zu verursachender schaden, die zu b[e]fürchten ha- bende gefahr etc. deren gebrauch versagen. Di- semnach werden hirvon ausgeschlossen die von Reichswegen geächtete, zigeuner, starke bettler, garde-brüder, rottirer, herren-lose knechte, Reichs- abschid vom jare 1495. tit. fridbrecher, 1500 tit. von zigeunern, 1530, 1544, 1548, 1551, 1577 tit. von bettlern, 1654 § wo sich auch etc. Nach verschidenen landes-gesäzen werden auch die jüden einigermasen hirher gezogen, S. Gothaische lan- des-ordnung im IIten teile, cap. II. tit. 4.
§ 2035
der landes- herr kan sol- che anord- nen.
Nicht weniger mag der landes-herr gebiten, durch welche strasen auf dem lande die zollbare waaren gefaren, mithin die bei- und schleif-wege vermiden werden sollen.
§ 2036
wie einer dem andern auszuwei- chen hat?
Auf den strasen hat öfters einer dem andern auszuweichen. Hirbei ist zuförderst auf die gesä- ze und gewonheiten, gedinge, erstigkeit der zeit, würden, freiheiten, und das ansehen der perso- nen, die menge der entgegen kommenden, die not- wendigkeit, und das verschulden oder versehen zu sehen. Derohalben ein fusgänger einem reiten- den, der reitende einem fahrenden, und zwar der leichtbeladene, oder leere wagen einem lastwagen, die ausserordentliche post der ordentlichen auswei- chet. Den posten müssen alle andere wagen plaz machen, wenn der postillon, wie er zu thun schul- dig ist, zeitig geblasen hat, Beck am a. o. § 9, von Lynkerde iure occursus,Engaude pont. reg. iur. § 53, 55, F. H. Casselische post-ord- nung § 59 und wenn der posten 2 sich einander be- gegnen, behält diejenige den weg, deren postillon zuerst ins horn gestosen hat.
Von
L haubtſtuͤck von den
zu verurſachender ſchaden, die zu b[e]fuͤrchten ha- bende gefahr ꝛc. deren gebrauch verſagen. Di- ſemnach werden hirvon ausgeſchloſſen die von Reichswegen geaͤchtete, zigeuner, ſtarke bettler, garde-bruͤder, rottirer, herren-loſe knechte, Reichs- abſchid vom jare 1495. tit. fridbrecher, 1500 tit. von zigeunern, 1530, 1544, 1548, 1551, 1577 tit. von bettlern, 1654 § wo ſich auch ꝛc. Nach verſchidenen landes-geſaͤzen werden auch die juͤden einigermaſen hirher gezogen, S. Gothaiſche lan- des-ordnung im IIten teile, cap. II. tit. 4.
§ 2035
der landes- herr kan ſol- che anord- nen.
Nicht weniger mag der landes-herr gebiten, durch welche ſtraſen auf dem lande die zollbare waaren gefaren, mithin die bei- und ſchleif-wege vermiden werden ſollen.
§ 2036
wie einer dem andern auszuwei- chen hat?
Auf den ſtraſen hat oͤfters einer dem andern auszuweichen. Hirbei iſt zufoͤrderſt auf die geſaͤ- ze und gewonheiten, gedinge, erſtigkeit der zeit, wuͤrden, freiheiten, und das anſehen der perſo- nen, die menge der entgegen kommenden, die not- wendigkeit, und das verſchulden oder verſehen zu ſehen. Derohalben ein fusgaͤnger einem reiten- den, der reitende einem fahrenden, und zwar der leichtbeladene, oder leere wagen einem laſtwagen, die auſſerordentliche poſt der ordentlichen auswei- chet. Den poſten muͤſſen alle andere wagen plaz machen, wenn der poſtillon, wie er zu thun ſchul- dig iſt, zeitig geblaſen hat, Beck am a. o. § 9, von Lynkerde iure occurſus,Engaude pont. reg. iur. § 53, 55, F. H. Caſſeliſche poſt-ord- nung § 59 und wenn der poſten 2 ſich einander be- gegnen, behaͤlt diejenige den weg, deren poſtillon zuerſt ins horn geſtoſen hat.
Von
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0836"n="824"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">L</hi> haubtſtuͤck von den</hi></fw><lb/>
zu verurſachender ſchaden, die zu b<supplied>e</supplied>fuͤrchten ha-<lb/>
bende gefahr ꝛc. deren gebrauch verſagen. Di-<lb/>ſemnach werden hirvon ausgeſchloſſen die von<lb/>
Reichswegen geaͤchtete, zigeuner, ſtarke bettler,<lb/>
garde-bruͤder, rottirer, herren-loſe knechte, Reichs-<lb/>
abſchid vom jare 1495. tit. fridbrecher, 1500 tit.<lb/>
von zigeunern, 1530, 1544, 1548, 1551, 1577<lb/>
tit. von bettlern, 1654 § wo ſich auch ꝛc. Nach<lb/>
verſchidenen landes-geſaͤzen werden auch die juͤden<lb/>
einigermaſen hirher gezogen, S. Gothaiſche lan-<lb/>
des-ordnung im <hirendition="#aq">II</hi>ten teile, cap. <hirendition="#aq">II.</hi> tit. 4.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2035</head><lb/><noteplace="left">der landes-<lb/>
herr kan ſol-<lb/>
che anord-<lb/>
nen.</note><p>Nicht weniger mag der landes-herr gebiten,<lb/>
durch welche ſtraſen auf dem lande die zollbare<lb/>
waaren gefaren, mithin die bei- und ſchleif-wege<lb/>
vermiden werden ſollen.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2036</head><lb/><noteplace="left">wie einer<lb/>
dem andern<lb/>
auszuwei-<lb/>
chen hat?</note><p>Auf den ſtraſen hat oͤfters einer dem andern<lb/>
auszuweichen. Hirbei iſt zufoͤrderſt auf die geſaͤ-<lb/>
ze und gewonheiten, gedinge, erſtigkeit der zeit,<lb/>
wuͤrden, freiheiten, und das anſehen der perſo-<lb/>
nen, die menge der entgegen kommenden, die not-<lb/>
wendigkeit, und das verſchulden oder verſehen zu<lb/>ſehen. Derohalben ein fusgaͤnger einem reiten-<lb/>
den, der reitende einem fahrenden, und zwar der<lb/>
leichtbeladene, oder leere wagen einem laſtwagen,<lb/>
die auſſerordentliche poſt der ordentlichen auswei-<lb/>
chet. Den poſten muͤſſen alle andere wagen plaz<lb/>
machen, wenn der poſtillon, wie er zu thun ſchul-<lb/>
dig iſt, zeitig geblaſen hat, <hirendition="#fr">Beck</hi> am a. o. § 9,<lb/>
von <hirendition="#fr">Lynker</hi><hirendition="#aq">de iure occurſus,</hi><hirendition="#fr">Engau</hi><hirendition="#aq">de pont.<lb/>
reg. iur.</hi> § 53, 55, F. H. Caſſeliſche poſt-ord-<lb/>
nung § 59 und wenn der poſten 2 ſich einander be-<lb/>
gegnen, behaͤlt diejenige den weg, deren poſtillon<lb/>
zuerſt ins horn geſtoſen hat.</p></div></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Von</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[824/0836]
L haubtſtuͤck von den
zu verurſachender ſchaden, die zu befuͤrchten ha-
bende gefahr ꝛc. deren gebrauch verſagen. Di-
ſemnach werden hirvon ausgeſchloſſen die von
Reichswegen geaͤchtete, zigeuner, ſtarke bettler,
garde-bruͤder, rottirer, herren-loſe knechte, Reichs-
abſchid vom jare 1495. tit. fridbrecher, 1500 tit.
von zigeunern, 1530, 1544, 1548, 1551, 1577
tit. von bettlern, 1654 § wo ſich auch ꝛc. Nach
verſchidenen landes-geſaͤzen werden auch die juͤden
einigermaſen hirher gezogen, S. Gothaiſche lan-
des-ordnung im IIten teile, cap. II. tit. 4.
§ 2035
Nicht weniger mag der landes-herr gebiten,
durch welche ſtraſen auf dem lande die zollbare
waaren gefaren, mithin die bei- und ſchleif-wege
vermiden werden ſollen.
§ 2036
Auf den ſtraſen hat oͤfters einer dem andern
auszuweichen. Hirbei iſt zufoͤrderſt auf die geſaͤ-
ze und gewonheiten, gedinge, erſtigkeit der zeit,
wuͤrden, freiheiten, und das anſehen der perſo-
nen, die menge der entgegen kommenden, die not-
wendigkeit, und das verſchulden oder verſehen zu
ſehen. Derohalben ein fusgaͤnger einem reiten-
den, der reitende einem fahrenden, und zwar der
leichtbeladene, oder leere wagen einem laſtwagen,
die auſſerordentliche poſt der ordentlichen auswei-
chet. Den poſten muͤſſen alle andere wagen plaz
machen, wenn der poſtillon, wie er zu thun ſchul-
dig iſt, zeitig geblaſen hat, Beck am a. o. § 9,
von Lynker de iure occurſus, Engau de pont.
reg. iur. § 53, 55, F. H. Caſſeliſche poſt-ord-
nung § 59 und wenn der poſten 2 ſich einander be-
gegnen, behaͤlt diejenige den weg, deren poſtillon
zuerſt ins horn geſtoſen hat.
Von
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 824. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/836>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.