die kaiſerliche belenung im Heſſen im betref des wart-pfenniges zu Boppart, Eſtor am a. o. Uebrigens hat der bekannte Scheuchzer in der natur-hiſtori des Schweizer-landes IIten teile ſ. 69 fgg. die drei urſpruͤnge diſes fluſſes, und zwar des hindern, vordern, und mittlern fluſſes, als augenzeuge, am beſten beſchriben. Im alten Teutſchen und noch in der Schweiz heißet er Rih.
Von
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LVI haubtſtuͤck
fluͤſſe, mit anlegung und verbitung der muͤlen, und
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wahl-capitulation art. VIII § 7.
Von den rechten des Rheines.
§ 2269
Die herrſchaft uͤber den Rhein eigneten ſich
ehedem die kaiſer zu. Der fuͤrgeſezte beamte
daruͤber hiße der Rheingraf, und der die frevel,
welche deshalber und in den koͤnigs-forſten began-
gen wurden, trug den namen eines kaiſerlichen
ruge- oder ru-grafens, woraus man rau-grafen
gemachet hat.
§ 2270
Wegen diſer kaiſerlichen herrſchaft uͤber den
Rhein wurde der graf zu Kazenellenbogen mit
dem ſalmen fange auf dem Rheine belenet; wie
dann die herren land-grafen zu Heſſen annoch dar-
mit belenet werden, beſage Eſtors elemento-
rum iuris publici Haſſiaci. Wegen diſer herr-
ſchaft ſchribe ſich der kaiſer die zoͤlle am Rheine zu.
Was deshalb unterm kaiſer Albrecht dem I vor-
file, ſolches ergibet die Teutſche Reichshiſtori; es
beſtaͤrken auch ſolches die ſazung des Teutſchen
koͤniges Adolphs wegen der Rhein-inſeln; imglei-
chen die kaiſerliche belenung im Heſſen im betref
des wart-pfenniges zu Boppart, Eſtor am a. o.
Uebrigens hat der bekannte Scheuchzer in der
natur-hiſtori des Schweizer-landes IIten teile ſ.
69 fgg. die drei urſpruͤnge diſes fluſſes, und zwar
des hindern, vordern, und mittlern fluſſes, als
augenzeuge, am beſten beſchriben. Im alten
Teutſchen und noch in der Schweiz heißet er Rih.
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 912. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/924>, abgerufen am 23.11.2024.
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