Acht und dreisigstes haubtstück vom flachse, hanfe, garne und leinewande.
§ 1590
Der flachs-bau hat seinen grosen nuzen im stateder flachs- bau ist n[ü]z- lich. und im haushalte, immasen der handel mit garn und leinen-tuche einer der ansehnlichsten ist, wodurch, wenn der flachs wohl gerätet, viles gelt in ein land gebracht werden kan. Des lein-öles nicht zu gedenken. Wannenher der untertan zum flachs- auch hanf-bau anzuhalten, bevorab wo es das land zugibet, F. H. Casselische greben-ordn. tit. 34 § 1 s. 83 fgg., iedoch muß der getreide-bau allezeit selbigem vorgezogen werden, sowol wegen des unterhaltes der menschen, als auch des vihes, nicht minder des strohes halber, öconomische nach- richten dritter band, Leipzig 1751 s. 75, s. 81 fgg. Vter band s. 605 fgg.
§ 1591
Flachs ist dieienige pflanze, welche aus gesäedie beschrei- bung davon. ten leinsamen wächset, und einen einfachen zarten runden und holen stängel hat, ungefär 2 bis 3 fuße hoch, Zwingers kräuter-buch s. 633. Aus dessen baste wird das garn gesponnen. Der hisi- ge lein ist dreierlei, frülein, franzosen-lein, und feld-lein. Die erste gattung heisset auch garten- lein, unter selbigen mischen die leute gern gelben mören-samen, um frü-mören zu bekommen. Man hat auch hir die probe mit dem Siberischen leine ge- machet, und ihn gut befunden. Diser wird ab- geschnitten, die wurzel bleibet stehen, welche jär- lich wieder reichlich ausschläget. Frost und hize schadet ihm nicht. Denn sonst heisset es vom
flachse:
vom flachſe, hanſe, garne, ꝛc.
Acht und dreiſigſtes haubtſtuͤck vom flachſe, hanfe, garne und leinewande.
§ 1590
Der flachs-bau hat ſeinen groſen nuzen im ſtateder flachs- bau iſt n[uͤ]z- lich. und im haushalte, immaſen der handel mit garn und leinen-tuche einer der anſehnlichſten iſt, wodurch, wenn der flachs wohl geraͤtet, viles gelt in ein land gebracht werden kan. Des lein-oͤles nicht zu gedenken. Wannenher der untertan zum flachs- auch hanf-bau anzuhalten, bevorab wo es das land zugibet, F. H. Caſſeliſche greben-ordn. tit. 34 § 1 ſ. 83 fgg., iedoch muß der getreide-bau allezeit ſelbigem vorgezogen werden, ſowol wegen des unterhaltes der menſchen, als auch des vihes, nicht minder des ſtrohes halber, oͤconomiſche nach- richten dritter band, Leipzig 1751 ſ. 75, ſ. 81 fgg. Vter band ſ. 605 fgg.
§ 1591
Flachs iſt dieienige pflanze, welche aus geſaͤedie beſchrei- bung davon. ten leinſamen waͤchſet, und einen einfachen zarten runden und holen ſtaͤngel hat, ungefaͤr 2 bis 3 fuße hoch, Zwingers kraͤuter-buch ſ. 633. Aus deſſen baſte wird das garn geſponnen. Der hiſi- ge lein iſt dreierlei, fruͤlein, franzoſen-lein, und feld-lein. Die erſte gattung heiſſet auch garten- lein, unter ſelbigen miſchen die leute gern gelben moͤren-ſamen, um fruͤ-moͤren zu bekommen. Man hat auch hir die probe mit dem Siberiſchen leine ge- machet, und ihn gut befunden. Diſer wird ab- geſchnitten, die wurzel bleibet ſtehen, welche jaͤr- lich wieder reichlich ausſchlaͤget. Froſt und hize ſchadet ihm nicht. Denn ſonſt heiſſet es vom
flachſe:
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vom flachſe, hanſe, garne, ꝛc.
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vom flachſe, hanfe, garne und
leinewande.
§ 1590
Der flachs-bau hat ſeinen groſen nuzen im ſtate
und im haushalte, immaſen der handel mit
garn und leinen-tuche einer der anſehnlichſten iſt,
wodurch, wenn der flachs wohl geraͤtet, viles gelt
in ein land gebracht werden kan. Des lein-oͤles
nicht zu gedenken. Wannenher der untertan zum
flachs- auch hanf-bau anzuhalten, bevorab wo es
das land zugibet, F. H. Caſſeliſche greben-ordn.
tit. 34 § 1 ſ. 83 fgg., iedoch muß der getreide-bau
allezeit ſelbigem vorgezogen werden, ſowol wegen
des unterhaltes der menſchen, als auch des vihes,
nicht minder des ſtrohes halber, oͤconomiſche nach-
richten dritter band, Leipzig 1751 ſ. 75, ſ. 81 fgg.
Vter band ſ. 605 fgg.
der flachs-
bau iſt nuͤz-
lich.
§ 1591
Flachs iſt dieienige pflanze, welche aus geſaͤe
ten leinſamen waͤchſet, und einen einfachen zarten
runden und holen ſtaͤngel hat, ungefaͤr 2 bis 3
fuße hoch, Zwingers kraͤuter-buch ſ. 633. Aus
deſſen baſte wird das garn geſponnen. Der hiſi-
ge lein iſt dreierlei, fruͤlein, franzoſen-lein, und
feld-lein. Die erſte gattung heiſſet auch garten-
lein, unter ſelbigen miſchen die leute gern gelben
moͤren-ſamen, um fruͤ-moͤren zu bekommen. Man
hat auch hir die probe mit dem Siberiſchen leine ge-
machet, und ihn gut befunden. Diſer wird ab-
geſchnitten, die wurzel bleibet ſtehen, welche jaͤr-
lich wieder reichlich ausſchlaͤget. Froſt und hize
ſchadet ihm nicht. Denn ſonſt heiſſet es vom
flachſe:
die beſchrei-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 639. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/651>, abgerufen am 22.11.2024.
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