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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XLII haubtstück
ausgezogen cap. IV s. 415 fgg., von Justi am
a. o. § 171 s. 209 im IIten teile.

§ 1768
des künbau-
mes nuzen.

Wo der holz-mangel sich hervortut, ist der
künbaum das brauchbareste holz zum geschwinden
aufwuchse. Zum bauen, zu bretern, bolen, zum
wasser-bau, zu schleissen, zum brennen, ist es eine
sehr nüzliche holzung. Allein das harzreissen ist
daran nicht leicht zu verstatten, besonders, wenn
es zum nuz- etc. holze gebrauchet werden soll, von
Carlowiz
s. 48 § 39 s. 94 § 14, s. 171 § 13, von
Göchhausen
am a. o. s. 187 s. 210 fgg., F. H.
Darmstädtische forst- und wald-ordnung, im
IIten teile § 52 s. 24. Das erlen-holz zu pflanzen
darf hirbei nicht vergessen werden, besonders an
nassen und sumpfigten orten, F. H. Casselische
forst- und holz-ordnung s. 24.

§ 1769
wie das auf-
kommen des
anwuchses
[zu] befördern
ist?

Zum aufkommen und beförderung des anfluges
sowohl jungen wuchses der bäume, sind die berge
und gegenden zu hägen, und weder die hirten, schä-
fer, und andre leute mit irem vihe, noch gras-
schneider, laubstrüpfler, mosrecher darin zu dul-
ten, F. H. Casselische forst- und holz-ordnung
vom jare 1683 fol. s. 21 s. 27, Nassau-Cazenellen-
bogische policei-ordnung cap. IX § 14, von Göch-
hausen
am a. o. s. 221 fgg. 229, auch keine wi-
den zu schneiden, die besen-binder für sich nicht zu-
zulassen, noch andre schädliche leute, als fuhrleu-
te etc. darin zu leiden. Was die zeit belanget, wie
vile jare nämlich die gehäge verschonet bleiben sol-
len; so ist solches, dem gemeinen wane nach will-
kürig. In den Braunschweig- Wolfenbütteli-
schen landen, auch im stiste Hildesheim werden
meistens 7 jare, in andern landen 5, 8 jare be-
stimmet, Stisser in der jagt- und forst-histori, im

anhan-

XLII haubtſtuͤck
ausgezogen cap. IV ſ. 415 fgg., von Juſti am
a. o. § 171 ſ. 209 im IIten teile.

§ 1768
des kuͤnbau-
mes nuzen.

Wo der holz-mangel ſich hervortut, iſt der
kuͤnbaum das brauchbareſte holz zum geſchwinden
aufwuchſe. Zum bauen, zu bretern, bolen, zum
waſſer-bau, zu ſchleiſſen, zum brennen, iſt es eine
ſehr nuͤzliche holzung. Allein das harzreiſſen iſt
daran nicht leicht zu verſtatten, beſonders, wenn
es zum nuz- ꝛc. holze gebrauchet werden ſoll, von
Carlowiz
ſ. 48 § 39 ſ. 94 § 14, ſ. 171 § 13, von
Goͤchhauſen
am a. o. ſ. 187 ſ. 210 fgg., F. H.
Darmſtaͤdtiſche forſt- und wald-ordnung, im
IIten teile § 52 ſ. 24. Das erlen-holz zu pflanzen
darf hirbei nicht vergeſſen werden, beſonders an
naſſen und ſumpfigten orten, F. H. Caſſeliſche
forſt- und holz-ordnung ſ. 24.

§ 1769
wie das auf-
kommen des
anwuchſes
[zu] befoͤrdern
iſt?

Zum aufkommen und befoͤrderung des anfluges
ſowohl jungen wuchſes der baͤume, ſind die berge
und gegenden zu haͤgen, und weder die hirten, ſchaͤ-
fer, und andre leute mit irem vihe, noch gras-
ſchneider, laubſtruͤpfler, mosrecher darin zu dul-
ten, F. H. Caſſeliſche forſt- und holz-ordnung
vom jare 1683 fol. ſ. 21 ſ. 27, Naſſau-Cazenellen-
bogiſche policei-ordnung cap. IX § 14, von Goͤch-
hauſen
am a. o. ſ. 221 fgg. 229, auch keine wi-
den zu ſchneiden, die beſen-binder fuͤr ſich nicht zu-
zulaſſen, noch andre ſchaͤdliche leute, als fuhrleu-
te ꝛc. darin zu leiden. Was die zeit belanget, wie
vile jare naͤmlich die gehaͤge verſchonet bleiben ſol-
len; ſo iſt ſolches, dem gemeinen wane nach will-
kuͤrig. In den Braunſchweig- Wolfenbuͤtteli-
ſchen landen, auch im ſtiſte Hildesheim werden
meiſtens 7 jare, in andern landen 5, 8 jare be-
ſtimmet, Stiſſer in der jagt- und forſt-hiſtori, im

anhan-
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[714/0726] XLII haubtſtuͤck ausgezogen cap. IV ſ. 415 fgg., von Juſti am a. o. § 171 ſ. 209 im IIten teile. § 1768 Wo der holz-mangel ſich hervortut, iſt der kuͤnbaum das brauchbareſte holz zum geſchwinden aufwuchſe. Zum bauen, zu bretern, bolen, zum waſſer-bau, zu ſchleiſſen, zum brennen, iſt es eine ſehr nuͤzliche holzung. Allein das harzreiſſen iſt daran nicht leicht zu verſtatten, beſonders, wenn es zum nuz- ꝛc. holze gebrauchet werden ſoll, von Carlowiz ſ. 48 § 39 ſ. 94 § 14, ſ. 171 § 13, von Goͤchhauſen am a. o. ſ. 187 ſ. 210 fgg., F. H. Darmſtaͤdtiſche forſt- und wald-ordnung, im IIten teile § 52 ſ. 24. Das erlen-holz zu pflanzen darf hirbei nicht vergeſſen werden, beſonders an naſſen und ſumpfigten orten, F. H. Caſſeliſche forſt- und holz-ordnung ſ. 24. § 1769 Zum aufkommen und befoͤrderung des anfluges ſowohl jungen wuchſes der baͤume, ſind die berge und gegenden zu haͤgen, und weder die hirten, ſchaͤ- fer, und andre leute mit irem vihe, noch gras- ſchneider, laubſtruͤpfler, mosrecher darin zu dul- ten, F. H. Caſſeliſche forſt- und holz-ordnung vom jare 1683 fol. ſ. 21 ſ. 27, Naſſau-Cazenellen- bogiſche policei-ordnung cap. IX § 14, von Goͤch- hauſen am a. o. ſ. 221 fgg. 229, auch keine wi- den zu ſchneiden, die beſen-binder fuͤr ſich nicht zu- zulaſſen, noch andre ſchaͤdliche leute, als fuhrleu- te ꝛc. darin zu leiden. Was die zeit belanget, wie vile jare naͤmlich die gehaͤge verſchonet bleiben ſol- len; ſo iſt ſolches, dem gemeinen wane nach will- kuͤrig. In den Braunſchweig- Wolfenbuͤtteli- ſchen landen, auch im ſtiſte Hildesheim werden meiſtens 7 jare, in andern landen 5, 8 jare be- ſtimmet, Stiſſer in der jagt- und forſt-hiſtori, im anhan-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 714. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/726>, abgerufen am 24.11.2024.