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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XL haubtstück
schuldig, es wäre dann dessen nachläßigkeit schuld
daran, Pistotius cent. V par. 31 s. 335.

§ 1644
von den ge-
bäuden in
den städten
und den dä-
chern über
kramladen.

In den städten darf zur schmälerung der stras-
sen nicht gebauet werden, wie dann auch die krä-
mer an ire läden keine dächer, oder plauen bauen
dürfen, weilen dadurch der laden verdunkelt wird,
und man die faden benebst den farben der tücher etc.
nicht recht sehen kan, folglich ein kram-laden am
dunkelen orte verboten ist, R. reformation guter
policei vom jare 1548 tit. 21 § 4, Reichspolicei-
ordn. 1577 tit. 21 § 6.

§ 1645.
von den pa-
lästen,

Die in den städten befindliche kostbare gebäu-
de heisen, paläste. Palaz (palz) bedeutet bei
den Franken ein königliches gebäude, daher die
rathäuser an einigen orten palzen genennet werden,
wie z. e. zu Strasburg. Man nennet auch die
fürstlichen häuser paläste, Fritsch de palatiis
T. I P. I
fg. Ockel de palatio regio, II F. 56
werden die palatia für regalia geachtet.

§ 1646
kostbare
landgebäu-
de sind zu
widerraten.

Kostbare landgebäude sind von privatpersonen
nicht anzulegen, immasen solche öfters so vil zu
unterhalten kosten, als das gut einträget. Man
hat daher das sprüchwort: das haus soll man stü-
zen, und das gelt mittlerweil nüzen. Denn die
güter müssen sich selbst vertaidigen, Pistorius
cent. 8 par. 92; wer bauet, findet gelt; inglei-
chen, wer will in das arme geschlechte, der mau-
re, baue vil und rechte. Ferner, wer an den
weg bauet, hat vil tadler, Pistorius cent. III par.
13-15. Ein meres vom bau-rechte wird in haubt-
stücke vom eigentume beigebracht werden.

§ 1647

XL haubtſtuͤck
ſchuldig, es waͤre dann deſſen nachlaͤßigkeit ſchuld
daran, Piſtotius cent. V par. 31 ſ. 335.

§ 1644
von den ge-
baͤuden in
den ſtaͤdten
und den daͤ-
chern uͤber
kramladen.

In den ſtaͤdten darf zur ſchmaͤlerung der ſtraſ-
ſen nicht gebauet werden, wie dann auch die kraͤ-
mer an ire laͤden keine daͤcher, oder plauen bauen
duͤrfen, weilen dadurch der laden verdunkelt wird,
und man die faden benebſt den farben der tuͤcher ꝛc.
nicht recht ſehen kan, folglich ein kram-laden am
dunkelen orte verboten iſt, R. reformation guter
policei vom jare 1548 tit. 21 § 4, Reichspolicei-
ordn. 1577 tit. 21 § 6.

§ 1645.
von den pa-
laͤſten,

Die in den ſtaͤdten befindliche koſtbare gebaͤu-
de heiſen, palaͤſte. Palaz (palz) bedeutet bei
den Franken ein koͤnigliches gebaͤude, daher die
rathaͤuſer an einigen orten palzen genennet werden,
wie z. e. zu Strasburg. Man nennet auch die
fuͤrſtlichen haͤuſer palaͤſte, Fritſch de palatiis
T. I P. I
fg. Ockel de palatio regio, II F. 56
werden die palatia fuͤr regalia geachtet.

§ 1646
koſtbare
landgebaͤu-
de ſind zu
widerraten.

Koſtbare landgebaͤude ſind von privatperſonen
nicht anzulegen, immaſen ſolche oͤfters ſo vil zu
unterhalten koſten, als das gut eintraͤget. Man
hat daher das ſpruͤchwort: das haus ſoll man ſtuͤ-
zen, und das gelt mittlerweil nuͤzen. Denn die
guͤter muͤſſen ſich ſelbſt vertaidigen, Piſtorius
cent. 8 par. 92; wer bauet, findet gelt; inglei-
chen, wer will in das arme geſchlechte, der mau-
re, baue vil und rechte. Ferner, wer an den
weg bauet, hat vil tadler, Piſtorius cent. III par.
13-15. Ein meres vom bau-rechte wird in haubt-
ſtuͤcke vom eigentume beigebracht werden.

§ 1647
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[662/0674] XL haubtſtuͤck ſchuldig, es waͤre dann deſſen nachlaͤßigkeit ſchuld daran, Piſtotius cent. V par. 31 ſ. 335. § 1644 In den ſtaͤdten darf zur ſchmaͤlerung der ſtraſ- ſen nicht gebauet werden, wie dann auch die kraͤ- mer an ire laͤden keine daͤcher, oder plauen bauen duͤrfen, weilen dadurch der laden verdunkelt wird, und man die faden benebſt den farben der tuͤcher ꝛc. nicht recht ſehen kan, folglich ein kram-laden am dunkelen orte verboten iſt, R. reformation guter policei vom jare 1548 tit. 21 § 4, Reichspolicei- ordn. 1577 tit. 21 § 6. § 1645. Die in den ſtaͤdten befindliche koſtbare gebaͤu- de heiſen, palaͤſte. Palaz (palz) bedeutet bei den Franken ein koͤnigliches gebaͤude, daher die rathaͤuſer an einigen orten palzen genennet werden, wie z. e. zu Strasburg. Man nennet auch die fuͤrſtlichen haͤuſer palaͤſte, Fritſch de palatiis T. I P. I fg. Ockel de palatio regio, II F. 56 werden die palatia fuͤr regalia geachtet. § 1646 Koſtbare landgebaͤude ſind von privatperſonen nicht anzulegen, immaſen ſolche oͤfters ſo vil zu unterhalten koſten, als das gut eintraͤget. Man hat daher das ſpruͤchwort: das haus ſoll man ſtuͤ- zen, und das gelt mittlerweil nuͤzen. Denn die guͤter muͤſſen ſich ſelbſt vertaidigen, Piſtorius cent. 8 par. 92; wer bauet, findet gelt; inglei- chen, wer will in das arme geſchlechte, der mau- re, baue vil und rechte. Ferner, wer an den weg bauet, hat vil tadler, Piſtorius cent. III par. 13-15. Ein meres vom bau-rechte wird in haubt- ſtuͤcke vom eigentume beigebracht werden. § 1647

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 662. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/674>, abgerufen am 21.11.2024.