Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

von der stadt- und dorf-flure.
solcher nicht vom ansteckenden viehe seyn, im-
massen dieser für schädlich zu achten ist. Dessen
verkauf aus einem orte in einen andern kan be-
schränket werden, wenn ein mangel sich daran
äussert. Es wird auch nicht gestattet, daß bei
einer geschwisterlichen teilung das stroh dem gute
entzogen werde.

§ 1701

Zu der gekünstelten düngung gehöret die ein-von der ge-
künstelten
düngung.

weichung, oder imprägnation des getreides, Leip-
ziger sammlungen von wirtschaftlichen sachen
VIIter band s. 26, s. 165, 363, 385, und andre
sachen, Stisser am a. o. cap. I abt. I § 21-23
s. 40 fg., wovon wir hier nicht weitläuftig han-
deln wollen.

§ 1702

Der streit zwischen den landwirtschafts-liebha-ob das tife
ackern zu-
träglich ist?

bern über das tiefe und nicht tiefe ackern ist be-
kannt. Des Sam. Trowells und Wilhelm
Ellis
Englischer furchen-pflug ist in kupfer gesto-
chen. Ober Hessen hat umwende-pflüge, kraft
dessen beim ackern eine furch an der andern ge-
pflüget wird; mithin wenn eine fertig ist, so
kömmt durchs umwenden des pfluges sogleich die
neue furch an die vorige. In Nider Hessen sind
die umtreibe-pflüge gewönlich, da der acker von
beiden seiten gepflüget wird, biß in der mitte sich
das pflügen endiget. Die schriften hirvon machet
herr H. R. Zink in der kammeralisten-bibliothek
s. 246, 247 namhaft, thue hinzu die öconomisch-
physicalische abhandlungen Iten teil Leipzig 1751, 8,
s. 178 fgg. s. 829 fgg.

§ 1703

Dem pflügen und düngen folget die bestellung,von der be-
stellung oder
besäung und
freiheiten
des saatge-
treides.

oder besäung des ackers. Die saat-zeit hat ei-
gentlich in den rechten keine vorzügliche freiheiten,

wie

von der ſtadt- und dorf-flure.
ſolcher nicht vom anſteckenden viehe ſeyn, im-
maſſen dieſer fuͤr ſchaͤdlich zu achten iſt. Deſſen
verkauf aus einem orte in einen andern kan be-
ſchraͤnket werden, wenn ein mangel ſich daran
aͤuſſert. Es wird auch nicht geſtattet, daß bei
einer geſchwiſterlichen teilung das ſtroh dem gute
entzogen werde.

§ 1701

Zu der gekuͤnſtelten duͤngung gehoͤret die ein-von der ge-
kuͤnſtelten
duͤngung.

weichung, oder impraͤgnation des getreides, Leip-
ziger ſammlungen von wirtſchaftlichen ſachen
VIIter band ſ. 26, ſ. 165, 363, 385, und andre
ſachen, Stiſſer am a. o. cap. I abt. I § 21-23
ſ. 40 fg., wovon wir hier nicht weitlaͤuftig han-
deln wollen.

§ 1702

Der ſtreit zwiſchen den landwirtſchafts-liebha-ob das tife
ackern zu-
traͤglich iſt?

bern uͤber das tiefe und nicht tiefe ackern iſt be-
kannt. Des Sam. Trowells und Wilhelm
Ellis
Engliſcher furchen-pflug iſt in kupfer geſto-
chen. Ober Heſſen hat umwende-pfluͤge, kraft
deſſen beim ackern eine furch an der andern ge-
pfluͤget wird; mithin wenn eine fertig iſt, ſo
koͤmmt durchs umwenden des pfluges ſogleich die
neue furch an die vorige. In Nider Heſſen ſind
die umtreibe-pfluͤge gewoͤnlich, da der acker von
beiden ſeiten gepfluͤget wird, biß in der mitte ſich
das pfluͤgen endiget. Die ſchriften hirvon machet
herr H. R. Zink in der kammeraliſten-bibliothek
ſ. 246, 247 namhaft, thue hinzu die oͤconomiſch-
phyſicaliſche abhandlungen Iten teil Leipzig 1751, 8,
ſ. 178 fgg. ſ. 829 fgg.

§ 1703

Dem pfluͤgen und duͤngen folget die beſtellung,von der be-
ſtellung oder
beſaͤung und
freiheiten
des ſaatge-
treides.

oder beſaͤung des ackers. Die ſaat-zeit hat ei-
gentlich in den rechten keine vorzuͤgliche freiheiten,

wie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0695" n="683"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von der &#x017F;tadt- und dorf-flure.</hi></fw><lb/>
&#x017F;olcher nicht vom an&#x017F;teckenden viehe &#x017F;eyn, im-<lb/>
ma&#x017F;&#x017F;en die&#x017F;er fu&#x0364;r &#x017F;cha&#x0364;dlich zu achten i&#x017F;t. De&#x017F;&#x017F;en<lb/>
verkauf aus einem orte in einen andern kan be-<lb/>
&#x017F;chra&#x0364;nket werden, wenn ein mangel &#x017F;ich daran<lb/>
a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ert. Es wird auch nicht ge&#x017F;tattet, daß bei<lb/>
einer ge&#x017F;chwi&#x017F;terlichen teilung das &#x017F;troh dem gute<lb/>
entzogen werde.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 1701</head><lb/>
              <p>Zu der geku&#x0364;n&#x017F;telten du&#x0364;ngung geho&#x0364;ret die ein-<note place="right">von der ge-<lb/>
ku&#x0364;n&#x017F;telten<lb/>
du&#x0364;ngung.</note><lb/>
weichung, oder impra&#x0364;gnation des getreides, Leip-<lb/>
ziger &#x017F;ammlungen von wirt&#x017F;chaftlichen &#x017F;achen<lb/><hi rendition="#aq">VII</hi>ter band &#x017F;. 26, &#x017F;. 165, 363, 385, und andre<lb/>
&#x017F;achen, <hi rendition="#fr">Sti&#x017F;&#x017F;er</hi> am a. o. cap. <hi rendition="#aq">I</hi> abt. <hi rendition="#aq">I</hi> § 21-23<lb/>
&#x017F;. 40 fg., wovon wir hier nicht weitla&#x0364;uftig han-<lb/>
deln wollen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 1702</head><lb/>
              <p>Der &#x017F;treit zwi&#x017F;chen den landwirt&#x017F;chafts-liebha-<note place="right">ob das tife<lb/>
ackern zu-<lb/>
tra&#x0364;glich i&#x017F;t?</note><lb/>
bern u&#x0364;ber das tiefe und nicht tiefe ackern i&#x017F;t be-<lb/>
kannt. Des <hi rendition="#fr">Sam. Trowells</hi> und <hi rendition="#fr">Wilhelm<lb/>
Ellis</hi> Engli&#x017F;cher furchen-pflug i&#x017F;t in kupfer ge&#x017F;to-<lb/>
chen. Ober He&#x017F;&#x017F;en hat umwende-pflu&#x0364;ge, kraft<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en beim ackern eine furch an der andern ge-<lb/>
pflu&#x0364;get wird; mithin wenn eine fertig i&#x017F;t, &#x017F;o<lb/>
ko&#x0364;mmt durchs umwenden des pfluges &#x017F;ogleich die<lb/>
neue furch an die vorige. In Nider He&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ind<lb/>
die umtreibe-pflu&#x0364;ge gewo&#x0364;nlich, da der acker von<lb/>
beiden &#x017F;eiten gepflu&#x0364;get wird, biß in der mitte &#x017F;ich<lb/>
das pflu&#x0364;gen endiget. Die &#x017F;chriften hirvon machet<lb/>
herr H. R. <hi rendition="#fr">Zink</hi> in der kammerali&#x017F;ten-bibliothek<lb/>
&#x017F;. 246, 247 namhaft, thue hinzu die o&#x0364;conomi&#x017F;ch-<lb/>
phy&#x017F;icali&#x017F;che abhandlungen <hi rendition="#aq">I</hi>ten teil Leipzig 1751, 8,<lb/>
&#x017F;. 178 fgg. &#x017F;. 829 fgg.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 1703</head><lb/>
              <p>Dem pflu&#x0364;gen und du&#x0364;ngen folget die be&#x017F;tellung,<note place="right">von der be-<lb/>
&#x017F;tellung oder<lb/>
be&#x017F;a&#x0364;ung und<lb/>
freiheiten<lb/>
des &#x017F;aatge-<lb/>
treides.</note><lb/>
oder be&#x017F;a&#x0364;ung des ackers. Die &#x017F;aat-zeit hat ei-<lb/>
gentlich in den rechten keine vorzu&#x0364;gliche freiheiten,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wie</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[683/0695] von der ſtadt- und dorf-flure. ſolcher nicht vom anſteckenden viehe ſeyn, im- maſſen dieſer fuͤr ſchaͤdlich zu achten iſt. Deſſen verkauf aus einem orte in einen andern kan be- ſchraͤnket werden, wenn ein mangel ſich daran aͤuſſert. Es wird auch nicht geſtattet, daß bei einer geſchwiſterlichen teilung das ſtroh dem gute entzogen werde. § 1701 Zu der gekuͤnſtelten duͤngung gehoͤret die ein- weichung, oder impraͤgnation des getreides, Leip- ziger ſammlungen von wirtſchaftlichen ſachen VIIter band ſ. 26, ſ. 165, 363, 385, und andre ſachen, Stiſſer am a. o. cap. I abt. I § 21-23 ſ. 40 fg., wovon wir hier nicht weitlaͤuftig han- deln wollen. von der ge- kuͤnſtelten duͤngung. § 1702 Der ſtreit zwiſchen den landwirtſchafts-liebha- bern uͤber das tiefe und nicht tiefe ackern iſt be- kannt. Des Sam. Trowells und Wilhelm Ellis Engliſcher furchen-pflug iſt in kupfer geſto- chen. Ober Heſſen hat umwende-pfluͤge, kraft deſſen beim ackern eine furch an der andern ge- pfluͤget wird; mithin wenn eine fertig iſt, ſo koͤmmt durchs umwenden des pfluges ſogleich die neue furch an die vorige. In Nider Heſſen ſind die umtreibe-pfluͤge gewoͤnlich, da der acker von beiden ſeiten gepfluͤget wird, biß in der mitte ſich das pfluͤgen endiget. Die ſchriften hirvon machet herr H. R. Zink in der kammeraliſten-bibliothek ſ. 246, 247 namhaft, thue hinzu die oͤconomiſch- phyſicaliſche abhandlungen Iten teil Leipzig 1751, 8, ſ. 178 fgg. ſ. 829 fgg. ob das tife ackern zu- traͤglich iſt? § 1703 Dem pfluͤgen und duͤngen folget die beſtellung, oder beſaͤung des ackers. Die ſaat-zeit hat ei- gentlich in den rechten keine vorzuͤgliche freiheiten, wie von der be- ſtellung oder beſaͤung und freiheiten des ſaatge- treides.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/695
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 683. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/695>, abgerufen am 22.12.2024.