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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von den unbeweglichen sachen etc.
mer, wächter, sturm-läuten- oder schlagen, auch
flinten- oder kanonen-schüssen, zu dem feuer mit
nötigen, auch dinlichen geräte, wasser etc. unver-
züglich herzu, eilen. Zu dessen behufe muß tüch-
tiges feuer-geräte an eimern, hacken, leitern,
sprizen etc samt den pferden in beständiger bereit-
schaft gehalten, behörige leute bei den sprizen, ei-
mern, hacken, leitern etc. in gezimender ordnung
bestellet werden, welche so wohl die löscher, wasser-
träger und andre arbeiter anfüren, als auch die
feuer-wache besorgen, die eingänge zum feuer be-
sezen, bei die geretteten sachen die behörige wache
bestellen. Die fuhrleute, oder die feuer-läufer ha-
ben die spritzen, wie auch die wasser-kufen zum
feuer zu bringen. Ein ieder haus-vater soll in sei-
nem hause mit einer, auch zwoen handsprizen ver-
sehen seyn, darnebst einen wasser-behälter in som-
mer auf dem boden haben etc.

§ 1630

Dises findet seine nuzanwendung an den in dervon andern
löschungs
anstalten.

ebene gelegenen orten. Jedoch ist sowohl an di-
sen, als auch an bergigten städten und dörfern
das bewärteste mittel, wenn zwo reihen leute
vom wasser an bis zur brandtstätte gestellet werden.
Die eine reihe gibt einer dem andern den geschöpften
ledernen eimer in die hände, die andre hingegen
reichet die leeren eimer wieder an das wasser.
Bei den brennenden schorrsteinen wird entweder
mit einem pistole in selbige geschossen, oder ein
schwefel-brand angebracht. Uebrigens erreget ein
ieder brand so fort einen wind, welcher nach dem
vorherigen zuge der luft sich wendet. Ein halbes
maas-sole, oder salz-wasser löschet so vil, als ein
eimer schlechten wassers, wie dises die erfarung zu
Halle belehret. Wennder bliz einschläget und zün-

det,
T t

von den unbeweglichen ſachen ꝛc.
mer, waͤchter, ſturm-laͤuten- oder ſchlagen, auch
flinten- oder kanonen-ſchuͤſſen, zu dem feuer mit
noͤtigen, auch dinlichen geraͤte, waſſer ꝛc. unver-
zuͤglich herzu, eilen. Zu deſſen behufe muß tuͤch-
tiges feuer-geraͤte an eimern, hacken, leitern,
ſprizen ꝛc ſamt den pferden in beſtaͤndiger bereit-
ſchaft gehalten, behoͤrige leute bei den ſprizen, ei-
mern, hacken, leitern ꝛc. in gezimender ordnung
beſtellet werden, welche ſo wohl die loͤſcher, waſſer-
traͤger und andre arbeiter anfuͤren, als auch die
feuer-wache beſorgen, die eingaͤnge zum feuer be-
ſezen, bei die geretteten ſachen die behoͤrige wache
beſtellen. Die fuhrleute, oder die feuer-laͤufer ha-
ben die ſpritzen, wie auch die waſſer-kufen zum
feuer zu bringen. Ein ieder haus-vater ſoll in ſei-
nem hauſe mit einer, auch zwoen handſprizen ver-
ſehen ſeyn, darnebſt einen waſſer-behaͤlter in ſom-
mer auf dem boden haben ꝛc.

§ 1630

Diſes findet ſeine nuzanwendung an den in dervon andern
loͤſchungs
anſtalten.

ebene gelegenen orten. Jedoch iſt ſowohl an di-
ſen, als auch an bergigten ſtaͤdten und doͤrfern
das bewaͤrteſte mittel, wenn zwo reihen leute
vom waſſer an bis zur brandtſtaͤtte geſtellet werden.
Die eine reihe gibt einer dem andern den geſchoͤpften
ledernen eimer in die haͤnde, die andre hingegen
reichet die leeren eimer wieder an das waſſer.
Bei den brennenden ſchorrſteinen wird entweder
mit einem piſtole in ſelbige geſchoſſen, oder ein
ſchwefel-brand angebracht. Uebrigens erreget ein
ieder brand ſo fort einen wind, welcher nach dem
vorherigen zuge der luft ſich wendet. Ein halbes
maas-ſole, oder ſalz-waſſer loͤſchet ſo vil, als ein
eimer ſchlechten waſſers, wie diſes die erfarung zu
Halle belehret. Wennder bliz einſchlaͤget und zuͤn-

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[657/0669] von den unbeweglichen ſachen ꝛc. mer, waͤchter, ſturm-laͤuten- oder ſchlagen, auch flinten- oder kanonen-ſchuͤſſen, zu dem feuer mit noͤtigen, auch dinlichen geraͤte, waſſer ꝛc. unver- zuͤglich herzu, eilen. Zu deſſen behufe muß tuͤch- tiges feuer-geraͤte an eimern, hacken, leitern, ſprizen ꝛc ſamt den pferden in beſtaͤndiger bereit- ſchaft gehalten, behoͤrige leute bei den ſprizen, ei- mern, hacken, leitern ꝛc. in gezimender ordnung beſtellet werden, welche ſo wohl die loͤſcher, waſſer- traͤger und andre arbeiter anfuͤren, als auch die feuer-wache beſorgen, die eingaͤnge zum feuer be- ſezen, bei die geretteten ſachen die behoͤrige wache beſtellen. Die fuhrleute, oder die feuer-laͤufer ha- ben die ſpritzen, wie auch die waſſer-kufen zum feuer zu bringen. Ein ieder haus-vater ſoll in ſei- nem hauſe mit einer, auch zwoen handſprizen ver- ſehen ſeyn, darnebſt einen waſſer-behaͤlter in ſom- mer auf dem boden haben ꝛc. § 1630 Diſes findet ſeine nuzanwendung an den in der ebene gelegenen orten. Jedoch iſt ſowohl an di- ſen, als auch an bergigten ſtaͤdten und doͤrfern das bewaͤrteſte mittel, wenn zwo reihen leute vom waſſer an bis zur brandtſtaͤtte geſtellet werden. Die eine reihe gibt einer dem andern den geſchoͤpften ledernen eimer in die haͤnde, die andre hingegen reichet die leeren eimer wieder an das waſſer. Bei den brennenden ſchorrſteinen wird entweder mit einem piſtole in ſelbige geſchoſſen, oder ein ſchwefel-brand angebracht. Uebrigens erreget ein ieder brand ſo fort einen wind, welcher nach dem vorherigen zuge der luft ſich wendet. Ein halbes maas-ſole, oder ſalz-waſſer loͤſchet ſo vil, als ein eimer ſchlechten waſſers, wie diſes die erfarung zu Halle belehret. Wennder bliz einſchlaͤget und zuͤn- det, von andern loͤſchungs anſtalten. T t

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 657. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/669>, abgerufen am 22.11.2024.