XXXIIII)Schupflehn- oder fallgüter in Schwaben, welche auf zeitlebens gegen ein ge- wisses bestand-geld und zu erlegendes handlon ver- lihen werden. Nach absterben des inhabers fal- len sie dem herrn mit allen besserungen wider zu- rück, wannenher sie auch leibfällige, leibgedinge, viverlehn etc. jeweilen genennet werden. Wolfg. Adam Schöpfs disp. de bonis vitalitiis Sueuiae, von Buri s. 1226, 1228, s. 931, s. 1192, Schor- tel am a. o. cap. XVIII. Mit disen können die so genannte leibhöfe verknüpfet werden. Derglei- chen finden sich in dem fürstentume Hersfeld, im- masen der herr landgraf Carl im jare 1679 Ca- spar Königen, seinem eheweibe und allen iren kin- dern zu aller irer leibe und lebetag und iren iegli- chen nach todt des andern ein virtel leibhof zu Frid- los gelihen hat, daß sie selbige auf ire kosten in gehörige bau und besserung bringen, denselben mit nötigen gebäuden, scheunen und stallungen ver- sehen, darnebst einen järlichen zinß an brodt, gel- de, früchten, einem halben hahn, einem virten teile eines hunes, einem virten teile einer Gans, funf- zehen eier zur Hersfeldischen renterei lifern soll- ten. Nach absterben der benanten personen sollte bemeldes virtel leibhof mit aller besserung wieder heimfallen, ob sie gleich ihr leibrecht an andre ver- kaufet hätten.
§ 1963
sedelhof etc.
XXXV)Sedelhof, felehof, salhof,curtis salica, terra salica, ein gut, darinn nur die manns-personen die erbfolge haben, Schannat am a. o. s. 324, traditiones Corbeienses s. 823.
§ 1964
selden-söl- den-güter.
XXXVI)Söldengüter, oder seldengüter, welche besonders in Franken sehr oft vorkommen,
iedoch
XLVIIII haubtſtuͤck
§ 1962
ſchupflehn, oder fallguͤ- ter,
XXXIIII)Schupflehn- oder fallguͤter in Schwaben, welche auf zeitlebens gegen ein ge- wiſſes beſtand-geld und zu erlegendes handlon ver- lihen werden. Nach abſterben des inhabers fal- len ſie dem herrn mit allen beſſerungen wider zu- ruͤck, wannenher ſie auch leibfaͤllige, leibgedinge, viverlehn ꝛc. jeweilen genennet werden. Wolfg. Adam Schoͤpfs diſp. de bonis vitalitiis Sueuiae, von Buri ſ. 1226, 1228, ſ. 931, ſ. 1192, Schor- tel am a. o. cap. XVIII. Mit diſen koͤnnen die ſo genannte leibhoͤfe verknuͤpfet werden. Derglei- chen finden ſich in dem fuͤrſtentume Hersfeld, im- maſen der herr landgraf Carl im jare 1679 Ca- ſpar Koͤnigen, ſeinem eheweibe und allen iren kin- dern zu aller irer leibe und lebetag und iren iegli- chen nach todt des andern ein virtel leibhof zu Frid- los gelihen hat, daß ſie ſelbige auf ire koſten in gehoͤrige bau und beſſerung bringen, denſelben mit noͤtigen gebaͤuden, ſcheunen und ſtallungen ver- ſehen, darnebſt einen jaͤrlichen zinß an brodt, gel- de, fruͤchten, einem halben hahn, einem virten teile eines hunes, einem virten teile einer Gans, funf- zehen eier zur Hersfeldiſchen renterei lifern ſoll- ten. Nach abſterben der benanten perſonen ſollte bemeldes virtel leibhof mit aller beſſerung wieder heimfallen, ob ſie gleich ihr leibrecht an andre ver- kaufet haͤtten.
§ 1963
ſedelhof ꝛc.
XXXV)Sedelhof, felehof, ſalhof,curtis ſalica, terra ſalica, ein gut, darinn nur die manns-perſonen die erbfolge haben, Schannat am a. o. ſ. 324, traditiones Corbeienſes ſ. 823.
§ 1964
ſelden-ſoͤl- den-guͤter.
XXXVI)Soͤldenguͤter, oder ſeldenguͤter, welche beſonders in Franken ſehr oft vorkommen,
iedoch
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§ 1962
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wiſſes beſtand-geld und zu erlegendes handlon ver-
lihen werden. Nach abſterben des inhabers fal-
len ſie dem herrn mit allen beſſerungen wider zu-
ruͤck, wannenher ſie auch leibfaͤllige, leibgedinge,
viverlehn ꝛc. jeweilen genennet werden. Wolfg.
Adam Schoͤpfs diſp. de bonis vitalitiis Sueuiae,
von Buri ſ. 1226, 1228, ſ. 931, ſ. 1192, Schor-
tel am a. o. cap. XVIII. Mit diſen koͤnnen die ſo
genannte leibhoͤfe verknuͤpfet werden. Derglei-
chen finden ſich in dem fuͤrſtentume Hersfeld, im-
maſen der herr landgraf Carl im jare 1679 Ca-
ſpar Koͤnigen, ſeinem eheweibe und allen iren kin-
dern zu aller irer leibe und lebetag und iren iegli-
chen nach todt des andern ein virtel leibhof zu Frid-
los gelihen hat, daß ſie ſelbige auf ire koſten in
gehoͤrige bau und beſſerung bringen, denſelben
mit noͤtigen gebaͤuden, ſcheunen und ſtallungen ver-
ſehen, darnebſt einen jaͤrlichen zinß an brodt, gel-
de, fruͤchten, einem halben hahn, einem virten teile
eines hunes, einem virten teile einer Gans, funf-
zehen eier zur Hersfeldiſchen renterei lifern ſoll-
ten. Nach abſterben der benanten perſonen ſollte
bemeldes virtel leibhof mit aller beſſerung wieder
heimfallen, ob ſie gleich ihr leibrecht an andre ver-
kaufet haͤtten.
§ 1963
XXXV) Sedelhof, felehof, ſalhof, curtis
ſalica, terra ſalica, ein gut, darinn nur die
manns-perſonen die erbfolge haben, Schannat
am a. o. ſ. 324, traditiones Corbeienſes ſ. 823.
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XXXVI) Soͤldenguͤter, oder ſeldenguͤter,
welche beſonders in Franken ſehr oft vorkommen,
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 798. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/810>, abgerufen am 22.11.2024.
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