genommen 1) von kirmessen-tänzen, 2) spilleu-haltung der zuchthäuser zu nemen ist? ten, 3) jüden bei der copulation, 4) bei schenk- hochzeiten, 5) willkürlichen collecten, 6) von bir- wein- und brandewein-wirten, 7) von karten, 8) seiltänzern. Im Braunschweigischen haben selbige von den testamenten einiges zu heben. F. H. Casselische verordnung wegen des zuchthauses 1720, 1734, Grebenordn. tit. III s. 11 fgg., Kur- fürstlich-Braunschweig-Lüneburgischer landes- ordnungen IVter teil cap. V s. 61, und IIter teil cap. II s. 717 fgg. Sihe mit mereren hirvon den Simonde ergasteriis, den Reinhart, des Döplers schauplaz der leib- und lebens-strafen T. I cap. 13 von anlegung eines zuchthauses und dessen einrichtung besagen die Leipziger sammlun- gen von wirtschaftlichen sachen, IIIter band s. 803 s. 1051 fgg.
§ 1804
Ob aber ein handwerksmann, wenn selbiger in dem zuchthause gewesen ist, untadelhaft und zunft- mäsig sey, wird im juristischen oraculo Vten ban- de s. 13 besonders nach den Brandenburgischen verordnungen untersuchet.
Von den waisen- und armen-häusern.
§ 1805
Ein waisen-haus (orphanotrophium) ist zudas waisen- haus, erzihung armer kinder beiderlei geschlechtes er- richtet.
§ 1806
Ein armen-haus (gerontocomium) ist einarmenhans und dessen gattungen. auf behältniß alter, unvermögender personen, wel- che ihr brod nicht verdinen können. Es gibet da- her mancherlei arten. Man hat die sichen- kran-
ken-
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von den oͤffentlichen gebaͤuden ꝛc.
genommen 1) von kirmeſſen-taͤnzen, 2) ſpilleu-haltung der zuchthaͤuſer zu nemen iſt? ten, 3) juͤden bei der copulation, 4) bei ſchenk- hochzeiten, 5) willkuͤrlichen collecten, 6) von bir- wein- und brandewein-wirten, 7) von karten, 8) ſeiltaͤnzern. Im Braunſchweigiſchen haben ſelbige von den teſtamenten einiges zu heben. F. H. Caſſeliſche verordnung wegen des zuchthauſes 1720, 1734, Grebenordn. tit. III ſ. 11 fgg., Kur- fuͤrſtlich-Braunſchweig-Luͤneburgiſcher landes- ordnungen IVter teil cap. V ſ. 61, und IIter teil cap. II ſ. 717 fgg. Sihe mit mereren hirvon den Simonde ergaſteriis, den Reinhart, des Doͤplers ſchauplaz der leib- und lebens-ſtrafen T. I cap. 13 von anlegung eines zuchthauſes und deſſen einrichtung beſagen die Leipziger ſammlun- gen von wirtſchaftlichen ſachen, IIIter band ſ. 803 ſ. 1051 fgg.
§ 1804
Ob aber ein handwerksmann, wenn ſelbiger in dem zuchthauſe geweſen iſt, untadelhaft und zunft- maͤſig ſey, wird im juriſtiſchen oraculo Vten ban- de ſ. 13 beſonders nach den Brandenburgiſchen verordnungen unterſuchet.
Von den waiſen- und armen-haͤuſern.
§ 1805
Ein waiſen-haus (orphanotrophium) iſt zudas waiſen- haus, erzihung armer kinder beiderlei geſchlechtes er- richtet.
§ 1806
Ein armen-haus (gerontocomium) iſt einarmenhans und deſſen gattungen. auf behaͤltniß alter, unvermoͤgender perſonen, wel- che ihr brod nicht verdinen koͤnnen. Es gibet da- her mancherlei arten. Man hat die ſichen- kran-
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von den oͤffentlichen gebaͤuden ꝛc.
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hochzeiten, 5) willkuͤrlichen collecten, 6) von bir-
wein- und brandewein-wirten, 7) von karten,
8) ſeiltaͤnzern. Im Braunſchweigiſchen haben
ſelbige von den teſtamenten einiges zu heben. F.
H. Caſſeliſche verordnung wegen des zuchthauſes
1720, 1734, Grebenordn. tit. III ſ. 11 fgg., Kur-
fuͤrſtlich-Braunſchweig-Luͤneburgiſcher landes-
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cap. II ſ. 717 fgg. Sihe mit mereren hirvon den
Simon de ergaſteriis, den Reinhart, des
Doͤplers ſchauplaz der leib- und lebens-ſtrafen
T. I cap. 13 von anlegung eines zuchthauſes und
deſſen einrichtung beſagen die Leipziger ſammlun-
gen von wirtſchaftlichen ſachen, IIIter band ſ. 803
ſ. 1051 fgg.
haltung der
zuchthaͤuſer
zu nemen
iſt?
§ 1804
Ob aber ein handwerksmann, wenn ſelbiger in
dem zuchthauſe geweſen iſt, untadelhaft und zunft-
maͤſig ſey, wird im juriſtiſchen oraculo Vten ban-
de ſ. 13 beſonders nach den Brandenburgiſchen
verordnungen unterſuchet.
Von den waiſen- und armen-haͤuſern.
§ 1805
Ein waiſen-haus (orphanotrophium) iſt zu
erzihung armer kinder beiderlei geſchlechtes er-
richtet.
das waiſen-
haus,
§ 1806
Ein armen-haus (gerontocomium) iſt ein
auf behaͤltniß alter, unvermoͤgender perſonen, wel-
che ihr brod nicht verdinen koͤnnen. Es gibet da-
her mancherlei arten. Man hat die ſichen- kran-
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armenhans
und deſſen
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 729. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/741>, abgerufen am 22.11.2024.
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