Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.XLI haubtstück gleichwol dessen winzer etwas darin verwarlosethat, muß den schaden entgelten. 5) Bei un- fruchtbaren jaren, oder krigesläuften, dadurch der weinberg verödet wird, zalet der pachter kein pacht- gelt. 6) Werden die weinpfäle für bewegliches gut gehalten. In die weinberge dürfen 7) die hirten und schäfer nicht hüten, Struve de iure vinearum, Frommanns disp. de iure vinea- rum. Ist 8) vermöge der reformation guter policei 1577 nicht verstattet: die trauben am stocke überhaubt zu verkaufen. Die Kur-Sächsische von 1588, und die Kur-Brandenburgische wein- gebürgs-ordnungen von 1617 stehen im allgemei- vom wein- zehnten.nen haushaltungs-lexico t. III s. 689-695. Daß der weinzehnte nach geaichtem mase zu nemen sey, hat Krebs im anhange quaest. 13 s. 86-95 be- haubtet. Zur schmälerung und zum nachteile des weinzehntens ist nicht zu verstatten, daß die wein- trauben vor der zeit ausgeschnitten, und auf den märkten verkaufet werden, Brandenburg-Bai- reutische zehnt-ordnung vom jare 1666. Von dem weinbaue handeln auch Zwinger im theatro botanico, s. 295 fg. und Dan. Rhagorius im pflanz-garten, auch Phil. Jac. Sachs von Le- wenhaimb in der ampelographia. Von den betrügereien der winzer handeln Hönn s. 104 im fortgesezten betrugs-lexico, und Joh. Paul Knoll in der vinicultura; zu der aufbewarung der fri- schen trauben vom herbste bis wieder in den au- gust-monat dinen kleine kammern gegen mitter- nacht, wozu weder die äussere luft noch des tages licht hinzu kommen darf. Die trauben werden über schmale stöcken geleget, und wo ja eine bere faulet, wird sie abgenommen, Keysler T. II der reisen s. 546. § 1684
XLI haubtſtuͤck gleichwol deſſen winzer etwas darin verwarloſethat, muß den ſchaden entgelten. 5) Bei un- fruchtbaren jaren, oder krigeslaͤuften, dadurch der weinberg veroͤdet wird, zalet der pachter kein pacht- gelt. 6) Werden die weinpfaͤle fuͤr bewegliches gut gehalten. In die weinberge duͤrfen 7) die hirten und ſchaͤfer nicht huͤten, Struve de iure vinearum, Frommanns diſp. de iure vinea- rum. Iſt 8) vermoͤge der reformation guter policei 1577 nicht verſtattet: die trauben am ſtocke uͤberhaubt zu verkaufen. Die Kur-Saͤchſiſche von 1588, und die Kur-Brandenburgiſche wein- gebuͤrgs-ordnungen von 1617 ſtehen im allgemei- vom wein- zehnten.nen haushaltungs-lexico t. III ſ. 689-695. Daß der weinzehnte nach geaichtem maſe zu nemen ſey, hat Krebs im anhange quaeſt. 13 ſ. 86-95 be- haubtet. Zur ſchmaͤlerung und zum nachteile des weinzehntens iſt nicht zu verſtatten, daß die wein- trauben vor der zeit ausgeſchnitten, und auf den maͤrkten verkaufet werden, Brandenburg-Bai- reutiſche zehnt-ordnung vom jare 1666. Von dem weinbaue handeln auch Zwinger im theatro botanico, ſ. 295 fg. und Dan. Rhagorius im pflanz-garten, auch Phil. Jac. Sachs von Le- wenhaimb in der ampelographia. Von den betruͤgereien der winzer handeln Hoͤnn ſ. 104 im fortgeſezten betrugs-lexico, und Joh. Paul Knoll in der vinicultura; zu der aufbewarung der fri- ſchen trauben vom herbſte bis wieder in den au- guſt-monat dinen kleine kammern gegen mitter- nacht, wozu weder die aͤuſſere luft noch des tages licht hinzu kommen darf. Die trauben werden uͤber ſchmale ſtoͤcken geleget, und wo ja eine bere faulet, wird ſie abgenommen, Keysler T. II der reiſen ſ. 546. § 1684
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XLI haubtſtuͤck
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weinberg veroͤdet wird, zalet der pachter kein pacht-
gelt. 6) Werden die weinpfaͤle fuͤr bewegliches
gut gehalten. In die weinberge duͤrfen 7) die
hirten und ſchaͤfer nicht huͤten, Struve de iure
vinearum, Frommanns diſp. de iure vinea-
rum. Iſt 8) vermoͤge der reformation guter
policei 1577 nicht verſtattet: die trauben am ſtocke
uͤberhaubt zu verkaufen. Die Kur-Saͤchſiſche
von 1588, und die Kur-Brandenburgiſche wein-
gebuͤrgs-ordnungen von 1617 ſtehen im allgemei-
nen haushaltungs-lexico t. III ſ. 689-695. Daß
der weinzehnte nach geaichtem maſe zu nemen ſey,
hat Krebs im anhange quaeſt. 13 ſ. 86-95 be-
haubtet. Zur ſchmaͤlerung und zum nachteile des
weinzehntens iſt nicht zu verſtatten, daß die wein-
trauben vor der zeit ausgeſchnitten, und auf den
maͤrkten verkaufet werden, Brandenburg-Bai-
reutiſche zehnt-ordnung vom jare 1666. Von
dem weinbaue handeln auch Zwinger im theatro
botanico, ſ. 295 fg. und Dan. Rhagorius im
pflanz-garten, auch Phil. Jac. Sachs von Le-
wenhaimb in der ampelographia. Von den
betruͤgereien der winzer handeln Hoͤnn ſ. 104 im
fortgeſezten betrugs-lexico, und Joh. Paul Knoll
in der vinicultura; zu der aufbewarung der fri-
ſchen trauben vom herbſte bis wieder in den au-
guſt-monat dinen kleine kammern gegen mitter-
nacht, wozu weder die aͤuſſere luft noch des tages
licht hinzu kommen darf. Die trauben werden
uͤber ſchmale ſtoͤcken geleget, und wo ja eine bere
faulet, wird ſie abgenommen, Keysler T. II der
reiſen ſ. 546.
vom wein-
zehnten.
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